Silberband 097 - Rebell gegen ES
habe Sie nur gebeten, mir keine Ratschläge zu erteilen«, erwiderte Blokker Ceyg abweisend.
Er ließ den Wissenschaftler stehen und eilte zum Funkleitstand. »Alarm für die gesamte Flotte!«, befahl er. »Alle kampfbereiten Raumschiffe sollen starten.«
Im Anschluss verlangte er eine Verbindung zu Comor-Vaarden.
Der Lare ließ auf sich warten. Erst nach wiederholten Anfragen teilte ein Sekretär dem Zgmahkonen mit, dass er sich gedulden müsse. Fünfzehn Minuten verstrichen, bis Comor-Vaarden endlich erschien.
»Sie wollen mich sprechen?«, fragte er und gab sich völlig überrascht.
Blokker Ceyg blieb ruhig. Nur seine Atmungsschlitze öffneten und schlossen sich in rascher Folge. »Wir haben uns davon überzeugt, dass Sie die Unwahrheit gesagt haben«, erklärte er. »Ihre Leute haben verbotene Experimente durchgeführt mit dem Ziel, eine Verbindung zu anderen Galaxien zu schaffen.«
»Und sie haben Erfolg, ohne dass der Dakkardim-Ballon zusammenbricht, eine Verbindung nach außen wurde hergestellt. Die Lage hat sich grundlegend verändert. Das ist es doch, was Sie mir sagen wollten. Oder nicht?«
Maccar Karf schob dem Politiker einen Zettel hin. ›Das Samtauge schließt sich‹, hatte er darauf notiert.
Ceyg machte eine zufriedene Geste.
»Sie sollten wissen, dass sich das Samtauge wieder schließt«, wandte er sich erneut an den Laren. »Außerdem sollten Sie sich dessen bewusst sein, dass nicht larische Wissenschaftler diesen Dimensionstunnel geschaffen haben. Es waren vermutlich Kelosker. Wahrscheinlichkeitsberechnungen ergeben, dass die Flotte in eine Falle gelockt worden ist. Eine vom Konzil beherrschte Galaxis hat es geschafft, sich der Eindringlinge auf diese Weise zu entledigen.«
Blokker Ceyg hob mahnend eine Hand.
»Sie sollten sich genau überlegen, was Sie unternehmen wollen. Eine zu heftige Konfrontation unserer Völker könnte eine Katastrophe für beide zur Folge haben. Wahrscheinlich sind wir Zgmahkonen nun die Minderheit: das sollte Sie jedoch nicht zu übereilten Reaktionen verleiten.«
Im dunklen Gesicht des Laren zuckte es. Er blickte zur Seite. Jemand reichte ihm eine Info-Folie. Blokker Ceyg merkte, dass Comor-Vaarden über den Zusammenbruch des Dimensionstunnels unterrichtet worden war.
»Ich melde mich wieder«, erklärte der Lare. »Hier sind vordringliche Fragen zu beantworten.«
Er schaltete ab.
»Wir kehren nach Truul zurück!«, befahl Ceyg. »Wir müssen einen Krieg verhindern.«
Kad und Sig litten. Die Energiestürme am Rand des Dakkardim-Ballons und die Fluten mehrdimensionaler Energien hatten sie bis an die Grenze des Erträglichen belastet.
Kad ergriff die Hand der Frühträumerin. »Hier bin ich gefangen«, raunte er. »Ich will weg.« Er verstärkte seinen Druck, um zu verhindern, dass Sig sich ihm entzog, dann konzentrierte er sich auf Truul.
Im nächsten Moment wehte ihm würzige Luft ins Gesicht. Er stand in einem weitläufigen Tal, vor ihm wand sich ein Fluss durch das üppige Grün. Er spürte kaum noch, dass der Boden bebte.
Doch unvermittelt war ein seltsames Pfeifen zu vernehmen. Es steigerte sich zu einem fast unerträglichen Donnern, dann raste ein leuchtendes Objekt heran. Es schien so groß zu sein, dass es das ganze Tal ausfüllte. Eine ungeheure Druckwelle fegte über den Boden.
Kad starrte in die Höhe.
»Es ist ein Raumschiff!«, schrie es in ihm. Das war Sigs Stimme, er hörte sie in sich.
Im selben Augenblick blitzte es sonnenhell auf. Energiestrahlen zuckten durch das Tal. Die Spitzen der Berge explodierten in lodernder Glut.
Maßloser Zorn erfasste Kad. Er teleportierte in den SVE-Raumer, ohne darüber nachzudenken, was er tat. Er materialisierte in der Zentrale, in der sich etwa dreißig Laren aufhielten, und erfasste, dass technische Stationen in den Bergen von den Laren beschossen wurden.
Doch das allein war es nicht, was ihn blind vor Zorn handeln ließ. Sie vernichteten die Welt, die Sig und er als Zuflucht ausgewählt hatten. Dafür hasste er die Laren und wollte ihr Vernichtungswerk beenden. Er erinnerte sich, wie leicht es gewesen war, sie allein durch seinen Willen bewusstlos zu machen. Und jetzt wollte er das wieder. Kaum hatte er diesen Gedanken gefasst, sackten die Laren in ihren Sesseln zusammen.
Auf einem der Schirme sah Kad eine riesige Felswand vor dem Schiff aufwachsen. In panischer Furcht wünschte er sich zu Sig zurück.
Er verschwand aus dem Schiff und materialisierte im Chaos. Der Orkan, der dem SVE-Raumer
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