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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gorsty: »Ich brachte dem Kommandanten eine Beschwerde vor. Es wäre gut, Sie würden sich in meinem Gefängnis umsehen … Ja, Sie beide, damit nicht einer gegen den anderen aussagen kann.«
    Die Mienen der Springer verrieten Überraschung.
    »Eine Beschwerde? Worüber haben Sie sich beschwert?«
    Ellert-Ashdon deutete auf die Tür. »Sehen Sie selbst!«
    Einer der Springer legte die Hand auf den Griff seines Kombistrahlers und ging voran. Der andere ließ dem Gefangenen den Vortritt und folgte als Letzter.
    Sie blickten sich suchend um, aber ehe einer nachfragen konnte, handelte Ellert-Ashdon. Mit einem harten Handkantenschlag setzte er den ersten Wärter außer Gefecht und ergriff blitzschnell die zur Waffe zuckende Hand des anderen. Er entriss dem Springer den Strahler, während gleichzeitig seine Faust genau auf die Kinnspitze des Überraschten traf. Der Springer ging zu Boden.
    Ellert-Ashdon justierte die erbeutete Waffe auf Paralysemodus und schaltete die Springer mit zwei Schüssen für die nächsten drei Stunden aus.
    »Wann werden sie abgelöst?«, fragte Ernst Ellert.
    »In etwa zwei Stunden, aber die Ablösung wird nicht kommen.«
    »Was hast du vor?«
    Über das gemeinsame Gesicht huschte ein Grinsen, es stammte von Gorstys Bewusstsein. »Wir übernehmen das Schiff«, sagte der Junge überzeugt. »Nicht weit von hier liegen die Vorratsräume mit Ersatzteillager und Ausrüstung. Außerdem kamen wir zweimal an der Zentrale der Klimaanlage vorbei, mehr haben wir vorerst nicht nötig.«
    Ellert-Ashdon nahm dem zweiten Springer die Waffe ab. Eine schob er hinter seinen Gürtel, die andere behielt er entsichert in der Hand. Vorsichtig öffnete er das Türschott und schaute auf den Korridor hinaus. Niemand war zu sehen oder zu hören.
    Gorsty hatte sich den Weg genau eingeprägt. Der Kodechip, den er einem der Springer abgenommen hatte, öffnete auch die Lagerräume.
    »Wie sollen wir hier das Richtige finden?«, flüsterte Ellert erschrocken, als er die zahllosen Nischen und Regale sah, die bis zum Rand gefüllt waren. »Da brauchen wir Tage, bis wir durch sind.«
    Komprimiertes Gas wurde natürlich nicht in Kisten aufbewahrt. Dazu gehörten Druckflaschen und Ähnliches. Sie fanden ein ganzes Lager mit Druckbehältern, konnten aber mit den Bezeichnungen nichts anfangen.
    »Wir brauchen Narkosegas!«, sagte Gorsty eindringlich. »Jeder Irrtum wäre tödlich für die Besatzung. Ob unsere Springer mehr wissen als wir?«
    »Sie sind bewusstlos«, erinnerte Ellert.
    »Dann fragen wir eben den Kommandanten«, entschied Gorsty.
    »Bist du verrückt geworden?«
    »Warte doch ab, mein Freund! Sieh hier, es gibt nur drei verschiedene Bezeichnungen auf den Flaschen. Also bringen wir von jedem Behälter einen zum Lebenserhaltungssystem. Dann erkundigen wir uns über Interkom, welche Sorte von der Mannschaft bevorzugt wird. So einfach ist das.«
    Ellert schüttelte den Kopf, ohne dass Gorsty es verhindert hätte. »So einfach ist es eben nicht. Sobald der Kommandant gewarnt ist, ergreift er Gegenmaßnahmen. Er wird der Besatzung befehlen, Gasmasken oder Raumanzüge anzulegen.«
    »Dazu bleibt ihm keine Zeit, denn er wird von uns nur fünf Sekunden zum Überlegen erhalten. Wenn er sich in dieser Frist nicht entscheiden kann, öffnen wir eine der drei Flaschen, egal welche. Das Gas ist innerhalb von zwei Minuten im Schiff verteilt. In so kurzer Zeit kann niemand den Raumanzug anlegen, es sei denn, er braucht nur noch den Helm zu schließen.«
    »Und wir?«, fragte Ellert.
    »Dort drüben liegen Atemmasken. Wir sind also versorgt.«
    Hundertprozentig überzeugt war Ellert nicht, aber das Überraschungsmoment war auf ihrer Seite, und das bedeutete einen unschätzbaren Vorteil.
    Der Körper, den ES ihnen zur Verfügung gestellt hatte, war kräftig. Er nahm gleich zwei der schweren Flaschen unter die Arme und lief los.
    Die zentrale Klimaanlage lag auf gleicher Ebene, knapp vierzig Meter entfernt. Beidseits zweigten Korridore zu anderen Sektionen ab. Ohne Zwischenfall schaffte Ellert-Ashdon die Flaschen in den Zentralraum und kehrte sofort um, um die dritte und eine Atemmaske zu holen. Er verriegelte das Türschott zu dem Lagerraum und machte sich auf den Rückweg. In dem Moment näherten sich Schritte.
    Für eine Umkehr war es zu spät, und ein Seitengang, in den er sich hätte zurückziehen können, war nicht in unmittelbarer Nähe. Also ging Ellert einfach weiter, als gehöre er zur Besatzung. Die wenigsten hatten ihn zu

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