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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zehntausendstel ihrer natürlichen Dauer gerafft waren und nur einen engen Frequenzbereich benutzten, schwache, aber unverkennbare Anzeichen der Tätigkeit, die der Riesenrechner zum Wohle der Erde und der Menschheit ausübte.
    Aber auch da nichts …
    Dumpfe Verzweiflung bemächtigte sich des Ilts. Auf seine eigene Art und Weise fühlte er sich der Menschheit verbunden, ihr und ihrer Heimatwelt, die da stumm und tot vor ihm schwebte. Die Leere schmerzte ihn. Aber das war nicht der Grund seiner Niedergeschlagenheit. Er dachte an den Mann, der dreißig Lichtminuten entfernt an Bord der SOL auf die Ergebnisse dieser Expedition wartete, an Perry Rhodan, dessen Motiv seit der vergeblichen Suche im Mahlstrom nur war, die Menschheit wiederzufinden.
    »Näher ran!«, befahl Gucky, und seine Stimme hatte einen eigentümlich gereizten Klang.
    Die Korvette beschleunigte.
    Dann plötzlich … Was war das? Ein tastender Ruf, ein fremdartiger Mentalimpuls, die telepathische Ausstrahlung einer unsagbar fremden Intelligenz. Der Ilt blickte auf. Die Frauen und Männer saßen an ihren Plätzen und gingen ihrer Beschäftigung nach. Sie schienen nichts zu bemerken. Oder doch?
    Einer hob plötzlich den Kopf, Meek Plancher, der Kopilot. Verwirrung spiegelte sich in seinem Blick. »Was ist das?«, fragte er laut. »Spürt ihr es?«
    Gucky handelte sofort. Die Korvette verzögerte. In einer weiten Kurve drehte sie von der Erde ab und kehrte an ihre vorherige Position zurück. Die fremden Mentalimpulse wurden schwächer und hörten schließlich ganz auf. Niemand hatte Meek Plancher geantwortet. Er beugte sich schließlich wieder über seine Arbeit.
    Gucky formulierte den Text für eine Funkmeldung an die SOL. »Auf der Erde kein Anzeichen menschlicher Besiedlung. Es wurden jedoch Mentalimpulse einer fremden Intelligenz wahrgenommen. Diese Impulse sind bedrohlich, der von ihnen Angesprochene wird aufgefordert, sich dem Fremden unterzuordnen.«
    Nachdenklich blickte Gerogrosch auf die merkwürdigen Anzeigen der Analysegeräte. Es war Stunden her, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie bedeuteten, dass zwei fremde Fahrzeuge in das System der orangefarbenen Sonne eingedrungen waren – ein großes, das in einer Entfernung von dreißig Lichtminuten angehalten hatte, und ein kleines, das sich sehr nahe an der ›Insel der Kleinen Majestät‹ bewegte.
    Gerogrosch war ein kampferprobter Soldat. Doch als er die Angaben über das größere der Fahrzeuge las, weitete sich sein Sehorgan zu unnatürlicher Größe. Ein derart gigantisches Raumschiff hatte er noch nie zu sehen bekommen. Selbst in den Flotten der Duuhrt, die für ihren Größenwahnsinn bekannt war, hatte es keinen solchen Giganten gegeben.
    Die Kleine Majestät hatte sich noch nicht gemeldet. Deshalb ergriff Gerogrosch die Initiative. Er schaltete den Kommunikator ein und ersuchte um die Gnade, von der Kleinen Majestät gehört zu werden.
    In der Wiedergabe erschien die leuchtende Kugel, in der ein Hulkoo schwebte. Das Wesen war von atemberaubendem Ebenmaß und übergeordneter Schönheit. Wie immer, wenn ihm das Privileg dieses Anblicks zuteil wurde, erstarrte Gerogrosch in Ehrfurcht.
    »Du wünschst, gehört zu werden?«, eröffnete die Kleine Majestät.
    »Ich danke für deine Gnade. Es ist eine Entwicklung eingetreten, die mich mit Sorge erfüllt. Ich beuge mich jedoch widerspruchslos deiner Weisheit, wenn du sagst, dass zur Sorge kein Anlass besteht.«
    Die Kleine Majestät lächelte. »Das werde ich dir nicht sagen, Gerogrosch. Bei den Fremden könnte es sich um Vorboten der Bewohner dieses Planeten handeln, die auf dem Rückweg sind. Wir dürfen sie nicht verschrecken.«
    »Das dürfen wir nicht«, bestätigte der Hulkoo-Kommandant. »Müsste man sie aber nicht aus der Nähe beobachten, um Klarheit über sie zu erlangen?«
    »Du hast meine Erlaubnis, solche Beobachtungen anzustellen.«
    »Ich danke dir.«
    »Danke mir nicht, sondern erinnere dich an CLERMACs Befehle. Wer dazu beiträgt, dass die Bevölkerung der Insel der Kleinen Majestät nicht zurückkehrt oder dass ihre Rückkehr sich verzögert, wird Buße tun müssen.«
    Gerogrosch konnte sich eines Schauderns nicht erwehren. ›Buße tun‹ – das bedeutete Selbstaufgabe, Auflösung des Körpers, Speicherung des Bewusstseins im Reservoir der allmächtigen Inkarnation CLERMAC.
    »Ich erinnere mich«, versicherte der Kommandant.
    Die Unterredung war beendet. Gerogroschs Befehle hallten durch die Finsternis des

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