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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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töten beabsichtigte, beruhigte ihn. Aber er wusste auch, dass nun alle seiner Willkür ausgeliefert waren.
    Ein einzelner Mann, davon war Marc überzeugt, konnte das Schiff nicht unter Kontrolle halten. Der Gefangene würde also Hilfe benötigen. Das war die Chance, die ihm selbst und seiner Besatzung blieb.
    Es war genug Gas in die Zentrale gedrungen, um alle bewegungsunfähig und zum größten Teil sogar bewusstlos werden zu lassen. Marc kämpfte dagegen an und atmete so flach wie möglich, als er auf dem Boden lag. Seine Augen waren auf das Hauptschott gerichtet, das sich zweifellos in Kürze öffnen würde. Sprechen konnte er nicht mehr, wohl aber denken. Er balancierte nur am Rand der Bewusstlosigkeit, ohne die Grenze zu überschreiten.
    Dann kam Ashdon in den Raum, in jeder Hand einen Strahler. »Wir haben es geschafft, Gorsty«, sagte er. »Allerdings wird es besser sein, wir geben ihnen noch eine Dosis Narkosestrahlen, damit wir wenigstens ein paar Stunden in Ruhe arbeiten können. Was meinst du?«
    »Ganz deiner Meinung«, antwortete dieselbe Stimme. »Wir können nicht vorsichtig genug sein.«
    Er spricht mit sich selbst, benutzt aber zwei verschiedene Namen, erkannte der Kommandant verwirrt. Und er spricht in der Mehrzahl …
    Ashdon bestrich die Zentrale mit schwach eingestelltem Paralysemodus, und diesmal erwischte es auch den Kommandanten.
    »Wirst du klug daraus, Gorsty?« Ernst Ellert deutete auf die Schaltbänke und Kontrollsysteme. »Ich habe nur eine schwache Erinnerung an die Technik der Akonen. Hoffentlich weißt du mehr darüber.«
    »Das ist kein Problem. Fast alles arbeitet automatisch, sobald die richtige Programmierung ausgewählt ist.« Ellert-Ashdon wuchtete einen Akonen aus dem Pilotensessel und ließ ihn sanft zu Boden gleiten. »Eine Linearetappe wurde bereits programmiert. Ich breche den Vorgang ab und lasse eine neue Berechnung laufen. Wohin wenden wir uns?«
    »Wo sind die Sternkarten?«
    Der Navigationsraum grenzte an die Kommandozentrale an. Ellert versuchte, sich in dem Sektor zurechtzufinden, in dem sie sich aufhielten. Der Standort des Schiffes wurde durch eine Markierung in der dreidimensionalen Projektion wiedergegeben.
    »Die Provcon-Faust – wo soll sie sein?«
    »Das scheint niemand zu wissen.«
    Ernst Ellert versuchte, sich zu erinnern. Was für die USO streng geheim gewesen war, hatte nie für ihn gegolten. Die Frage war nur, ob diese Stützpunkte heute noch besetzt waren.
    »Es existierte eine Station, knapp hundertfünfzig Lichtjahre entfernt. Im Koppner-System. Sie muss …«, er markierte eine neue Position in der Wiedergabe, »etwa hier sein.«
    »Etwa …?«
    »Das System stimmt schon, aber die Station ist getarnt. Ohne Funkkontakt würden wir sie niemals finden, nicht in hundert Jahren.«
    »Was schlägst du vor?«
    Ellert freute sich, von dem Jungen um Rat gefragt zu werden. »Wir programmieren den Flug ins Koppner-System und funken dort auf Normalfrequenz. Nur lichtschnell. Wenn die Station besetzt ist, erhalten wir eine Antwort.«
    Wenig später glitt die GOR in den Linearraum.
    Das große Rundumholo der Station MOSA-Nord 444 zeigte das übliche Panorama. Die Menschen Mitte des vierten Jahrtausends waren diesen Anblick gewohnt, sie alle waren den Sternen und damit der Ewigkeit längst ein Stück näher gerückt.
    Carol van Dyker war innerlich davon überzeugt, in dieser Hinsicht eine Ausnahme zu sein. Sie liebte die einsamen Stunden der Wache in der Kontrollzentrale, wenn Kortanger Tak in seiner Kabine schlief und sie nicht störte.
    Auf dem Holoschirm waren die Asteroiden deutlich zu erkennen, wenn sie von der kleinen Sonne angeleuchtet wurden. Dann schimmerten auch sie in einem schwachen Rot, als würden sie von innen heraus glühen. Einige waren schneller als die Station und zogen langsam vorüber, andere folgten auf Parallelkurs. Die Gefahr einer zufälligen Kollision wurde durch Abstoßfelder vermieden.
    In jedem Koppner-Jahr geriet die Station einmal in eine Region dicht gedrängter Staubpartikel, dann wurde das Sonnenlicht millionenfach gebrochen und abgelenkt. Um die Station herum entstand ein farbenprächtiges Meer halbtransparenter Materie, das für einige Tage ihr ständiger Begleiter blieb, bevor sich das Naturschauspiel wieder verflüchtigte.
    Carol van Dyker hatte die Aufzeichnungen gesehen und bedauerte, dass sich MOSA-Nord 444 erst in vier Monaten wieder dieser Zone näherte. Ihre Ablösung würde schon nach der halben Zeit eintreffen.
    Mit

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