Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Ausbildung alles berichtet hatte, was sie über die Blues und den Planeten Wirgier gewusst hatte. Nur durch diesen Kontakt konnte das Phänomen in die richtigen Hände gelangen.
    Tobby trank schluckweise. Nein, sie war nicht verliebt. Aber sie machte sich Gedanken wegen Hubert. Wie sollte sie sich verhalten? Was sollten David und sie mit dem Mehrfachmann anfangen, ohne selbst in Gefahr zu geraten? Das musste in den nächsten Tagen dringend geklärt werden.
    »Tobby, du bist einigermaßen ratlos«, murmelte sie im Selbstgespräch.
    Chung Lo erwachte erst, als die Sonne schon hoch am Himmel stand. Der Tag auf Wirgier dauerte fünfundzwanzig Stunden und etwas mehr als zwölf Minuten. Er fühlte sich wohl, sogar der Schmerz im Knöchel war einem dumpfen Druck gewichen, der ihn nicht mehr behinderte. Er befand sich in einer Umgebung, die ihm behagte: unter seinen Füßen der Boden, über ihm ein stahlblauer Himmel, um ihn herum die von einem milden Wind bewegte Luft. Nichts war künstlich. Er wusch sich, zog sich an, ging in den Wohnraum hinüber und aß mit bestem Appetit.
    Trotzdem blieb ein Gefühl, das ihn belästigte. Er fühlte sich verfolgt. Nicht von den beiden Farmern, sondern von Mächten und Organisationen, die er nur schemenhaft erkannte.
    Nach dem Frühstück machte er einen langen Rundgang. Was er sah, ließ ihn immer wieder zusammenzucken, zugleich freute er sich, weil aller Schrott, die Achsen, Räder, Drähte, Bleche und Werkzeuge ihn daran erinnerten, dass er seine Qualitäten mit einfachen Mitteln unter Beweis stellen musste.
    Letztlich stand er in einer Art ehrfürchtiger Bewunderung, die mehrmals in einen Lachanfall überging, vor einem riesenhaften Gerät, das eindeutig mit Dampf betrieben wurde. Auf den ersten Blick erkannte er die mechanische Logik – primitiv, aber irgendwie hinreißend.
    »Es gibt viel zu tun«, sagte er sich. »Irgendwo sollte ich anfangen.«
    Chung Lo sichtete die Ausstattung der Werkstatt und entdeckte die uralte, oft reparierte Hochleistungspumpe. Er konnte sich leicht ausrechnen, dass ein solches Gerät für die Farm von lebenswichtiger Bedeutung war. Also zog er sich einen wackligen Stuhl heran, griff nach einem antiken Schraubenschlüssel und arbeitete.
    Binnen einer halben Stunde vergaß er sogar seine Angst, verfolgt zu werden. Nach und nach entdeckte er die Fehler an der Pumpe, beseitigte sie, feilte und schliff, löste mühsam Schrauben und befestigte sie wieder, fand einen Topf Farbe und lackierte zum Schluss das fertig montierte Gerät. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber wohl, dass die Pumpe das kommende Jahr ununterbrochen funktionieren würde. »Ich garantiere dafür! Ich, Chung Lo«, murmelte er in grimmiger Freude.
    »Tobby und ich hören das gern!«, sagte eine Stimme hinter ihm. Er hatte nicht auf die Umgebung geachtet. David stand da und starrte die Pumpe an, als hätte er sie nie vorher gesehen.
    »Doch, wirklich! Sie wird funktionieren«, beharrte Chung Lo und stellte fest, dass sein Magen knurrte. Die Sonnenstrahlen fielen schräg in die Werkstatt herein.
    »Wie spät ist es eigentlich?«, wollte er wissen.
    »Früher Abend«, antwortete David. »Tobby kocht gerade für uns. Dieses Bündel Schrott funktioniert tatsächlich?«
    Ärgerlich rief Chung Lo aus: »Trauen Sie mir nicht? Sie auch nicht? Ich garantiere Ihnen, dass die Pumpe läuft und läuft. Sie müssen nur die Dichtung von Zeit zu Zeit schmieren und diese fünf Schrauben nachziehen, hier, mit dem Dreiundzwanziger-Schlüssel. Übrigens: Haben Sie kein besseres Werkzeug?«
    »Mehr und besseres Werkzeug wird niemand auf Wirgier finden«, erwiderte David. »Kommen Sie, Chung Lo. Wir sind hungrig. Schließlich haben wir den ganzen Tag gearbeitet.«
    »Wie die Geistesabwesenden«, bestätigte der Mechaniker zutreffend, warf den Schlüssel zurück auf die Werkbank und stand auf. Während er neben David auf das Hauptgebäude zuging – überall sah er improvisierte, schlecht ausgeführte und geradezu hilflos konstruierte Dinge –, veränderte sich sein Gang. Er wirkte plötzlich gelassener und lächelte, als wolle er sich entschuldigen.
    Hubert Kelassny sagte: »Wie war die Arbeit?«
    »Wie immer. Schwer, aber letzten Endes befriedigend. Wir wissen, dass unsere Welt jedes Jahr ein klein wenig autarker wird. Das Klima hält keine drastischen Überraschungen für uns bereit. Übrigens habe ich mit Tobby gesprochen.«
    »Worüber, David?« Kelassny wusch sich am Brunnen.
    »Über

Weitere Kostenlose Bücher