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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dass er etwas dagegen tun musste. Er sah einen blauen Riesenstern abseits der aufgezwungenen Richtung, ungefähr dort, wo er Sol vermutete, und schickte seinen Geist dorthin. Aber nichts veränderte sich. Der Sog blieb.
    Dieser Sog, dessen wurde Ellert sich bewusst, war energetischer Natur wie er selbst und konnte nur deshalb auf ihn einwirken. Als Bewusstsein war er zwar unvergänglich, eine energetische Katastrophe konnte seiner Existenz jedoch ein Ende bereiten oder ihn für immer in eine Dimension ohne Rückkehr schleudern. Ein ähnlicher Umstand hatte einst sein körperliches Dasein beendet.
    Kein Wunder also, dass Panik ihn überflutete, als er seine Hilflosigkeit erkannte und sich dem Sog überlassen musste, der ihn ins Unbekannte riss. Er gab seinen ohnehin fruchtlosen Widerstand auf, um die eigenen Kräfte nicht zu vergeuden.
    Während die Sterne an ihm vorbeizogen, suchte er in seiner Erinnerung nach einem ähnlichen Ereignis. Er entsann sich eines schwarzen Neutronensterns, der alles in seiner Nähe unwiderruflich eingefangen hatte. Dessen Kraftfeld war dennoch nicht stark genug gewesen, Ellerts Bewusstsein festzuhalten, hatte seine Flugrichtung aber verändert, so dass er sich unvermittelt zwischen unbekannten Galaxien wiedergefunden hatte …
    Oder jene pulsierende Gaswolke am Rande des Universums, die sich gerade anschickte, den endlosen Weg über den Abgrund anzutreten, der sie vom benachbarten Universum trennte. Beinahe zu spät hatte Ellert erkannt, dass diese Wolke keine Ansammlung gewöhnlicher Materie darstellte, sondern eine energetische Intelligenz unerhörten Ausmaßes und mit Fähigkeiten ausgestattet, die er niemals hätte begreifen können. Sie hatte ihn aufsaugen und assimilieren wollen, obwohl er Lichtjahre entfernt gewesen war. Pulsierend hatte sie ihn in den Abgrund hineingetrieben, den noch kein Lichtquant je überwunden hatte. Ernst Ellert hatte den Sog gespürt und war mitgerissen worden, aber dann hatte ihn eine andere Kraft erfasst und festgehalten und erst wieder freigegeben, als die intelligente Wolke nicht mehr als ein ferner Lichtpunkt gewesen war. ES hatte ihn damals befreit.
    Damals … Und was war heute?
    Ellert spürte, dass seine Geschwindigkeit sich verringerte, obwohl der Sog nicht schwächer geworden war. Vor sich, zwei oder drei Lichtjahre entfernt, erblickte er zwei auffallende Sterne, die scheinbar dicht nebeneinander standen. Eine Konstellation, die in ihrer Zusammensetzung so selten war, dass niemand sie vergessen konnte.
    Ernst Ellert erinnerte sich. Die hellgelbe Riesensonne war in den terranischen Sternkarten als Arcur-Alpha eingetragen. Er wusste das von gelegentlichen Besuchen während jener Zeit, in der das Solare Imperium gegründet und aufgebaut worden war.
    Verantwortlich für die Besonderheit dieser Konstellation war aber der dunkelrot leuchtende und bereits hochverdichtete kleinere Stern mit der Bezeichnung Arcur-Beta. In etwa einer Million Jahren würde Arcur-Beta zu einem Black Hole kollabieren. Bis dahin galt das Doppelgestirn zwar als harmlos, wurde aber trotzdem von terranischen Raumschiffen weitgehend gemieden. Der Grund lag darin, dass es in der so genannten Hektikzone stand, einem Raumsektor, in dem fünfdimensionale Kraftflüsse zusammenliefen und eine raumzeitliche Instabilität erzeugten. In solchen Zonen waren verhängnisvolle Navigationsfehler an der Tagesordnung, und die Schiffe, die in ihnen spurlos verschwunden waren, hätten eine beachtliche Flotte bilden können.
    Natürlich konnte Ellert nicht ahnen, dass ausgerechnet die Laren sich die physikalischen Gegebenheiten des Doppelsterns auf Anraten der Kelosker zu Nutze machen wollten. Es war ihre Absicht, den entstehenden Neutronenstern in ein Black Hole zu verwandeln.
    Immerhin wusste er nun, dass er sich etwa achttausend Lichtjahre vom Solsystem entfernt befand, wenngleich ihm diese Erkenntnis nicht weiterhalf, denn weiterhin wurde er mit unwiderstehlicher Gewalt auf die beiden Sterne zugerissen.
    Ihm war klar, was geschehen würde. Der alternde Stern würde ihn in sich aufnehmen und in die fünfte oder nächsthöhere Dimension schleudern, aus der es in diesem Fall keine Rückkehr geben konnte. Seine Existenz würde damit zu Ende sein, wenigstens in der jetzigen Form.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit, das zu verhindern. Er brauchte einen materiellen Körper! Wenn es in unmittelbarer Nähe ein denkendes Wesen gab, dann musste er es aufspüren und – für eine Weile wenigstens –

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