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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verantwortlich bin. Der Zeithammer trifft, wen er will. Also erwartet nicht, dass ich mich langatmig entschuldige. Es gibt jetzt nur eins: Wir müssen so schnell wie möglich zurück und evakuieren!«
    So war er – Jentho Kanthall, der zum Anführer Geborene. Er rief die Bodenstation an und befahl mit knappen, barschen Worten den Aufbruch.
    Eine halbe Stunde später setzte er die BALDWIN TINGMER unter der Felsnase gegenüber den Hütten auf. Am Rand des kleinen Landeplatzes wartete der Gleiter. Er hatte nur einen Mann Besatzung: Alaska Saedelaere.
    Kanthall stieg als Erster aus. »Wo sind die anderen?«, fragte er. »Ich hatte alles angeordnet!«
    Der Mann mit der Maske musterte ihn eine Zeit lang. »Wenn Walik den Diokletian spielt oder Sailtrit in die Rolle einer Inka-Prinzessin schlüpft, dann nehmen wir das noch gelassen hin. Wenn aber ausgerechnet unser Anführer die gefährlichste aller Rollen probt und das einzige Raumschiff in Gefahr bringt, vernichtet zu werden, dann fragt sich jeder, ob er diesem Mann wieder wird vertrauen können. Auch wenn es der Zeithammer war, der ihn getroffen hat.«
    Jentho Kanthall war betroffen. Das sah man ihm an.
    »Worauf willst du hinaus, Alaska?«
    »Im Interesse aller solltest du das Zepter weniger heftig schwingen – bis wir vergessen haben, was heute geschehen ist.«
    »Was hat das mit der Evakuierung zu tun?«, fragte er bissig.
    »Nichts, weil sie noch ausfällt. Der Hulkoo ist euch gefolgt, bis er nur mehr dreizehntausend Kilometer von Intermezzo entfernt war. Dann drehte er ab. Er kennt unser Versteck, aber es gehörte anscheinend nicht zu seinen Aufgaben, uns anzugreifen.«
    Nächstes Ziel: Luna
    An Bord der SOL war inzwischen so etwas wie ein Schlachtplan entwickelt worden. Reginald Bulls Expedition nach Goshmos Castle hatte den entscheidenden Hinweis gebracht. Wenn das Rätsel der verschwundenen Menschheit überhaupt gelöst werden konnte, dann nur auf der Erde selbst oder auf Luna. Der Flug nach Luna war zunächst aufgeschoben worden, nun stand er wieder an erster Stelle.
    Die SOL hatte sich bis auf eine Lichtstunde der Erde genähert. Geoffry Waringer hatte inzwischen messtechnisch nachgewiesen, dass der nach ihm benannte Waringer-Effekt – die Unregelmäßigkeit im hyperenergetischen Spektrum der Sonne Medaillon, die für den Ausbruch der Aphilie verantwortlich gewesen war – nicht mehr existierte. Diese besondere Strahlung Medaillons musste bei dem Sturz durch den Schlund gelöscht worden sein.
    Unter anderen Umständen hätte diese Entdeckung Jubel ausgelöst. Aber was half es, dass der Waringer-Effekt verschwunden war – wenn es keine Menschheit mehr gab? Dass die Menschen wirklich verschwunden waren, hatte jeder inzwischen als Gewissheit akzeptiert. Daran änderte auch nichts, dass ein mentales Signal empfangen wurde, das von der Erde kam und aus den Bewusstseinen einer größeren Gruppe von Menschen stammte. Gucky verstand das Signal als Hilferuf: Einsame riefen nach ihren Brüdern und Schwestern. Gleichzeitig empfand er, dass dieser Ruf nicht freiwillig ausgestoßen wurde. Die Menschen wurden dazu gezwungen – wahrscheinlich von demselben Wesen, dessen suggestiv-hypnotische Ausstrahlung der Ilt wahrgenommen hatte. Von ihm ging wohl auch der Wunsch aus, dass die Menschen zurückkehren mögen. An Bord der SOL wurde der Fremde im Zusammenhang mit BARDIOC und CLERMAC gesehen. Lag BARDIOC daran, dass die Menschheit auf ihren Heimatplaneten zurückkehrte? War er nicht vielmehr derjenige, der sie hatte verschwinden lassen?
    An einem der Tage wurde ein Raumschiff geortet, das von der Erde aufstieg und mit hoher Beschleunigung das Medaillon-System verließ. Es kehrte knapp zehn Stunden später zurück.
    Mit jeder Sekunde, die Kulliak Jon in den unterirdischen Gängen der Station von Palatka verbrachte, verlor er unschätzbare Augenblicke, die er an der Quelle des neuen Glücks hätte verbringen können.
    Es ist daher verständlich, dass er – nachdem er sich einmal davon überzeugt hatte, dass es keine Gefahr mehr gab – voller Ungeduld alle Vorsichtsmaßnahmen außer Acht ließ. Das wurde ihm schließlich zum Verhängnis.
    Er hatte eine Stelle erreicht, an der ein bisher waagrecht verlaufender Kabelstollen abknickte und senkrecht in die Tiefe führte. Die Kabel, das wusste Kulliak, gingen zu einem Verteiler. Von dort führte kein Weg weiter, zumindest war er selbst für einen Siganesen viel zu eng.
    Kulliak Jon ging ein paar Schritte weit zurück und

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