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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überzeugt, dass es richtig war, was er tat und wie er es tat.
    »Davor, dass die Überschweren kommen und dich mitnehmen.« Tobby seufzte. »Es wäre dein Tod.«
    »Im Augenblick denke ich an alles andere als daran. Niemand wird uns finden, wenn wir durch den Dschungel fliehen. Eine Schiffsbesatzung reicht nicht aus, um einen Planeten abzusuchen.«
    Sie wussten, welche Gefahr ihnen drohte. Mit der Information, dass Tobby eine Agentin des Neuen Einsteinschen Imperiums war, konnte Hubert nichts anfangen, aber er erkannte, dass sie für die Überschweren eine Spionin sein musste. Sie vertraute ihm, und er hatte keine andere Möglichkeit, als Tobby ebenfalls sein Vertrauen zu schenken. Irgendwie erkannte er, dass sie ihn nicht hintergehen wollte. Aber da Kelassny die eigene Existenz nicht in Bezug zum Rest des Universums bringen konnte, hing er sozusagen im freien Fall.
    »Sie sind schnell. Und sie haben verwirrende technische Möglichkeiten«, beharrte Tobby und klammerte sich an ihn. Vorsichtig hob er sie auf und trug sie hinüber zu ihrem Bett. Ihre Küsse waren Ausdruck der Leidenschaft, keine Spielerei.
    »Jeder Tag, den wir länger hier bleiben«, sagte er und zog Tobby an sich, »bringt uns in zusätzliche Gefahr.«
    »Du hast Recht, aber darüber sprechen wir morgen. David darf nichts erfahren. Er hat keine Ahnung, dass ich mit der neuen Menschheit in Verbindung stehe.«
    Hubert nickte. Momentan war ihm alles gleichgültig: Laren oder Überschwere, Deportation oder Gefangenschaft. Im Augenblick gab es für ihn nur Tobby.
    Chung Lo befand sich in der Generatorenstation des Stausees. Er wusste dass die mächtigen Maschinen eine Energieflut liefern würden, wenn es ihm gelang, die Fehler zu finden und die Generatoren so anzuschließen, dass sie Strom ins Umspannwerk lieferten. Er lauschte dem Rauschen und Gurgeln der Wassermassen, die seit Jahren ungenutzt ins Tal stürzten.
    Er sah und hörte nichts von der Außenwelt, sondern studierte das Schaltschema und beobachtete die wenigen noch funktionierenden Anzeigeinstrumente. Alles war logisch aufgebaut. Vor allem erschien es ihm undenkbar, dass diese Maschinen defekt waren. Er glaubte zu wissen, dass sie für einen reparaturlosen Betrieb über fünfhundert planetare Jahre und mehr eingerichtet waren.
    Er fand einen Inspektionsschacht, turnte ihn abwärts und benutzte die ausmontierte Lampe des Raumanzugs als Lichtquelle. Nach einer Stunde kam er mit einem breiten Grinsen wieder in den verstaubten Kontrollraum zurück und wusste, dass die Turbinen sich rasend drehten. Alle vier waren an Generatoren angeschlossen, die sich ebenfalls bewegten.
    Das Summen und Rauschen übertönte selbst das Murmeln seiner Selbstgespräche. Er reagierte erst, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.
    »Hubert!«, schrie Tobby. »Du musst sofort kommen! Sie sind gelandet und wissen alles …«
    Hubert Kelassny verdrängte Chung Lo und übernahm den Körper. »Wann sind sie gelandet?«, brüllte er zurück und zerrte die Frau in Richtung des Ausgangs.
    »Wahrscheinlich während der Nacht. Sie sind schon in der Farm. Wir müssen von hier aus fliehen!«
    Das Generatorenhaus war halb in den Felsen hineingebaut, halb sprang es am Ende des Wasserfalls ins Tal vor. Wenn die Überschweren in der Farm waren, dann hatten sie von David wohl schon erfahren, wo er sich befand. Kelassny fragte sich, ob unter diesen Umständen eine Flucht überhaupt noch sinnvoll war.
    »Entlang des Ufers flussabwärts!«, schrie Tobby, als habe sie seine Gedanken erraten.
    Tobby kannte hier jeden Pfad und jeden Stein. Sie rannte voraus und zog Hubert hinter sich her. Sie verließen den Stahlbetonbau, ein feuchter, kaum sichtbarer Pfad nahm sie auf. Mit der Zeit fühlten sich die beiden Menschen im Versteck hinter feuchten Blättern und triefenden Ästen sicherer.
    Keuchend und mit rasendem Puls, von Kopf bis Fuß nass von dem feinen Sprühnebel zwischen den Pflanzen, taumelten sie auf eine schmale Sandfläche hinaus. Wenige Meter neben ihnen toste das Wasser, das hundert Meter oder mehr über die Staumauer herunterstürzte.
    »Können sie uns wirklich finden, Tobby?«, schrie Hubert Kelassny gegen den Lärm an.
    »Ich weiß es nicht …«
    Als sie eine Bewegung gewahrten, war es bereits zu spät. Über die Wasserfläche raste ein schwerer Gleiter heran. Eine unsichtbare Faust traf Tobby Beugner und Hubert Kelassny und warf beide bewusstlos in den nassen Sand.
    Als Tobby Beugner aufwachte, von prickelnden

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