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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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euch hin!«, zischte er den anderen zu. »Tut, was er sagt!«
    Verständnislos gehorchten sie, warfen sich auf den staubigen Boden und warteten. Kauk, durch solcherart Gehorsam versöhnlicher gestimmt, begann von neuem: »Hört meinen Entschluss, Kommilitonen! Der Feind hat unser lange genug gespottet. Er sah uns in die inneren Wirren des Reiches verstrickt und glaubte, seine Frechheiten ungestraft begehen zu können. Zu lange hat er unsere Geduld missbraucht, zu viel Zweifel hat er in die Herzen derjenigen gesät, die uns treu ergeben sind und unsere Langmut nicht verstehen. Seit heute gilt ein neues Edikt in allen Provinzen und Bezirken unseres Reiches, auch in der Stadt selbst, wonach die Ungläubigen zu jagen und zu töten sind, wo auch immer man auf sie trifft. Caesar Galerius hat in Byzanz bereits begonnen, das Edikt zu verwirklichen. Die Ungläubigen zittern vor seinem gerechten Zorn. Lasst uns vor Galerius nicht zurückstehen, sondern lasst es uns ihm gleichtun! Schreibt den Kampf gegen die Ungläubigen auf eure Schilde, und mit der Hilfe der Götter werdet ihr siegen!«
    Er hielt inne. Ringsum lagen die Männer und Frauen der TERRA-PATROUILLE auf dem Boden und wussten nicht, wie sie sich weiter verhalten sollten.
    »Steht auf!«, herrschte er sie an. »Zollt dem Kaiser den Beifall, der des Kaisers ist!«
    Sie erhoben sich. Jentho Kanthall war der Erste, der in die Hände klatschte. Die anderen folgten seinem Beispiel. Ein grimmiges Lächeln spielte um Walik Kauks Lippen.
    »Gennarius – du befehligst die bithynischen Legionen. Wann gedenkst du aufzubrechen?«
    Da niemand wusste, wer Gennarius war, bekam Walik keine Antwort.
    »Gennarius, bist du unter die Feiglinge gegangen?«, dröhnte er mit rollenden Augen. »Antworte, wenn der Imperator fragt!«
    Jentho Kanthall war notfalls auch bereit, die Rolle des Gennarius zu übernehmen. Aber mittlerweile war Walik Kauk so sehr in Wut geraten, dass er ihm keine Zeit mehr ließ. Sein Blick wandte sich seitwärts und blieb auf Augustus haften, der dem eigenartigen Schauspiel mit sicherlich nicht weniger Verständnis als die anderen gefolgt war.
    »Prätorius! Bring mir diesen Hund herbei!«
    Augustus setzte sich in Bewegung. Auch in seinem positronischen Bewusstsein waren Zweifel, wer denn der Hund namens Gennarius sei. Ein kurzer Dialog mit dem örtlichen Kontrollelement schaffte Klarheit. Sante Kanube wurde als Gennarius identifiziert – wohl deswegen, weil er dem Ka-zwo am nächsten stand. Augustus trat auf ihn zu. »Komm mit, Hund!«, herrschte er den Afroterraner an.
    Sante Kanube wusste nicht, woran er war. Eher mechanisch als aus freien Stücken folgte er dem Roboter. Augustus baute sich vor Walik Kauk auf. »Der Hund ist da!«, meldete er.
    »Herr …!«, schrie Kauk ihn an.
    »Herr!«, echote der Ka-zwo.
    Walik deutete auf Kanube, der es mittlerweile mit der Angst zu tun bekommen hatte. »Er schweigt, wenn ich ihn frage. Er missachtet die Autorität des Imperators. Schlag ihm den Kopf ab!«
    Der Befehl war an Augustus gerichtet. Der Roboter, bar jeden Instruments, mit dem er einem Menschen den Kopf hätte abschlagen können, hob zögernd den rechten Arm.
    »Schlag zu!«, herrschte Walik ihn an.
    Jentho Kanthall stand auf dem Sprung. Er wusste nicht, was in Walik gefahren war, aber er würde nicht zulassen, dass jemand unter diesem Wahnsinn zu leiden hatte. Augustus hatte den Arm jetzt senkrecht emporgestreckt. In der nächsten Sekunde musste der Schlag fallen. Er würde Sante zwar nicht den Kopf vom Leib trennen, trotzdem konnte er ihn ernsthaft verletzen. Jentho beugte sich nach vorne – und in diesem Augenblick vollzog Augustus eine Vierteldrehung, so dass er Walik Kauk gegenüberstand.
    »Ich glaube, das ist nicht ganz im Sinn der Kontrollverordnung«, verkündete er mit blecherner Stimme.
    Der Ka-zwo schien zu ahnen, dass Walik eine solche Unbotmäßigkeit nicht dulden würde, und ließ dem Wort sogleich die Tat folgen. Sein ausgestreckter Arm fiel herab. Der Schlag traf nicht Sante Kanube, sondern Walik Kauk, und zwar an der Schulter. Der Roboter hatte die Wucht des Schlages so gemildert, dass Walik nur zur Seite geschleudert wurde. Er stolperte und setzte sich ziemlich abrupt wieder auf die Bank, von der er sich erhoben hatte, um seine pompöse Rede zu halten.
    Zuerst kniff er die Augen zusammen, als empfinde er starken Schmerz. Dann sah er wieder auf und blickte sich um. Sein Gesicht war verwirrt. »Was starrt ihr mich so an?«, fragte er.

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