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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ausgerechnet Bjo ihn gerettet hatte.
    Plötzlich starrte der Techniker den Katzer aus weit aufgerissenen Augen an. »Die Kelsiren sind doch völlig friedlich«, sagte er betroffen. »Warum wurde ich hierher gelockt?«
    Er griff sich an den Kopf. »Ihr habt das konstruiert!«, keuchte er außer sich vor Zorn. »Es war ein abgekartetes Spiel zwischen Haum, dem Eingeborenen und dir!«
    Bjo konnte ihn nur fassungslos ansehen.
    »Na klar«, sagte Ressacker unterdrückt. »Haum hat mich gedrängt, die SOL zu verlassen, denn hier war bereits alles vorbereitet. Du solltest mich im letzten Augenblick retten, damit ich dir zu Dank verpflichtet bin. Der Kelsire hatte nicht die Absicht, mich umzubringen. Es war eine Schmierenkomödie, die Haum sich in deinem Interesse ausgedacht hat.«
    Einen Moment lang fühlte Bjo Breiskoll sich versucht, Ressacker ins Wasser zurückzustoßen, doch er gab diesen Wunsch schnell wieder auf.
    Ressacker sah ihn hasserfüllt an, und Bjo erwiderte den Blick schweigend. Nach einer Weile wandte der Techniker sich abrupt um und verschwand in Richtung des Schiffes.
    Bjo blieb lange nachdenklich neben der Quelle stehen, bevor er ebenfalls in die SOL zurückkehrte.
    Das unerwartete Eingreifen eines fremden Raumfahrers hatte Dollg in die Wirklichkeit zurückgeholt. Er war sich darüber im Klaren, dass er ohne diesen Zwischenfall zum Mörder geworden wäre. Nun, da er wieder vernünftig denken konnte, erschien ihm seine Handlungsweise verabscheuungswürdig, und er fragte sich, wie es überhaupt dazu hatte kommen können. Tief in seinem Unterbewusstsein lagen offenbar Instinkte verborgen, von deren Vorhandensein er bisher nicht einmal etwas geahnt hatte. Er fragte sich, ob das nur bei ihm so war oder ob auch andere Kelsiren solche Ausfälle spürten.
    Die Schwere seines Verbrechens war ihm bewusst, und er war entschlossen, eine angemessene Strafe anzunehmen. Er wollte der Gralsmutter alles gestehen, und Quoytra würde wissen, was zu tun war.
    Niedergeschlagen kehrte Dollg nach Salkoor zurück und stellte sich der ersten Gralstochter, die er fand. Quoytras Jüngerin hörte schweigend zu und befahl ihm, in seiner Hütte zu warten.
    Endlich erschien die Gralsmutter. Sie blieb unter der Tür stehen. »Komm heraus!«, verlangte sie. »Ich will, dass du dir deinen Garten ansiehst.«
    Dollg folgte ihr ins Freie.
    »Sogar die Disteln sind verblüht!«, stellte Quoytra fest. »Das ist die Folge davon, wenn jemand seine Energie für verbrecherische Aktivitäten einsetzt.«
    Bei seiner Heimkehr hatte Dollg den Zustand des Gartens überhaupt nicht wahrgenommen. Jetzt wanderte sein Blick über die verfaulten und vertrockneten Pflanzen.
    Quoytra streckte eine Hand aus. »Gib mir deinen Kristall! Du bist es nicht wert, das Symbol der Kaiserin zu tragen.«
    Entsetzt umklammerte Dollg den kleinen Stein auf seiner Brust. »Nein!«, stöhnte er. »Alles, nur das nicht. Blockiert mein Gedächtnis oder verjagt mich aus dem Dorf. Bringt mich meinetwegen nach Lugh-Pure oder nach Troltungh, aber lasst mir den Kristall.«
    Doch Quoytra erwies sich als unnachgiebig. Sie nahm ihm den Kristall ab und verließ dann schnell das Anwesen.
    Dollg sank konvulsivisch zuckend zu Boden. Diese Bewegungen wurden allmählich schwächer und hörten schließlich ganz auf. Dollg war tot.
    Die Gralstöchter transportierten seinen Leichnam zum See, wo sie ihn bestatteten. Zum Abschluss dieser Zeremonie versenkte Quoytra Dollgs Kristall im Wasser, denn niemand durfte den Toten vorenthalten, was ihnen im Leben nicht mehr zugestanden hatte.
    Zum Zeichen der Trauer veranlassten die Kelsiren die Blumen in ihren Gärten, die Blüten für die Dauer eines Tages zu schließen.
    Bjo Breiskoll war entschlossen, mit niemand an Bord der SOL über den Zwischenfall am Tümpel zu sprechen, nicht einmal mit seiner Mutter oder Stoban Haum. Als er jedoch sah, dass Joscan Hellmut nicht mehr unter der Kontrolle eines Kristalls der Kaiserin stand, zog er wenigstens seinen alten Freund ins Vertrauen.
    »Was willst du tun?«, fragte Hellmut. »Corn ist blind vor Hass. Wahrscheinlich wird er jede weitere Therapie ablehnen.«
    »Ich muss ihm eben aus dem Weg gehen«, sagte der Katzer.
    »Soll ich mit ihm reden?«
    »Nein!«
    »Ich dachte mir, dass du das nicht willst, Bjo.« Hellmut nagte an seiner Unterlippe. »Eine Zeit lang war ich durch den Kristall mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt. Das heißt, ich habe mich mehr um die Belange der Kaiserin als um die der Solaner

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