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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatten.
    Waren diese Impulsketten erst nur undeutlich zu vernehmen gewesen, traten sie sehr schnell in den Vordergrund. Es schien, als würden sie durch einen Richtstrahl komprimiert.
    Der Vario reagierte mit dem Äquivalent menschlichen Erschreckens, denn dieser Umstand bedeutete, dass er von der Planetenoberfläche aus geortet worden war – genauer gesagt, von einer subplanetaren Anlage. Er fühlte sich entlarvt und seiner Maske entblößt … etwas konnte durch die falsche Identität hindurchsehen und seine Tarnung überwinden. Das Fremde tastete bis in sein Innerstes vor.
    Die Schreckreaktion des Bioplasma-Teils wurde von der positronischen Logik eliminiert. Bislang hatten die Laren keine Ahnung von der Beschaffenheit des Vario-500, obwohl sie seit Jahrzehnten Jagd auf ihn machten. Wenn sie ihn in seinem Urzustand auffanden, erkannte der Robotkaiser, würden sie nicht einmal Rückschlüsse auf seine Herkunft ziehen können. Hier, im Raumsektor Paarft, würden sie nie in Erwägung ziehen, dass er ein Produkt terranischen Erfindergeists sein könne.
    Die stärker werdenden Impulse der fremden Anlage ließen in dem Vario einen neuen Plan entstehen. Da er ohnehin als robotisches Produkt entlarvt worden war, entschied er, sich auch vor den Laren zu entblößen. Er aktivierte die Hochenergiewaffen, die in den Gliedern seines Grundkörpers verborgen waren, und zerstrahlte die Prospektoren-Maske von innen heraus. In Sekundenbruchteilen verdampfte der Kokon mitsamt dem Schutzanzug.
    Der Vario-500 hing nun als metallenes Ei mit einer Höhe von fünfzig Zentimetern und einem mittleren Durchmesser von zwanzig Zentimetern über dem Planeten.
    Er ortete.
    Eines der Beiboote nahm direkten Kurs auf ihn. Gleich darauf schwenkten die beiden anderen ebenfalls ein. Die Laren hatten ihn entdeckt.
    Der Vario empfing weiterhin Impulse der subplanetaren Anlage. Er leitete sie über den Bioponblock weiter, um sie von seinem biopositronischen Gehirn entschlüsseln zu lassen. Eine leicht verständliche Symbolsprache wurde erkennbar.
    Der Vario fand den Kode dafür. Während die Laren näher kamen, lauschte er der Botschaft.
    Der Stützpunkt hieß Llungo-Mokran und war vor unermesslich langer Zeit erbaut worden. Damals hatte in fernen Sternenzonen ein Krieg zwischen zwei Völkern getobt, die Llungorenischen Schlachtfelder waren mit den Leichen der gefallenen Heroen übersät gewesen …
    Das Llungo-Mokran war zu ihrem Andenken errichtet worden, und es war das größte Heiligtum eines ganzen Volkes. Ein vollrobotisches System sorgte dafür, dass sich die Anlage selbstständig erneuerte. Technisch gesehen funktionierte das System immer noch und würde bis zum letzten aller Tage arbeiten. Dennoch schien etwas damit nicht zu stimmen. Die diesbezüglichen Impulse waren zu verwirrend, nicht einmal der Vario verstand sie.
    Für ihn hörte es sich an, als sei die Anlage verwaist, als fühle sie sich einsam und suche nach einer starken Führungshand, die den Ablauf aller Vorgänge wieder regeln würde.
    Der Vario konnte trotz größten Bemühens den wahren Sinn und die Aussage der Impulse nicht erkennen. Er verstand nur eins: Die Anlage bot ihm an, ihr Wächter zu werden. Das war zwar ein schmeichelhafter Vorschlag, aber ihm stand der Sinn nicht danach, Wächter eines Heiligtums eines fremden Volkes zu werden und Helden mit unaussprechlichen Namen zu lobpreisen.
    Besiege den Geist der Heroen und erhebe dich so zu ihrem Hüter …
    Es konnte durchaus reizvoll sein, sich mit einer fremden Automatik zu messen und den Helden vergangener Äonen zu zeigen, dass terranische Produkte ebenfalls zu kämpfen verstanden, aber …
    Vielleicht ein andermal, dachte der Vario. Er hatte Wichtigeres zu tun. Aber das ließ er den Unbekannten nicht wissen, der ihm das verlockende Angebot unterbreitet hatte. Im Gegenteil. Der Vario sandte Impulse aus, die analog jenen waren, wie er sie von der Anlage empfing. Er verfolgte damit einen eindeutigen Zweck.
    Joraan-Perk hatte Alarmstufe eins gegeben, als das unbekannte Flugobjekt gemeldet worden war. Der Kommandant der Paarft-Patrouille betrachtete angespannt die Schirme und ließ seine smaragdgrünen Augen immer wieder zu der Datenanzeige gleiten.
    Das Ding war eiförmig, in seiner scheinbar fugenlosen Metallhülle spiegelte sich der rötliche Schein der Sonne. Es bestand aus einer unbekannten, äußerst widerstandsfähigen Legierung und verfügte über eine eigene Energiequelle.
    »Was hältst du davon?«, fragte

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