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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in unserer Burg eingezogen ist, fürchtete, dass du ihn mit Gewalt zurückholen würdest. Deswegen nahmen wir dich gefangen.«
    »Seht ihr nicht, dass ihr euch in Gefahr begebt? Glaubt ihr wirklich, ein Gott lässt sich einfach gefangen nehmen? Er wird eure Burg zerstören!«
    »Du …?«
    »Nicht ich. Aber mein Gefährte in dem Sternenschiff.«
    »Wie könnte er die Burg vernichten, ohne dich zu verletzen?«
    »Du wirst es sehen«, antwortete ich nebulös.
    Das schien ihn nachdenklich zu machen. Er schwieg jedenfalls.
    »Ich habe dich nie für einen bösen Gott gehalten«, sagte er nach einer Weile. »Es ist Mitsino, der Allerälteste, der dich böse nennt.«
    »Wie viel Mucierer gibt es außer dir, die Mitsino nicht glauben?«
    »Keine«, lautete die Antwort.
    »Wie kommt es, dass du allein Mitsino nicht glaubst?«
    Er zögerte mit der Antwort. »Ich bin kein Iti-Iti. Ich gehöre zum Stamm der Malisi, der weit von hier wohnt. Die Iti-Iti haben mich aufgenommen, weil ich verstoßen wurde.«
    Bot sich da eine Möglichkeit? War mein Wächter ein Außenseiter, der sich nicht wohl fühlte? Ich wollte, ich wäre besser über die Mentalität der Mucierer informiert gewesen.
    Zum Nachdenken blieb mir nicht viel Zeit. Der Boden unter mir zitterte, ich hörte das Gestein ringsum knirschen. In der Höhe gab es einen dumpfen Schlag. Mein Wächter stieß einen spitzen Schrei aus. »Ist das die Rache deines Gefährten?«, fragte er entsetzt.
    Mein Funkgerät reagierte plötzlich. Terranische Worte hallten aus dem Empfänger, wurden von dem Translator aufgenommen und in das Idiom der Feuerflieger übertragen.
    »Ich warne euch: Gebt die beiden Gottheiten frei, die ihr in eure Burg geschleppt habt, oder der Tod wird euch hinwegraffen. Nehmt meinen Zorn als Zeichen! Ich bin der Rächer und werde nicht ruhen, bis ich euch alle vernichtet habe!«
    Douc Langur hatte offensichtlich die Geduld verloren.
    In den Gängen des Burgfelsens wurde es lebendig. Ich hörte die Schreie der Mucierer, das Klirren ihrer Waffen, überhaupt ein unbeschreibliches Durcheinander. Mein Wächter war unruhig geworden. Ich nutzte die Gelegenheit, um Douc Langur eine kurze Meldung zukommen zu lassen.
    »Vorsicht!«, raunte ich in mein Armband. »Ich weiß nicht genau, wo in dem Felsen ich mich befinde.«
    »Keine Sorge«, kam die Antwort. »Die Energieschleuder hat nur ein Loch in die Felswand gerissen. Niemand ist dabei zu Schaden gekommen.«
    Ich flüsterte nur. Sobald die Mucierer erkannten, was das Ding an meinem Handgelenk bedeutete, würden sie es mir abnehmen. Wobei die Gefahr bestand, dass Bluff sie ohnehin darüber informieren würde.
    Ich bemerkte näher kommenden Fackelschein. Zwischen meinem Wächter und einem Mucierer draußen im Gang entspann sich ein kurzer, aber lauter Disput, den der Translator prompt übersetzte.
    »Der böse Gott muss sofort in die Halle der Ältesten gebracht werden!«
    »Wer soll das tun?«, fragte mein Wächter. »Mich allein kann er mühelos überwältigen.«
    »Ich hole Unterstützung.«
    Das flackernde Licht verschwand. Kurze Zeit klangen viele Stimmen auf.
    Mehr als zwanzig Feuerflieger, bewaffnet mit Lanzen, Messern und einem Dutzend Fackeln, führten mich ab. Ich spürte, dass es bergauf ging. Douc Langurs Entschlossenheit hatte den Mucierern Furcht eingeflößt.
    Wir passierten einen Bereich, in dem der Gang unversehens ins Freie mündete. Der rötliche Schein der Nachmittagssonne fiel herein, und heißer Wüstenwind schlug mir entgegen. Die Mucierer hatten hier eine Art Strickleiter angebracht, die von dem nächsthöheren Korridor herabbaumelte. Dort hinauf kletterten wir. Die Feuerflieger hielten respektvoll Abstand zu dem Loch in der Felswand. Hier hatte die Energieschleuder also getroffen. Während ich die Strickleiter emporkletterte, sah ich die HÜPFER – ein glitzernder Punkt in der Ferne – wieder am Fuß des Tafelfelsens liegen.
    Schließlich erreichten wir die Halle, die ich schon kannte. Meine Begleiter blieben zurück. Rings um den Thron, auf dem Bluff Pollard saß, waren die Ältesten versammelt. Sie verstummten, als ich eintrat.
    Bluff winkte mich zu sich. Ich gehorchte. Die Mucierer waren verstört, sie hatten erkannt, dass sie sich mit überlegenen Mächten eingelassen hatten. Diesen Eindruck musste ich verstärken.
    »Was willst du?«, fragte ich Bluff. Der Translator übersetzte meine Frage, so dass auch die Feuerflieger sie hören konnten.
    »Dieser Unsinn muss aufhören«, erklärte

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