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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kommandostands.
    Die Ortung erfasste ein Objekt, das hinter der Erdkrümmung hervorgekommen war und Kurs auf die Korvette nahm. Es wies eine beachtliche Masse auf.
    Gucky zögerte. Hier bot sich ihm eine Möglichkeit, zu erfahren, welcher Fremde von der Erde Besitz ergriffen hatte. Andererseits war das große Fahrzeug, sofern sich terranische Vergleichskriterien hier anwenden ließen, der Korvette an Bewaffnung weit überlegen.
    Er selbst wollte nicht der Erste sein, der eine feindselige Handlung beging. Gucky verzichtete sogar darauf, die Schutzschirme aufbauen zu lassen. Aber das Kraftwerk wurde hochgefahren, und beim ersten Anzeichen eine Bedrohung würde die Schirme binnen Sekundenbruchteilen stehen.
    Langsam glitt die Korvette dem anfliegenden Schiff zweitausend Kilometer weit entgegen. Danach kam sie wieder zum Stillstand. Das Manöver sollte dem oder den Unbekannten zeigen, dass man neugierig war, sich aber nicht fürchtete.
    Endlich lag ein Detailbild des fremden Raumschiffs vor. Gucky erschrak. Es hatte die Form eines Ellipsoids, war neunhundert Meter lang, zweihundert Meter breit und wies eine Dicke von einhundert Metern auf. An der breitesten Stelle lief über die Oberseite der Schiffshülle eine schmale, tiefe Einkerbung, an der Unterseite befand sich stattdessen ein Wulst.
    VERNOC …!, schoss es dem Ilt durch den Kopf. Solchen Raumschiffen war die SOL begegnet, als sie den COMP aus dem zerstörten MODUL der Kaiserin von Therm barg. Es war sogar zu einer Raumschlacht gekommen. VERNOC, das war seit der Begegnung mit der Kaiserin von Therm endgültig klar, war eine Inkarnation der Superintelligenz BARDIOC. Herrschte BARDIOC jetzt auf der Erde?
    Minuten vergingen. Die Instrumente registrierten, dass die Korvette von dem fremden Schiff aus abgetastet wurde. Es gab jedoch keinen Hinweis darauf, dass der Kommandant des scheibenförmigen Raumschiffs Feindseligkeiten beabsichtigte.
    »Plancher!«, rief der Ilt. »Du übernimmst das Kommando. Ich sehe mich drüben um. Falls es wider Erwarten doch zum Schusswechsel kommt, wird nach Plan verfahren. Auf mich darfst du keine Rücksicht nehmen. Ist das klar?«
    »Klar!«
    Im nächsten Moment war Gucky spurlos verschwunden.
    Der Sensor meldete eine Unregelmäßigkeit in einem Raum der Triebwerkskontrolle. Gerogrosch besichtigte den Raum per Fernbild, entdeckte aber nichts Ungewöhnliches. Da er ein gewissenhafter Kommandant war – wie jeder, der so lange in CLERMACs Gunst stand –, genügte ihm dies nicht. Mit einem raschen Blick auf die Ortung erfasste er, dass das kleine Kugelraumschiff weiterhin ohne Fahrt driftete. Seine Anwesenheit im Kommandoraum war also nicht unbedingt erforderlich. Er ging zum Triebwerkssektor.
    Alles schien in Ordnung zu sein. Doch Sensoren lügen nicht. Gerogrosch öffnete den Durchgang zum angrenzenden Raum. Er hörte ein scharrendes Geräusch und griff instinktiv zur Waffe.
    Da stach ein Strahl gleißenden Lichts auf ihn zu. Er riss die Arme in die Höhe, um das Auge zu schützen. Gleichzeitig bellte er: »Nimm das Licht fort! Es ist gefährlich!«
    Die Helligkeit schwenkte zur Seite. Für Gerogrosch war sie immer noch unangenehm, aber wenigstens konnte er die Arme sinken lassen. Sein Auge war nicht mehr in Gefahr.
    Fassungslos musterte er das eigenartige Wesen, das im Hintergrund des Raumes stand. Er hatte vermutet, einen seiner Untergebenen bei unerlaubter Tätigkeit zu ertappen. Einen Fremden hatte er nicht erwartet.
    Der Unbekannte war klein. Er reichte Gerogrosch kaum bis über den Gürtel. Große runde Ohren saßen an einem nach vorne spitz zulaufenden Schädel. Die Essöffnung war mit einem einzigen großen Zahn ausgestattet, der von oben herab zur Hälfte unter der Lippe hervorragte. Die Augen des Fremden waren halbkugelig, schwarz und glänzend.
    Gerogroschs Gedanken wirbelten. Für ihn stand fest, dass der Unbekannte aus dem kleinen Raumschiff stammte, das er seit geraumer Zeit beobachtete. Wie der Kleine hierher gekommen war, das wusste der Kommandant nicht im Entferntesten. Er musste nur daran denken, dass CLERMAC, die allmächtige Inkarnation, die Vorhut der zurückkehrenden Bevölkerung erwartete. Etwa fünfzig von denen, die aus unbekanntem Grund zurückgeblieben waren, hatten sich erst vor kurzer Zeit am Sitz der Kleinen Majestät eingefunden.
    Aber der Fremde, der vor Gerogrosch stand, bot ein ganz anderes äußeres Bild. Gab es demnach auf der Welt mehrere Bevölkerungstypen? Oder hatte CLERMAC sich getäuscht? –

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