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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sorgten für Nahrung und Gebrauchsgüter und die anderen alltäglichen Dinge. Dieser Zustand befriedigte viele Croisloner nicht, und aus dieser Unzufriedenheit und Langeweile heraus erarbeiteten sie eine neue Philosophie: das Leben um seiner selbst willen zu leben! Diese Philosophie trat ihren Siegeszug an und hatte nach wenigen Festen die Welt erobert.
    Die Croisloner erkannten, dass sie die vergessenen Wissenschaften für die Freuden des Lebens nutzen konnten. Ein Croisloner musste nicht so aussehen wie der andere. Das war die Geburtsstunde der ehrenwerten Geschlechter, von denen das der Blass-Schönen wohl das älteste ist.
    Warum musste ein Croisloner eine dunkle, schuppige Haut haben? Er konnte seine Haut doch glätten und bleichen! Wozu waren gerade Glieder gut, wenn man sie nicht mehr für manuelle Arbeit benötigte? So entstanden die Grazil-Krummen. Weshalb sollten bestimmte Organe verkümmert bleichen, wenn man sie nicht ausschließlich zur Nahrungsaufnahme und zur Wahrnehmung benutzen wollte? Die letzte Konsequenz dieser Überlegung brachte die Zungen-Sensiblen, die Nasenträger, die Groß-Auger und viele andere Geschlechter hervor. Bald sah kein Croisloner mehr wie der andere aus.
    Nur in ihrem Denken waren sie einheitlich: Die Schönheit des Geistes und des Körpers wurde zum Lebensinhalt, die Gefühlswelt bekam neue Dimensionen. Sinneslust war nun nicht mehr bloß ein Wort, sondern konnte mit jeder Faser des Körpers empfunden werden.
    Der Tanz ist die ultimate Ausdrucksform für Emotionen und lässt sich grenzenlos variieren. Die Tänze von heute sind perfekter und komplizierter als die Tänze von gestern, und die Tänze von morgen werden ausgeklügelter als die von heute sein. Wir entwickeln uns ständig weiter. Auch in der Dichtkunst. Weit haben wir uns schon von den raffinierten Versen der Anfangszeit entfernt. Heute sind die Nonsenslaute die progressivste Ausdrucksform. Aber morgen kann bereits eine neue revolutionierende Ausdrucksform die Nonsenslaute ablösen. Wir streben mit schnellen Tanzschritten der Vervollkommnung entgegen.
    Und doch müssen die ehrenwerten Geschlechter fürchten, dass sie dieses Ziel nie erreichen werden. Denn die Zöcken haben unsere Zukunft auf dem Gewissen. Sie tauchten vor einigen hundert Festen mit ihren Todesspiralen am Himmel unserer Welt auf. Niemand wusste, woher sie kamen, sie waren auf einmal da. Aber alle Geschlechter erkannten bald, was sie wollten: Die Zöcken haben es darauf angelegt, uns auszurotten.
    Ohne Vorwarnung zerstörten sie unsere Idylle mit den Blitzen ihrer Todesspiralen. Sie sind Bestien, die sich daran weiden, mit anzusehen, wie sich einer nach dem anderen aus den ehrenwerten Geschlechtern aus einem unwürdig gewordenen Leben in den Tod flüchtet.
    Zöcken! Wir haben ihnen diesen Namen gegeben, weil er nicht einmal im Nonsens-Vokabular eine Bedeutung hat. Dennoch drückte er alles hässliche und Böse aus, was sich ein Croisloner vorstellen kann. Schon der Klang kann einen Blass-Schönen krank machen. Der Anblick eines Zöcken ist tödlich.
    Sie haben unsere Welt zu Schutt und Asche verbrannt. Schon viele Geschlechter haben ihre Heimat in den Großen Wiegen verlassen, die der Welthüter zur Verfügung gestellt hat. Die Blass-Schönen und einige andere harrten aus, bis die Zöcken auch den letzten Tempel zerstört hatten. Dann erst bestiegen wir unsere Große Wiege und gingen auf die Suche nach einer neuen Heimat. Vielleicht haben wir sie hier gefunden … Wenn es auf dieser Welt Gerechtigkeit gibt, wenn die Belkanten die richtigen Maßstäbe anlegen, dann werden sie erkennen, dass die ehrenwerten Geschlechter es wert sind, Asyl zu erhalten.
    Ich kann behaupten, dass die Blass-Schönen und die anderen fünf Sippen die Elite unseres Volkes darstellen. Unsere sechs Geschlechter haben die wenigsten Kretins hervorgebracht, und ich bin stolz darauf, dass in unseren Reihen nur einer von hundert entartet war.
    Die wenigen Unterentwickelten haben wir verbannt, sie in der Wildnis unserer Heimat ausgesetzt. Natürlich haben wir zuvor alles versucht, sie zum wahren Leben zu erziehen. Aber alle Bemühungen waren vergeblich. Nicht nur, dass sie unsere Ideale nicht anerkennen wollten, sie versuchten sogar, unsere Weiterentwicklung zu hemmen. Sie wollten uns zu sich herabholen und trugen die verrücktesten Ideen an den Welthüter heran. In ihrem Irrsinn verlangten die Kretins sogar, dass wir dem Welthüter und den anderen Dienern entsagen und auf die

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