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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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reif ist«, gab Gorsty zurück.
    Die GOR überwand mit einer kurzen Linearetappe neunzig Lichtjahre und fiel in den Normalraum zurück. Die Fernortung stellte in einiger Entfernung ein fremdes Objekt fest, das sich als antriebslos im freien Fall befindliches Raumschiff entpuppte.
    »Unbekannter Typ. Die Überschweren haben so etwas nie gebaut.«
    Der Kommandant nickte zustimmend.
    »Fast ovale Form. Länge gut zweihundert Meter.«
    »Man kann Bug und Heck nicht unterscheiden«, stellte Marc fest. »Ich sehe nichts von einem Antriebssystem.«
    »Und ich entdecke keine Anzeichen einer Bewaffnung«, sagte der Akone. »Schauen wir es uns an?«
    »Natürlich«, antwortete Marc. »Vielleicht haben wir einen potenziellen neuen Verbündeten vor uns.«
    Mit aller Vorsicht näherte sich die GOR dem anderen Schiff. Die nächste Sonne stand knapp zwei Lichtjahre entfernt. Der Kurs des ovalen Schiffes ließ sich vorausberechnen, und er war bereits von dem Schwerkraftfeld des nahen Sterns abgelenkt worden.
    Der Kommandant, Orkos und Rüyjin machten sich zum Übersetzen fertig.
    »Sieht verlassen aus«, stellte der Blue fest, als sie auf der Hülle des ovalen Schiffes standen. Er schaffte es, das Außenschott einer kleinen Schleuse ohne Schwierigkeiten zu öffnen.
    In dem Schiff – oder handelte es sich um eine Station im interstellaren Raum? – gab es keine Atmosphäre mehr. Es war von seiner Besatzung verlassen. Oder waren die beiden Toten, die seit unbestimmter Zeit hier warteten, die Einzigen an Bord gewesen? Diese Wesen waren nicht humanoid, und keiner der drei Galaktiker hatte Angehörige dieses Volkes schon einmal gesehen.
    Den Kommandanten erinnerten sie an insektenähnliche Tiere, die er irgendwann auf Reproduktionen terranischer Bilder zu Gesicht bekommen hatte. Nur waren die Toten komplizierter gebaut und mit hervorragenden Greifwerkzeugen ausgestattet. Wenn sie eine Kleidung getragen hatten, so war nichts mehr davon vorhanden. »Wer mögen sie gewesen sein?«, fragte er beklommen.
    Orkos zuckte mit den Schultern, eine Geste, die er sich während seiner langen Bekanntschaft mit dem Terraner angewöhnt hatte. »Vielleicht finden wir Aufzeichnungen. Ich jedenfalls behaupte, dass Akonen diesem Volk niemals begegnet sind.«
    »Die Galaxis ist groß«, zirpte Rüyjin ausdruckslos. »Vielleicht wissen nicht einmal die Laren, dass dieses Volk existiert – oder einst existierte.«
    Sie fanden nichts, was Aufschluss gegeben hätte, weder einen Hinweis auf den Ursprung des Schiffes und seiner Besatzung noch auf die technische Natur des Antriebs, der hinter versiegelten Räumen verborgen lag.
    »Wenn wir keine wichtigeren Aufgaben hätten, würde ich vorschlagen, dieses Schiff zum nächsten Stützpunkt zu bringen«, sagte Orkos.
    »Wir können zumindest Koordinaten und Kurs speichern!«, riet Rüyjin.
    »Das werden wir«, stimmte Marc zu. »Falls sich die Gelegenheit für eine spätere Inspektion ergibt. Ansonsten schlage ich vor, den toten Unbekannten ihren Frieden zu lassen. Sie werden mit ihrem Schiff irgendwann in eine Sonne stürzen. Gäbe es ein würdigeres Grab als einen Stern?«
    Rüyjin schloss die Schleuse sorgfältig, als sie zur GOR zurückkehrten. Das Totenschiff war noch eine Weile auf den Schirmen zu sehen, ehe es zwischen den Sternen verschwand.
    Ein zweites Verhör verlief ebenso ergebnislos wie das erste.
    »Es ist gut, dass die Kabine des Kommandanten und unser Gefängnis so weit auseinander liegen«, bemerkte Gorsty, als die Wachen Ellert-Ashdon zur Zelle zurückführten. »Ich kenne nun das halbe Schiff. Es dürfte mir nicht schwer fallen, mit Antrieb und Navigation fertig zu werden.«
    »Wir werden bald handeln müssen«, gab Ernst Ellert ebenso lautlos zurück. »Sobald das Schiff sein Ziel erreicht, dürfte es für uns zu spät sein. Wir wollen nach Gäa. Und wenn schon Kontakt mit der GAVÖK, dann wenigstens nicht als Gefangener.«
    Ellert hatte genug Vertrauen zu dem Jungen, dessen technisches Genie er neidlos anerkannte. Es gab nur einen Punkt, in dem Gorsty ihm unterlegen war: Er besaß nicht seine, Ellerts, Erfahrung.
    Ernst Ellert überließ Gorsty den Körper, ohne die Kontrolle aber völlig aufzugeben. Wenn es nötig wurde, konnte er jederzeit eingreifen.
    Die Besatzung der GOR schien nicht sehr groß zu sein, denn nur einmal begegneten ihnen zwei Blues und ein Ara, die aber kaum von den beiden Wächtern und ihrem Gefangenen Notiz nahmen.
    Als der eine Springer die Zellentür öffnete, sagte

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