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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorbei, Megginach galt als scharfer Beobachter, dem kein Nachteil, den das Paradies etwa haben mochte, entgehen würde, und Linkyx schließlich – nun, es war offenbar, dass Linkyx in der besonderen Gunst der Götter stand. Er konnte keinen geraden Gedanken denken, aber doch mangelte es ihm an nichts. Linkyx wurde mitgenommen, weil man auf der Reise einen Götterliebling dabeihaben wollte.
    Inzwischen war die Sonne aufgegangen und stand schon zwei Fingerbreit über dem Horizont. Die Versammlung wollte auseinandergehen.
    »Wartet noch, meine Brüder!«, rief Mitsino. »Es gibt noch einen wichtigen Punkt, über den wir uns einigen müssen!«
    Verwundert scharten sie sich wieder um den großen Tisch in der Mitte des Saales. »Was soll es jetzt noch geben?«, rief Megginach.
    »Besäßest du die Weisheit des Alters, wie es sich für einen der Ältesten geziemt, dann würdest du schweigsam warten, bis sich dir offenbart, was du noch nicht weißt – anstatt mit großen Worten deine Unwissenheit kundzutun«, antwortete Mitsino bissig.
    Daraufhin schwieg Megginach.
    »Unter uns befindet sich ein höchst ehrenwerter Gast«, sagte Mitsino. »Wen, glaubt ihr, werden die Toboai zu ihrem ersten Vertreter bestimmen?«
    »Ihre Allerältesten, so, wie wir es auch taten.«
    »Das ist richtig! Können sie das aber tun? Ihr Allerältester befindet sich unter uns, und selbst wenn er die Geschwindigkeit des Wüstensturms besäße, könnte er den Burgfelsen seines Stammes nicht rechtzeitig erreichen.«
    Die Ältesten der Iti-Iti waren überrascht. Daran hatten sie nicht gedacht.
    »Das ist nicht unsere Sache«, meldete sich einer schließlich zu Wort. »Das sollen die Toboai unter sich ausmachen.«
    »Von deiner Warte aus gesehen hast du recht«, antwortete Mitsino, wobei er mit seinem Tonfall zum Ausdruck brachte, dass er diese Warte nicht für eine besonders hohe ansah. »Aber was soll unser Freund Looja dazu sagen? Er ist in Freundschaft für den Stamm der Iti-Iti gekommen, und nun soll ihm daraus ein Nachteil entstehen, indem er seinen Stamm nicht bei der Besichtigung des Paradieses vertreten kann? Ist das gerecht?«
    Nein, fanden sie alle, das war nicht gerecht. Aber was sollten sie tun, um die Ungerechtigkeit abzuwenden? Niemand wusste die Antwort.
    »Du hast uns die Schwierigkeit aufgezeigt, Erhabener!«, rief ein Einziger. »Nur dein gewaltiger Geist wird einen Ausweg finden.«
    Mitsino lächelte.
    »Es ist ganz einfach, sage ich euch. Wir nehmen Looja mit zum Fuß des Felsens. Wir werden vier sein, wenn die Götter kommen, um uns abzuholen.«
    Raunen und Murmeln entstanden rings um den großen Tisch.
    »Die Götter haben gesagt, jeder Stamm darf nur drei Männer schicken!«, gab einer zu bedenken.
    »Wir werden den Göttern erklären, dass einer von uns vieren ein Toboai ist und dass sie dafür am Burgfelsen der Toboai nur zwei Männer mitnehmen sollen.«
    »Werden die Götter sich darauf einlassen?«
    »Ich werde zu ihnen sprechen«, erklärte Mitsino.
    Die Versammlung der Ältesten entschied, dass Looja mit den drei Vertretern der Iti-Iti gehen solle.
    Als die Ältesten abermals bereit waren, den Saal zu verlassen, geschah das völlig Unerwartete. Looja trat auf Mitsinos steinernen Thron zu und machte eine tiefe Verneigung. Er entfaltete die Schwingen und legte sie nach vorne, sodass sie seinen Leib bedeckten. Die Ältesten der Iti-Iti hielten den Atem an, denn das war die Geste der bedingungslosen Unterwerfung, wie der Anführer eines feindlichen Stammes sie nach einer verlorenen Schlacht machen würde.
    »Hört mich, Looja, den Allerältesten des tapferen Stammes der Toboai!«, erklärte er in gebeugter Haltung. »Ich kam, um euer Gast zu sein und dem mächtigen Mitsino zu huldigen. Ich hätte guten Grund zu glauben, dass ich mit ihm auf derselben Stufe stehe. Denn er ist Allerältester eines tapferen Stammes, ebenso wie ich. Hiermit aber gebe ich zu wissen, dass der mächtige Mitsino weit über mir steht – und weit über allen Allerältesten, die ich kenne. Er ist mächtig, gütig und ein Freund der Götter. Er ist wahrhaft der Älteste unter den Allerältesten!«
    Mitsino saß da, als hätte ihn der Blitz getroffen. Jahrelang hatte er intrigiert, verraten, betrogen, geheuchelt und sogar gemordet, um seine Stellung zu erringen, zu festigen und zu verteidigen. Und nun wurde ihm der höchste aller Triumphe zuteil, ohne dass er dafür nur einen Finger hätte krümmen müssen.
    »Die Einschiffung ist abgeschlossen, wir

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