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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anderen.
    »Gibt es Einwände?«, fragte er, als er seinen Bericht beendet hatte.
    Icho Tolot verzog das Gesicht. »Keine, verehrter Kommandant. Wie könnte ich es auch wagen?«
    Nach einer ungestörten Nacht nahmen sie Abschied von den Kelsiren, die um den Verlust ihrer Gralsmutter trauerten, obwohl eine freie Zukunft vor ihnen lag. Nie mehr würden die Toten Kinder der Kaiserin bedrohlich werden.
    Gucky teleportierte zuerst die beiden Solaner in die Space-Jet und holte dann den Haluter.
    Immer noch veränderte sich die Landschaft. Fast alle Halden waren nun zu einer einzigen vereinigt, und wo noch größere Abstände klafften, wurden sie durch hell schimmernde breite Adern verbunden.
    Caral Pent entdeckte den Vorgang zuerst. Schräg unter der Space-Jet war eine Art leuchtender Strudel entstanden. Ein neuer Talkessel formte sich, während die Kristalle kreisförmig zurückwichen, als wollten sie Platz machen.
    Minuten später tauchte ein monströser Turm auf, intensiv strahlend und nicht mehr schwarz. Der COMP!
    »Da ist auch Zamya-Lo!«, rief Gucky erleichtert aus. »Sie hat den COMP verlassen und wird in ihr Tal zurückkehren …«
    Neben dem COMP stand die Gralsmutter und streckte ihre Hände nach dem Schiff aus, als wolle sie es zurückholen oder Lebewohl wünschen. Gucky konnte ihre Gedanken aber nicht espern.
    »Start!«, sagte er nach einem letzten Blick auf den strahlenden COMP.
    Schnell fiel Lugh-Pure zurück, aber seine Oberfläche wirkte nicht mehr so düster und abschreckend wie vor wenigen Tagen. Das Leuchten verriet neues Leben – wenn es auch eine Art von Leben war, das in seinem ganzen Ausmaß von menschlichen Gehirnen nicht verstanden werden konnte.
    Aber das Universum war voller Wunder und Fremdartigkeiten, die für immer unbegreiflich bleiben würden. Nur wenige Geheimnisse konnten enträtselt werden. Umgekehrt würden ein Choolk oder ein Kelsire – wenn man von Ausnahmen absah – niemals die Logik eines menschlichen Gehirns durchschauen können. Nur guter Wille, Toleranz und Verständnis ermöglichten das friedliche Zusammenleben.

11.
    Warners Meldung platzte mitten in die Feierlichkeiten des Initiationsritus hinein: »Vierhundert Millionen Tanzschritte von der Großen Wiege entfernt ist eine Todesspirale aufgetaucht!«
    Belami stand wie angewurzelt da. Sein Herzschlag setzte aus, vor seinen Augen drehte sich alles.
    Schon einmal, vor dreißig Festen, war seine Initiation auf dramatische Weise verhindert worden. Damals befanden sie sich noch auf der Heimat Croislon, als er den Tanzschritt vom Unreifen zum vollwertigen Geschlecht hätte tun sollen.
    Auch damals hatte eine Todesspirale seine Reifeprüfung verhindert. Der Schock war so groß für ihn gewesen, dass er einfach abgeschaltet hatte.
    Wieder wollte Belami sterben. Aber seltsam, sein Kreislauf setzte von neuem ein, sein Herz schlug, und die unheimliche Stille, die Warners Worten gefolgt war, wurde von einem Schreien und Wehklagen aus vielen Kehlen verdrängt.
    Die Angehörigen der verschiedenen Sippen bildeten ein unentwirrbares Knäuel. Ein Grazil-Krummer lag zuckend auf dem Boden, unfähig, seinen Körper unter Kontrolle zu bringen. Ein Grün-Verzückter schrie hysterisch, während er seine Sinnesorgane verstümmelte, um von dem zu erwartenden Leid nichts mehr hören und sehen zu müssen. Was für eine erbärmliche Art, aus dem Leben zu flüchten. Da hatten die Blass-Schönen schon mehr Stil. Belami sah drei von ihnen, die sich umarmten und einfach ihre Körperfunktionen ausschalteten. Sie starben schnell und schmerzlos.
    Die Panik im Tempel der Großen Wiege war unbeschreiblich. Wo sich die verschiedenen Geschlechter Croislons unter den einschmeichelnden Worten des Unterhalters und seiner betörenden Musik eben noch im Tanz vereinigt hatten, herrschte nun totales Chaos.
    Belami, zu keiner Bewegung fähig, sah, dass ihr Sippenoberhaupt Bluter die Blass-Schönen zu beruhigen versuchte.
    »Meine liebreizenden Kinder«, rief Bluter schrill, »nehmt eure Kräfte zusammen, um diese Schwächeperiode zu überwinden. Lasst euch nicht von der Krise töten. Hüter wird uns beschützen, also kämpft gegen das scheinbar Unvermeidliche an. Kämpft!« Seine Worte verhallten fast wirkungslos. Die meisten Blass-Schönen hatten die Kontrolle über sich verloren und rannten kopflos umher.
    Fasziniert sah Belami, wie sein Vater Bluter alle Poren öffnete und sein milchiges Blut herausquellen ließ. Einige, die sich noch nicht völlig aufgegeben

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