Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
geblieben war.
    »Hotrenor-Taak!«, rief er geistesgegenwärtig. »Kommen Sie!«
    Der Verkünder der Hetosonen eilte zu ihm.
    »Ich konnte nicht verstehen, dass wir alle das Bewusstsein verloren haben«, antwortete Tallmark. »Jetzt ist es mir klar. Der Fremde hatte irgendeine Apparatur bei sich. Als sie durch die Energiestrahlen zerstört wurde, war mir, als hätte ich einen Stich ins Gehirn bekommen. Ich wurde bewusstlos.«
    Sorgk schaltete sich ein. »Jetzt ist alles wieder in Ordnung«, beteuerte er. »Wahrscheinlich wollte der Fremde uns mit dieser Apparatur töten.«
    Hotrenor-Taak bückte sich und drehte den geschwärzten Klumpen vorsichtig hin und her, um sich nicht daran zu verbrennen. »Ich kann nicht mehr erkennen, was das gewesen sein soll«, sagte er ratlos.
    »Glücklicherweise sind Ihre Leute rechtzeitig gekommen«, bemerkte Tallmark.
    »Glücklicherweise«, erwiderte Hotrenor-Taak. »Wir werden zu klären haben, wie es möglich war, dass dieser Mann überhaupt so weit vordringen konnte. Aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. So etwas wird sich nicht wiederholen. Ich habe mich entschlossen, Sie von Goorn II fortzubringen.«
    »Das überrascht mich«, entgegnete Tallmark, dem es gelang, sich nicht anmerken zu lassen, wie erleichtert er über diese Mitteilung war. Er tat, als sei er nicht ganz einverstanden. »Liegt dafür ein besonderer Grund vor?«
    »Ich will Sie in der Nähe der Sonne haben, die wir in ein Schwarzes Loch umwandeln wollen. Sie sollen unmittelbare Beobachter sein. Zudem können Sie Ratschläge für eine Beschleunigung der Arbeiten geben und den Ablauf überwachen.«
    »Mir scheint, das ist ein vernünftiger Entschluss«, sagte Tallmark.
    Für einen kurzen Moment stutzte der Lare. Doch dann nickte er den Keloskern zu und verließ den Raum.
    Tallmark wusste, dass der Verkünder der Hetosonen nicht im Geringsten an der Loyalität der Kelosker zweifelte. Hatte nicht gerade der Anschlag des Terraners bewiesen, dass sie auf seiner Seite standen?

16.
    Irgendwo am Rand des Universums schwebte Ernst Ellerts körperloses Bewusstsein und versuchte, sich zu orientieren. In direkter Linie gesehen lagen zwischen ihm und der heimatlichen Milchstraße siebzehn Galaxien. Sobald er sie überwunden hatte, mussten Andromeda und die eigene Galaxis vor ihm sein.
    Nur einmal, etwa fünf Millionen Lichtjahre vor Andromeda, entdeckte er ein Raumschiff. Es besaß die Form einer Pyramide. Er war neugierig, und ohne Schwierigkeit durchdrang er den schwachen Energieschirm. Obwohl der Antrieb der Pyramide problemlos zu funktionieren schien, fand er niemanden an Bord vor. Die Lebenserhaltungssysteme arbeiteten, aber das Schiff war leer. Die Mannschaft musste es verlassen haben.
    Ernst Ellert hätte gern erfahren, was geschehen war, doch ohne einen Körper konnte er das Logbuch nicht abrufen. Als energetisches Wesen war es ihm möglich, Materie zu durchdringen, nicht, sie zu berühren oder zu bewegen. Er verließ das Schiff und sah ihm nach – ohne Augen oder andere Sinnesorgane –, bis es gegen den Hintergrund des Sternengewimmels der Galaxis verschwand, die er soeben passiert hatte.
    Als er Andromeda erreichte und vor sich die vertraute Milchstraße erkannte, ergriff ihn ein eigenartiges Gefühl. Er konnte ein Ziel in Sekundenschnelle – Relativzeit – erreichen, selbst wenn es Millionen Lichtjahre entfernt war, er musste es dafür nur optisch wahrnehmen. Es nützte ihm also nichts, wenn er jetzt schon an die Erde dachte und sich auf sie konzentrierte.
    Es muss noch viel Menschliches in mir sein, dachte Ernst Ellert, während er in die Milchstraße eindrang. Ich bin unsterblich, und das Universum ge hört mir, trotzdem sehne ich mich danach, einen kleinen und eigentlich unbe deutenden Planeten wiederzusehen. Vielleicht ist es nicht einmal dieser Planet , sondern es sind seine Bewohner, deren Nähe ich vermisse …
    Er entdeckte einen bekannten Stern. Jetzt wusste er, dass Sol nur mehr wenige hundert Lichtjahre entfernt war. Auch die Richtung konnte er bestimmen, und so geschah es, dass er plötzlich vor sich eine kleine gelbe Sonne sah.
    Er hatte es geschafft und war wieder zu Hause!
    Mit einem einzigen Gedankenimpuls schwebte er über der Ekliptik des Sonnensystems. Sofort erkannte er, dass etwas nicht stimmte. Saturn mit den Ringen war unverkennbar. Jupiter und seine Monde boten den gewohnt prächtigen Anblick. Pluto fehlte, statt seiner umkreiste ein zweiter Asteroidengürtel die Sonne. Ein

Weitere Kostenlose Bücher