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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Konzepten geworden waren. Vor ihnen würde er sich hüten müssen.
    Es entging ihm nicht, dass zu beiden Seiten der Straße Gebäude standen, die überdurchschnittlich gut erhalten waren. An einem erkannte er Spuren einer Reparatur, die erst vor kurzem ausgeführt worden sein konnte. Er blieb in der Nähe. Nach einiger Zeit sah er an einem Fenster den Kopf eines Mannes auftauchen. Der Mann blickte auf die Straße herab, dann verschwand er wieder.
    Casalle betrat das Haus. Der Antigravlift war ausgefallen, aber neben dem Schacht gab es ein Treppenhaus. Er stieg nach oben, gelangte auf einen Korridor und orientierte sich.
    Leise huschte er in eine der Wohnungen, die er für die richtige hielt.
    Der Mann, eine schmächtige Gestalt, saß an einem Tisch und studierte irgendwelche Unterlagen. Er sah überrascht auf, doch als er seinen Besucher erkannte, erstarrte seine Miene vor Schreck.
    Trevor Casalle grinste.
    »Sie erinnern sich? Gut. Aber vermuten Sie nicht das Falsche. Ich bin Trevor Casalle, und außer mir leben sechs weitere Bewusstseine in diesem Körper. Ich bin ein Konzept, die Lehre der reinen Vernunft bedeutet mir nichts mehr.«
    Der schmächtige Mann sah aus, als sei er nicht sicher, ob er ihm trauen dürfe. Casalle hoffte, dass seine Lügen nicht durchschaut würden.
    »Wer sind Sie?«, fragte Casalle, um das Gespräch in Gang zu bringen.
    »Tero Kalasanti«, antwortete der Schmächtige. »Ich gehöre zu Glaus Bosketchs Gruppe.«
    »Bosketch? Wer ist das?«
    »Der Mann, der uns anführt. Die andere Gruppe ist die TERRA-PATROUILLE unter Jentho Kanthall.«
    »Kanthall?«, wiederholte Casalle voller Überraschung. »Hat der Kerl überlebt?«
    »In einer Raumkapsel.«
    »Glaubt er noch an die Vernunft?«
    Zum ersten Mal wagte Kalasanti zu lächeln. »Das will ich hoffen. Allerdings nicht im aphilischen Sinn«, antwortete er.
    »Waren Sie die ganze Zeit über auf der Erde?«
    »Natürlich. Wenn auch nicht immer bei wachem Bewusstsein.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir über die Jahre nach der Großen Katastrophe zu erzählen?«
    Kalasanti war vollends aufgetaut. »Gerne«, antwortete er bereitwillig. »Ich habe ohnehin nicht viel zu tun. Der Rest der Gruppe ist in der Stadt unterwegs, um sich die Konzepte anzusehen. Ich bin alleine.«
    Genau das hatte Casalle wissen wollen. »Warten Sie ein paar Minuten«, sagte er. »Beim Erzählen kriegt man einen trockenen Mund. Ich treibe irgendwo was zu trinken auf.«
    Jetzt hätte die Sache noch schiefgehen können – sofern Kalasanti geäußert hätte, er habe Getränke auf Lager. Aber er sagte nichts. Casalle stürmte die Treppe hinunter. Wenige Meter entfernt, am Straßenrand, stand ein Mann von mittlerem Alter, ein Konzept. Casalle machte ihn auf sich aufmerksam. Der Mann kam herbei. Auch er erkannte Trevor Casalle, aber er erschrak nicht.
    »Ich möchte dir etwas zeigen«, sagte Casalle.
    Das Konzept zögerte, aber schon hatte Casalle sein Gegenüber am Arm gepackt und in die Eingangshalle gezerrt. Der Rest ging sehr schnell. Er fällte den Ahnungslosen mit einem einzigen Schlag in den Nacken. Unter der Wucht des Hiebes zersplitterten die Halswirbel. Der Mann war sofort tot.
    Einen Moment lang zögerte Casalle und starrte den Toten an. Er wartete, ob sich ein anderer Körper manifestierte, aber dem war nicht so. Vielleicht waren die Konzepte doch nicht unverletzlich, vielleicht konnten sie einander töten, wenn sie den Mut und die Kraft dazu aufbrachten. Es gab noch viele Möglichkeiten, die er schon vorher abgewogen hatte. Egal …
    »Heh, Kalasanti!«, schrie er das Treppenhaus hinauf, dass es durch das ganze Gebäude hallte. »Kommen Sie runter und helfen Sie mir beim Tragen!«
    Er trat beiseite. Als Kalasanti kam, packte er ihn und zerrte ihn hinaus auf die Straße. Der schmächtige Mann war so überrascht, dass er sich nicht einmal sträubte. Den Toten gewahrte er nicht.
    Trevor Casalle baute sich am Straßenrand auf.
    »Hört alle her!«, schrie er. »Es scheint, wir sind auf der Erde nicht so willkommen, wie man es uns am Ort unserer Herkunft gesagt hat. Die Terraner haben einen von uns umgebracht!«
    Seine dröhnende Stimme verschaffte ihm sofort Gehör. Die Konzepte wandten sich zu ihm um, die ersten kamen heran, dann drängten sie sich um ihn.
    »Drinnen liegt er.« Casalle deutete mit dem Daumen der freien Hand über die Schulter in das Haus hinein. »Und hier ist der Schuft, der es getan hat!«
    Er schüttelte den völlig entsetzten Kalasanti wie

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