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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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streben …«
    »Was ist erstrebenswerter als höchste Sinneslust?«, riefen Bluter, Buggel, Oralo und die anderen. Sie schlossen sich zu ihrem letzten Tanz zusammen.
    »Rette sie, Hüter!«, rief Belami verzweifelt. Er konnte nicht glauben, dass die Diener, die zur Lebenserhaltung geschaffen worden waren, die Letzten eines großen Volkes in den Tod schicken würden.
    »Ich werde die Erhabenen bis zum letzten Tanzschritt beschützen«, versprach Hüter.
    »Du sollst sie retten!«, rief Belami.
    »Noch kämpfe ich«, versicherte Hüter.
    »Belami, reihe dich ein!«, verlangte Bluter. Die Absicht war ihm anzumerken, dass er sich bei seinem letzten Tanz in haltlose Ekstase steigern wollte.
    »Kommt zu euch und kämpft um euer Leben!«
    Belami versuchte, die Tanzenden voneinander zu trennen.
    »Er spricht wie ein Kretin«, behauptete Oralo. »Kein Wunder, bei den Erbanlagen der Blass-Schönen. Jeder Zweite von euch ist ein Kretin.«
    »Hüter, rette unser Volk!«, appellierte Belami wieder an den Beschützer der Großen Wiege.
    »Ich kann noch kämpfen«, versicherte Hüter schwach.
    Da sah Belami, wie die Flammenwand vor dem Fenster in sich zusammenbrach. Die Todesspirale wurde wieder sichtbar. Instinktiv erkannte Belami, dass das Verteidigungssystem der Großen Wiege ausgefallen war. Er spürte die Angst herankriechen, und nun beneidete er die Sippenführer, die aus der Not eine Tugend machten und das unabwendbare Ende als die Krönung ihres Daseins feierten.
    In seiner größten Not, als Angst und Entsetzen sich bereits auf seine Körperfunktionen auswirkten, empfing Belami plötzlich beruhigende Impulse. In seinem Kopf ertönten leise, einschmeichelnde Stimmen, die immer mehr von seinem Geist Besitz ergriffen.
    »Spender, ich will deine Träume nicht!«, rief Bluter unmutig, als die störenden Gesänge in seinen Geist eindrangen.
    »Ich spende dir nicht«, beteuerte Spender.
    »Wer stört dann meine Ekstase?«
    »Ich nicht!«, versicherten Melder und Spender, Hüter, Warner, Seher und Heiler und wie die Diener der ehrenwerten Geschlechter alle hießen.
    »Wir sind's«, erklang es in lautlosen Gesängen, die dennoch von allen Croislonern der Großen Wiege gehört werden konnten. Sie hörten sie – und verfielen ihnen.
    Bericht Ras Tschubai
    »Was machst du für ein Gesicht, Galto?«, fragte ich den Posbifreund, der mit verkniffenem Gesicht am Instrumentenpult der Space-Jet saß. »Bist du sauer, weil Perry dir verboten hat, deine Ammen mitzunehmen?«
    »Lass den Spott, Ras«, erwiderte Galto Quohlfahrt trocken. »Wirf lieber einen Blick auf die Ortung. Die Energietaster zeigen eindeutige Werte.«
    Ich kam interessiert näher. Neben mir waren Roi Danton und Lord Zwiebus. Wir vier stellten die Mannschaft der Space-Jet, die sich im Anflug auf den kleinsten der acht Kontinente Drackriochs befand.
    Wir wussten so gut wie nichts über Troltungh, denn die Kelsiren hatten sich beharrlich ausgeschwiegen. Der Kontinent konnte von dichtem Dschungel überwuchert oder eine tödliche Wüste sein. Nur eines war gewiss: Er barg ein Geheimnis.
    »Troltungh liegt unter einem Schutzschirm«, stellte Roi fest. »Er strahlt im Hyperfrequenzbereich – das könnte für uns eine harte Nuss werden.«
    »Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob wir ihn gewaltsam durchbrechen sollen«, sagte ich.
    »Als Kommandant triffst du die Entscheidung«, sagte Lord Zwiebus mit süffisantem Grinsen. Er kaute eine jener Früchte, deren Genuss die Wirkung der Sirenengesänge milderte.
    »Mir ist, als würden die Verlockungen lauter«, bemerkte Galto Quohlfahrt.»Ich habe den Eindruck, dass sie von Troltungh kommen.«
    »Das wäre sehr gut möglich – und es würde die Gerüchte bestätigen«, erklärte Roi. »Troltungh, die Stätte der Vergessenen. Der vergessenen Kelsiren?« Die Gerüchte, auf die er anspielte, besagten, dass auf Troltungh aufrührerische Kelsiren lebten. Dafür sprach auch der Schutzschirm.
    Wir mussten also darauf gefasst sein, dass wir auf diesem Kontinent ähnliche Verhältnisse antreffen würden, wie sie auf dem vierten Planeten geherrscht hatten. Nach Guckys Erfolg auf Lugh-Pure hofften wir, auch auf Drackrioch die Dinge regeln zu können.
    Vor uns wölbte sich der optisch unsichtbare und nur mit der Ortung erfassbare Schutzschirm. Über uns spannte sich das Kristallnetz der Kaiserin von Therm über den Himmel.
    Mein Kopf war erfüllt von den Lockungen der Kelsiren. »Zwiebus, gib mir doch eine der Odysseus-Früchte«, bat

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