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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein Gleichmacher, erreicht damit aber nur das Gegenteil – ich meine als Weltverbesserer. Als Gleichmacher hat er mehr Erfolg. Das merkt ihr an uns, eigentlich an mir. Meinem Volk habe ich den Umgang mit Fremden verboten, denn ich bin der Häuptling.«
    »Wie meinst du das, Krechen, mit dem Gleichmachen?«, fragte ich, als er eine Atempause einlegte.
    »So, wie ich es sage. Der Bürger von Yawn will allen Gruppen die Eigenständigkeit nehmen, sie sollen ihre Sitten und Gebräuche aufgeben und sich in die Lebensgemeinschaft einordnen. An uns hat er ein großes Verbrechen begangen. Hör mich nur an, wie ich spreche. Unterhalte dich mit anderen, meinetwegen mit den Tautekern oder den Wassen, sie reden genauso. Das hat der Bürger von Yawn erreicht. Wenn wir uns anpassen, werden wir frei, sagte er – auch wenn er so scheinheilig tut, als wolle er die Gebote des COMPs befolgen. Er ist ein Intrigant, der nur von Troltungh fortkommen will. Solange wir Shankchen das auch wollten, fielen wir auf ihn herein. Aber das ist vorbei.«
    »Warum wollt ihr Troltungh nicht mehr verlassen?«, fragte Roi.
    »Nicht um diesen Preis.«
    »Was dann?«
    Krechen schwieg eine Weile.
    »Warum soll ich es euch nicht verraten«, sagte er schließlich. »Es ist ohnehin ein offenes Geheimnis. Ich kläre euch auf, wenn ihr versprecht, uns nie wieder zu stören. Haltet ihr das Versprechen nicht, dann könnt ihr … Ich drücke mich dumm aus. Also, was ist?«
    »Wir werden euch nicht mehr stören«, versprach Roi.
    »Es ist schon eine Weile her«, erzählte Krechen. »Damals machte unser Volk noch bei der Verschwörung des Bürgers von Yawn mit. Wir wollten zurück in unsere Heimat. Aber während andere Volksgruppen von Choolk-Eskorten abgeholt wurden und abfliegen durften, saßen wir hier fest. Da fasste ich den Entschluss, mich in ein Schiff von Auserwählten zu schmuggeln. Es war das Schiff der Cruyuler. Ich hatte mich während der geheimen Treffen beim Bürger von Yawn mit ihnen angefreundet. Ich dachte, dass sie meine Lage verstehen würden und mich sicher auf meiner Heimatwelt absetzten, wenn wir erst von hier fort waren. Ich weihte sie nicht in meinen Plan ein, sondern schmuggelte mich an Bord ihres Schiffes und hielt mich versteckt. Erst im Weltraum gab ich mich zu erkennen. Doch als ich den Cruyulern gegenüberstand, erlitt ich einen Schock. Jeder von ihnen trug einen Kristall, und sie sagten, dass die Choolk-Schiffe in ihrer Begleitung mit solchen Kristallen beladen wären, damit jeder Cruyuler einen davon bekommen könne. Sie wären jetzt treue Diener einer Kaiserin und sie könnten mich nicht zu meiner Heimat bringen, denn das wäre Verrat, und ich solle geduldig darauf warten, bis auch für die Shankchen die große Stunde schlüge.
    Die Choolks brachten mich ins Reservat zurück. Ich habe mein Volk informiert, und alle sind mit mir der Meinung, dass wir lieber hier bleiben, als irgendjemandes Diener zu werden. Der Weg über die Kristalle führt in eine sehr zweifelhafte Freiheit. Der Bürger von Yawn glaubt, dass es noch andere Mittel und Wege gibt. Doch er jagt einem Traum nach. Wir Shankchen wollen nichts davon wissen.«
    »Danke, Krechen, du hast uns sehr geholfen«, sagte Roi.
    Ohne ein weiteres Wort wandte sich das Pelzwesen ab, eilte durch das Dickicht und sprang ins Wasser.
    »Das hätte uns längst klar werden können.« Roi starrte vor sich ins Leere. »Es liegt auf der Hand, dass die Kaiserin nur jene von Troltungh fortlässt, die sie für geeignet hält, in ihre Mächtigkeitsballung aufgenommen zu werden. Sie kann nur Völkern vertrauen, die zu Trägern von Kristallen werden.«
    Ich nickte. »Eigentlich ist es logisch, dass sie alle, die sie als ungeeignet befindet, festhalten muss. Andernfalls wäre zu befürchten, dass die Betreffenden in die Gewalt einer anderen Superintelligenz geraten – in erster Linie wohl BARDIOC – und Informationen weitergeben.«
    »Wie die Duuhrt uns wohl einstuft?«, sinnierte Roi. »Ob sie uns ebenfalls auf die Verwendbarkeit als Kristallträger testet? Dieser Gedanke behagt mir nicht.«
    »Warum?«, fragte ich provozierend. »Perry ist bereits Kristallträger. Dennoch ist er der Duuhrt nicht ausgeliefert. Im Gegenteil, meiner Meinung nach bringt das nur Vorteile für ihn.«
    »Ich würde es ebenfalls als Ehre empfinden, einen Kristall zu tragen«, erwiderte Rhodans Sohn. »Aber wenn allen an Bord der SOL Kristalle aufgezwungen würden, wäre das eine Versklavung, auch wenn wir der Duuhrt

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