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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wenn die Kelosker ein Black Hole nach seiner Spezifikation entstehen ließen, so hatte er sich gesagt, dann war es sicher, dass dieses Black Hole genau die beabsichtigte Wirkung ermöglichte.
    »Wir werden eines unserer beiden Ziele erreichen, mehr will ich nicht«, widersprach Hotrenor-Taak heftig. »Welchen Grund sollten die Kelosker haben, uns in die Irre zu leiten?«
    »Ich kenne ihre Mentalität nicht«, antwortete Sessana-Taal. »Du hast sie wie Gefangene behandelt. Könnte es sein, dass sie dir das übel nehmen?«
    »Machst du mir Vorwürfe? Die Basis meines Handelns war immer das Gesetz zur Einrichtung zusätzlicher Einflussbereiche und von Pufferzonen zum Schutz des Konzils, erlassen vom Konzilsrat …«
    Hotrenor-Taak unterbrach sich, als Sessana-Taal verächtlich abwinkte.
    »Hatte das Konzil damals Feinde?«, drängte der Wissenschaftler. »Wurden die Pufferzonen wirklich gebraucht? Und wozu weitere Einflussbereiche? Das sind die Argumente von Politikern, die spektakuläre Erfolge brauchen, damit das Volk an sie glaubt.«
    »Ich bin Soldat«, sagte Hotrenor-Taak streng. »Ich handle nach meinen Befehlen, solange sich diese auf das Gesetz gründen.«
    Sessana-Taal machte eine warnende Geste. »Das ist gefährlich, denn manches Gesetz ist ungerecht.«
    »Sag das nicht mir, sondern jenen, die diese Gesetze machen!«
    Der Wissenschaftler nahm eine abwehrende Haltung ein. »Glaubst du, dass es in unserem Universum Mächte gibt, die dem Konzil der Sieben überlegen sind? Nicht in seinem jetzigen Zustand, sondern auf dem Höhepunkt der Macht?«
    Hotrenor-Taak antwortete nicht sofort.
    »Angesichts der Ausdehnung des Universums und der Möglichkeiten, die sich der Lebensentfaltung bieten, muss ich das für denkbar halten«, sagte er schließlich.
    »Dann stell dir eine solche überlegene Macht vor. Auch sie hat Politiker, denen ihr Ruf wichtig ist. Sie reden einander ein, dass zusätzliche Einflussbereiche geschaffen werden müssen. Außerdem erfinden sie einen imaginären Feind, gegen den man Pufferzonen braucht. Sie erlassen ein entsprechendes Gesetz, dann massieren sie ihre Truppen und schlagen zu. Eine der Galaxien, die in einen Pufferbereich umgewandelt werden sollen, ist unsere Heimatgalaxis. Unsere Flotte wird besiegt, wir sind auf einmal nicht mehr Herren im eigenen Haus. Würdest du das Gesetz der Fremden für gerecht halten?«
    Diesmal schwieg der Verkünder längere Zeit. Sein Gesicht wirkte versteinert. Er hatte gelernt, sich zu beherrschen.
    »Welchen Schluss soll ich aus deiner Geschichte ziehen?«, fragte er nach endlos langen Minuten.
    »Wir haben uns versündigt«, antwortete Sessana-Taal schwer.
    »Doch nicht etwa gegen die primitiven Völker dieser Galaxis?«
    »Gegen diese auch. Vor allem haben wir gegen ein Gesetz verstoßen, das höher steht als die Gesetze des Konzils. Man unterdrückt fremde Völker nicht aus purer Machtlust!«
    Der Gedankengang des Wissenschaftlers war Hotrenor-Taak fremd. Dennoch folgte er ihm mühelos.
    »Für diese Sünde werden wir bestraft?«, fragte er.
    »So sehe ich es«, bestätigte Sessana-Taal.
    Der Verkünder der Hetosonen stand auf. »Mit dir zu sprechen ist interessant. Nur fürchte ich, du machst die Last, die ich mit mir herumschleppe, noch schwerer. Soll ich das entstehende Black Hole plötzlich ignorieren? Sollen wir uns hier verschanzen – ohne Energie für unsere Raumschiffe, inmitten von Völkern, die uns bis aufs Blut hassen?« Er starrte den Wissenschaftler an.
    Sessana-Taal hielt seinem Blick mühelos stand. »Ich sehe keinen Unterschied«, antwortete er. »Wir werden so oder so sterben.«
    Hotrenor-Taak beherrschte sich nur noch mit Mühe.
    »Ich habe Hunderttausende Soldaten ruhig zu halten. Ich muss sie jeden Tag erneut davon überzeugen, dass wir uns aus diesem Schlamassel retten werden! Sprich nicht zu ihnen davon, dass sie so oder so sterben müssen!«
    Ruckartig wandte er sich um und verließ den Raum.
    Kempah, der Aufpasser, hatte einige Mühe gehabt, sich Zutritt zu einem der Gebäude zu verschaffen, in denen er Sauerstoff und Nahrung zu finden hoffte. Alle Eingänge waren verriegelt, und die Grundlage dieser Technik war ihm völlig fremd.
    Nur mit Gewalt war es ihm gelungen, einen Zugang zu öffnen.
    Zunächst sog er sich voll frischer Atemluft. Dann stellte er fest, dass dieses Gebäude nicht nur verlassen, sondern auch ausgeräumt worden war. Schließlich fand er unter den wenigen zurückgelassenen Dingen doch etwas, mit dem er

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