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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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doch mehr dahinter«, vermutete Kirna misstrauisch. »Rück schon raus damit!«
    »Nicht zwischen Tür und Angel«, sagte Palcot.
    Thorn Kersten schaute überrascht auf, als beide den Wohnraum betraten. »Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs, Forrest?«, fragte er nachdenklich.
    Wortlos schob Kirna Palcot einen Stuhl hin und holte einen Krug Wein.
    »Ein Ausflug, Thorn«, antwortete Palcot. »Einige meiner und deiner Freunde haben beschlossen, im Gebirge zu jagen. Wir hatten lange kein Wildbret mehr, weil uns die Zeit fehlte. Auch Fische aus den Seen im Norden wären wieder an der Reihe. Kommst du mit?«
    Thorn lehnte sich zurück. »Im Prinzip habe ich nichts gegen einen Jagdausflug … Also gut. Wann wollt ihr aufbrechen?«
    »Morgen vor Sonnenaufgang. Wir haben schon alles vorbereitet und nehmen Gewehre und einen Transportwagen mit. Wird Zeit, dass die Ochsen wieder einen Karren ziehen, sie kommen sonst aus der Übung.«
    »Stimmt, Forrest. Aber unterwegs kein Wort über Politik!«
    »Versprochen, Thorn!«
    Sie tranken den Wein, den Kirna eingeschenkt hatte, als wären sie nie in ihrem Leben Gegner gewesen. Schließlich waren sie nicht in der Bürgerversammlung.
    Die Straße war rissig und mit Unkraut überwuchert. Niemand brauchte sie mehr, weil alle Siedler in Stonoc lebten.
    Jetzt polterte der Ochsenkarren mit den Vorräten und Gewehren über die Unebenheiten. Die Teilnehmer des Jagdausflugs gingen zu Fuß daneben her. Lediglich Doc Prcylos saß auf dem Kutschbock, seine Medizintasche neben sich.
    Sie waren zwölf Männer, angeführt von Thorn Kersten und Forrest Palcot. Die beiden Streithähne hatten vorübergehend Waffenstillstand geschlossen. Vor ihnen lag die mit niedrigem Gras bedeckte Steppe, die sich bis zum fernen Gebirge erstreckte.
    Zweimal mussten sie übernachten, ehe sie endlich die ersten frischen Spuren einer Herde wilder Rinder entdeckten.
    Die Gewehre wurden verteilt und zwei Gruppen gebildet. Nur der Doc blieb im Lager zurück.
    Palcot und seine Männer gingen nach Osten, Kersten wandte sich in nordwestliche Richtung, zur Flussniederung. Thorn Kersten hoffte, bei der Tränke die besten Chancen zu haben. Neben ihm lief Brancal, Kirnas Bruder. Er war ein Mann, der den Mund nur dann aufmachte, wenn es unbedingt nötig war. Er war damit das Gegenteil seiner Schwester.
    »Die Bewegung tut uns gut«, versuchte Thorn, ein Gespräch in Gang zu bringen. »Die Feldarbeit ist zu einseitig.« Sie marschierten der sinkenden Sonne nach und konnten den Fluss schon sehen.
    »Hm«, knurrte Brancal als Antwort.
    Die Männer seiner Gruppe, die schon vorgegangen waren, duckten sich und winkten Kersten zu. Eine Herde junger Rinder war an der Tränke, ein wenig abseits wälzten sich schwarze Schweine im Uferschlamm.
    Thorn Kersten wartete, bis alle ein Ziel ausgesucht hatten, dann nickte er. Zwei Schweine und drei Rinder stürzten, als die Schüsse fielen, die anderen stoben in wilder Flucht davon.
    Wortlos machte sich der erfahrene Brancal daran, die Tiere auszunehmen und ihr Fleisch zu verteilen. Sie füllten die mitgebrachten Säcke und traten danach den Rückmarsch zum Lager an. Auch Palcots Gruppe hatte drei Rinder und zwei Schweine erlegt.
    Nach diesem ›Patt‹ wurde der Abend feuchtfröhlich beendet. Eine Wache war nicht nötig, denn außer dem Jagdtrupp und den Leuten in der Stadt gab es keine Menschen auf Stiftermann III, und Raubtiere waren ohnehin nie aufgetaucht.
    Doch als Thorn Kersten im Morgengrauen als Erster aufwachte, sah er keine fünfzig Meter vom Lager entfernt einen Mann stehen, der zu ihm herüberblickte.
    Jeder in Stonoc kannte den anderen. Der untersetzte Kerl war ein Fremder. Er kam langsam auf das Lager zu.
    Thorn Kersten griff nach dem Gewehr.
    Was Ernst Ellert nach seiner Rematerialisation sah, war nicht gerade ermutigend. Das sollte der Planet Gäa sein, die Hauptwelt der Terraner?
    Er stand im kniehohen Gras. Die Ebene erstreckte sich bis zum Horizont, der im Norden von einem Höhenzug begrenzt wurde. Im Westen schlängelte sich ein Fluss durch die baumlose Prärie. Die rote Sonne hatte den Zenit bereits überschritten.
    Gäa? Das war niemals Gäa.
    Aber da gab es noch ein anderes Problem. Das Bewusstsein, das mit ihm gekommen war, hatte bis eben den dominierenden Ellert nicht behindert. Nun, da es kein Zurück mehr gab, nahm es Kontakt auf.
    »Ich bin Gorsty Ashdon.«
    Damit konnte Ellert nicht viel anfangen. »Warum bist du bei mir?«, fragt er. »Hat ES dich

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