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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er müsste mich töten, weil ich nicht auf die Konditionierung angesprochen hatte.
    Was hatte Kaalech mit Konditionierung gemeint? Bisher hatte ich darüber noch nicht nachgedacht. Mir fiel wieder ein, dass die Medobox chronischen Jodmangel diagnostiziert hatte. War das die Konditionierung? Dem konnte abgeholfen werden.
    Ich presste die noch auf Behandlung geschaltete Box an meinen Hals und spürte gleich darauf, dass eine Hochdruckinjektion etwas in meine Blutbahn pumpte. Bald darauf strömten neue Energien durch meinen Körper, und mein Denken klarte auf.
    Ich wusste plötzlich wieder, dass ich mein Flugaggregat zur schnelleren Fortbewegung einsetzen konnte. Außerdem reifte in mir eine Idee, wie sich möglicherweise die Befreiung des fetten Albinos bewerkstelligen ließ. In erster Linie galt es, die wichtigste Grundvoraussetzung zu schaffen, also seine Eigeninitiative zu wecken.
    Ich schaltete das Flugaggregat ein und glitt dicht über der Schiene durch den Tunnel. Nach knapp zwei Kilometern beschrieb der Bahntunnel einen Bogen – und plötzlich ragte eine Geröllwand vor mir auf.
    Ich landete auf der Schiene.
    Nachdenklich schaute ich zurück. Kaalech hatte sich wohl in der Zwischenzeit erholt und vielleicht schon meine Verfolgung aufgenommen. Da ich unbewaffnet war und er sich nicht so leicht wieder hereinlegen lassen würde, musste ich ein zweites Zusammentreffen mit ihm vermeiden. Aber vorwärts konnte ich nicht. Ohne einen Desintegrator ließ sich das Geröll nicht wegräumen.
    Wieder hörte ich das Flüstern.
    Ich leuchtete den Tunnel hinter mir ab, weil ich annahm, das Flüstern hätte mich vor der Annäherung des Molekülverformers gewarnt. Aber von Kaalech war nichts zu sehen.
    Als es hinter meinem Rücken knirschte, fuhr ich erschrocken herum. Entsetzt schaltete ich mein Flugaggregat wieder ein und zog mich von der Geröllwand zurück, denn in ihr hatten sich breite Risse gebildet. Geröllbrocken polterten herab.
    Allmählich entstand in der zuvor undurchdringlichen Wand ein Spalt, der breit genug war, einen Marsianer der a-Klasse hindurchschlüpfen zu lassen. Von der anderen Seite drang Helligkeit in den Tunnel – und ein seltsamer Geruch.
    Prüfend atmete ich ein. Es roch nach Freiheit. Aber da war noch etwas, ein Beigeschmack, den ich erst vor kurzem wahrgenommen hatte.
    Heiß fiel es mir wieder ein. Kurz nach der Injektion hatte ich diesen Geruch registriert. Gelöstes Jod. Genau dieses Aroma, nur nicht so stechend, brachte die in den Tunnel strömende Luft mit.
    Das bedeutete, dass ich nicht weit vom Meerwasser des Namsenfjords entfernt war. Ich brauchte wahrscheinlich nur durch den Spalt zu kriechen, um es zu sehen.
    Ich griff an die Kette an meinem Hals und zog daran. Sekunden später hielt ich Sagullias Amulett in der Hand. Es sah harmlos aus, dennoch zweifelte ich keinen Moment daran, dass das Amulett mir den Weg aus dem Tunnel geöffnet hatte.
    Ich hatte im Lauf meiner Einsätze schon so viel Seltsames erlebt, dass ich das Meiste davon als selbstverständlich betrachtete. Dennoch gab es Zeiten – so wie jetzt –, in denen ich sehr viel dafür gegeben hätte, eines der Rätsel zu lösen.
    Seufzend kletterte ich den Geröllhang hinauf, zwängte mich durch den Spalt und stand wenig später auf der Innenböschung eines künstlich angelegten Wasserlaufs, an dessen vorderem Ende zwischen zwei halbkugelförmigen Konstruktionen das stahlgraue Wasser des Fjords schimmerte.
    Ich befand mich in dem Stichkanal, der das Zentrum des Beckens von Namsos mit dem Meer verband – und ich roch in der Luft, die vom Fjord heranströmte, unverkennbar Jod.

27.
    Luna
    Waringer war in der Space-Jet zurückgeblieben, und Hellmut befand sich in der Schaltstation bei Romeo und Julia. Nur Roi Danton und Reginald Bull waren mit dem Elektrowagen zu der Transmitterstation gefahren, um die sich das Rätselraten drehte.
    »Ist die robotgesteuerte Space-Jet schon eingetroffen?«, fragte Bully über Armbandfunk bei Waringer nach.
    »Bis jetzt nicht«, antwortete der Hyperphysiker. »Wo seid ihr gerade?«
    »… haben die Transmitterstation eben erreicht. Wenn es sein muss, nehmen wir sie bis zur letzten Schraube auseinander.«
    »Dann wünsche ich euch …« Waringer unterbrach sich, aber schon nach wenigen Sekunden sprach er weiter. »Hyperkomnachricht von der SOL. Das Robotschiff ist auf halbem Weg umgekehrt und zur SOL zurückgeflogen. Eine Überprüfung ergab, dass die Programmierung durch Ferneinwirkung verändert

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