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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er auf der Brust trug.
    »Zehn Sekunden!«, verkündete Kosum.
    Alle starrten zum Panoramaschirm. Vor acht Stunden hatte die SOL ihre letzte Dimetrans-Etappe abgeschlossen. Aus dem Brennstoffverbrauch war errechnet worden, dass man seit dem Aufbruch aus dem Reich der Kaiserin von Therm die unglaubliche Distanz von rund eins Komma drei Milliarden Lichtjahren zurückgelegt hatte.
    Eine Stunde lang war das Fernraumschiff im Unterlichtflug geblieben – nicht mehr als ein Orientierungsmanöver. In den sieben Stunden seither waren im Linearflug weitere viertausend Lichtjahre überwunden worden.
    Wenn die Koordinaten richtig waren, musste die SOL in wenigen Augenblicken rund fünf Lichtstunden von einer orangeroten Sonne entfernt in den Einsteinraum zurückfallen. Diese Sonne besaß dann zwei Planeten, von denen einer die Erde war.
    Vor mehr als vierzig Jahren hatte Perry Rhodan seine Heimatwelt verlassen müssen.
    »Ende der Linearetappe!«
    Ein Meer von Lichtpunkten erschien. Schlagartig wich die Starre der Menschen. Stimmen brandeten auf, Arme wurden in die Höhe gereckt, deuteten auf die Panoramagalerie.
    Voraus stand ein kräftiger orangeroter Lichtfleck. Das war der erste Hinweis darauf, dass die Koordinaten der Kaiserin richtig waren. Aber erst die Spektralanalyse würde für Gewissheit sorgen.
    Nur noch wenige Sekunden vergingen.
    »Positive Identifizierung!«, sagte Roi Danton matt, als fehlte ihm plötzlich die Kraft zum Sprechen.
    Jubel brach aus. Aber es gab auch einige, die abseits standen und sich nicht freuen konnten.
    Binnen weniger Minuten ergab die Masseortung, dass die orangerote Sonne in der Tat zwei Begleiter besaß, von denen der äußere sich auf einer Bahn mit rund zweihundert Millionen Kilometern Radius bewegte.
    Das konnte nur die Erde sein!
    »Nichts!«, wurde kurz darauf gemeldet. »Wir orten keine Raumschiffe zwischen den Planeten. Der Funkempfang bleibt ebenso taub, nur das charakteristische Hintergrundrauschen und einige wenige fremdartige Symbolgruppen.«
    Rhodans Blick ging ins Leere. Er starrte durch die Schiffswandung hindurch.
    »Das System liegt weitgehend tot vor uns …«
    Bitterkeit grub sich in das Gesicht des Mannes, der sein Schiff durch die unermesslichen Weiten des Universums geführt hatte, nur mit dem Ziel, die verlorene Menschheit wiederzufinden. Sein Blick kehrte aus dem Nichts zurück und erfasste die Menschen ringsum.
    »Fahrt aufnehmen!«, befahl er mit harter Stimme, der keine noch so schwache Regung anzumerken war. »Wir beziehen dreißig Lichtminuten vor Medaillon Position. Eine Korvette fertig machen zum Ausschleusen! Ich brauche Beobachtungen aus nächster Nähe. Gucky übernimmt das Kommando!«
    Aus fünfhunderttausend Kilometern Entfernung war die Erde ein winziger grünblauer Ball. Die zwölf Männer an Bord der Korvette nahmen zur Kenntnis, dass ihr Abbild sich gegenüber den Archivdaten nicht geändert hatte.
    Die zwölf waren SOL-Geborene. Es gab einen oder zwei unter ihnen, die Terras Nähe rührte. Aber der Mehrzahl sagte dieser Anblick nicht mehr als jeder andere Himmelskörper. Und schließlich waren da drei oder vier, die sogar Furcht empfanden.
    Sie fragten sich, ob der Flug der SOL hier enden würde und ob sie das Schiff, das ihre Heimat war, verlassen mussten, um künftig auf der Oberfläche eines Planeten zu leben. Für sie war das eine schreckliche Vorstellung.
    Abgesehen von einigen knappen Befehlen hatte Gucky noch kein Wort verlauten lassen. Er wirkte ungewöhnlich ernst. Mancher wunderte sich darüber. Gucky im Bann der Sentimentalität – das war ungewohnt.
    Inzwischen waren die Infrarot-Teleskope in Tätigkeit getreten. Sie holten die Erdoberfläche heran und lösten sie in Einzelheiten auf. Über Terrania City war vor einer Stunde die Sonne aufgegangen. Eine belebte Stadt, mit Millionen Einwohnern und einem hohen Wärmehaushalt, hätte in der Projektion als leuchtend roter Fleck erscheinen müssen. Aber nichts davon war zu bemerken. Terrania City war so leblos und grau wie die Grasebene im Norden und die Berge im Süden.
    Peking – Bangkok – Djakarta – Manila – Tokio – Sydney – die großen Zentren der Menschheit: Sie alle wirkten leblos. San Francisco – Los Angeles – Denver, schon in der Abendzone gelegen: keine Spur von Leben.
    Luna stand knapp dreihunderttausend Kilometer von der Korvette entfernt. Wenigstens Signale der Hyperinpotronik NATHAN hätten empfangen werden müssen: Impulse, die bis auf ein

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