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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Choolk überrascht hervor. »Er hat Sie hierher geführt! Woher haben Sie ihn?«
    Langur gab einen wahrheitsgemäßen Bericht. Er verschwieg auch nicht, dass die Antigravwabenröhre beschädigt war. »Vielleicht können Sie Kraft aus diesen beiden Kristallen schöpfen«, sagte er hoffnungsvoll.
    »Sie glauben also, dass die SOL hier auftauchen wird?«
    »Früher oder später.«
    »Was ist mit diesen Fallen in der Station CLERMACs?«
    »Solange wir die Station nicht betreten, wird nichts geschehen«, beruhigte Langur den Verletzten. »Ich habe zwei Freunde verloren, weil wir leichtsinnig vorgegangen sind.«
    Er sah zu, wie Puukar die Kristalle gegeneinanderpresste. Das Licht, das die beiden in der Form fast identischen, in der Farbe aber unterschiedlichen Steine ausstrahlten, schien ineinanderzufließen. Es wurde so intensiv, dass Douc Langur drei seiner Sinnesorgane zusammenfaltete.
    Trotzdem konnte er sich nicht von diesem Anblick lösen. Das Leuchten umfloss Puukar wie eine Aura.
    Langur hatte das Gefühl, in diese Lichtfülle hineinzustürzen. Ihm wurde schwindlig, seine Sinne schwanden. Innerhalb des Strahlenbereichs der beiden Kristalle schien sich etwas zu bewegen. Er wurde davon unwiderstehlich angezogen.
    Und dann erinnerte er sich …
    Ranc Poser bemerkte mit wachsender Bestürzung, dass mit Douc Langur eine Veränderung vorging. Doucs Sinne waren auf die beiden Kristalle fixiert, aber es war bestimmt nicht nur eine vorüber gehende Faszination, der er unterlag.
    Poser fragte sich, ob Langur von den Geschehnissen Schäden davongetragen hatte, die sich erst allmählich zeigten. Die Vorstellung, dass er allein überleben würde, belastete ihn extrem stark.
    »Douc!«, rief er alarmiert. »Was geht mit dir vor?«
    Langur stand jetzt dicht neben dem Kriegsherrn der Kaiserin. Seine Greifklauen waren ausgestreckt und in die leuchtende Aura der Kristalle getaucht. Seine Sinnesorgane bewegten sich unablässig, als seien sie auf Vorgänge konzentriert, die Poser seinerseits nicht wahrnehmen konnte.
    Ranc Poser versuchte, seinen Freund aus der unmittelbaren Nähe der Kristalle zurückzuziehen. Es gelang ihm nicht.
    »Sie müssen mir helfen, Puukar! Douc leidet, sehen Sie das nicht?«
    Der Choolk reagierte nicht, offenbar hatte er das Bewusstsein verloren.
    Poser schob sich auf den Sitzbalken und tastete über die Kontrollen. Er war derart erregt, dass er Mühe hatte, die richtigen Schaltungen vorzunehmen.
    Die HÜPFER machte einen Satz, und er rutschte von dem Sitzbalken. Als er sich wieder hochzog, erkannte er, dass er das Forschungsschiff fast gegen das Wrack gesteuert hätte.
    In seiner Vorstellung entstand ein vager Plan, was er zur Rettung Langurs tun konnte. Es war nicht einmal ein Plan, sondern eher eine fixe Idee, die von seiner Überzeugung geboren wurde, Douc sei ein Opfer der Falle.
    Ich muss diese Station vernichten!, dachte er. Erst wenn die gesamte An lage dem Erdboden gleichgemacht ist, sind Douc und ich sicher.
    Er hatte sich bereits so sehr in diesen absurden Gedanken verbohrt, dass er nicht mehr davon loskam. Es erging ihm wie vielen anderen Intelligenzen in einer extremen Notsituation, eine gewaltsame Lösung schien ihm der einzige Ausweg zu sein.
    Sekunden später hatte er die Station erreicht. Er aktivierte die Destruktionsschleuder der HÜPFER und richtete sie auf das Gebäude, dessen Dach er bereits zerstört hatte.
    Da erschien eine Gestalt über der Halle.
    »Taul Daloor!«, ächzte Poser.
    Die Figur erinnerte an einen vom Wind gebeutelten Ballon. Poser kauerte wie gelähmt auf dem Sitzbalken und vergaß völlig, weshalb er gekommen war.
    Eine zweite Gestalt schwebte in die Höhe. Auch sie sah aus wie Taul Daloor. Hinter ihr folgte eine dritte, eine vierte, eine fünfte – eine ganze Kolonne dieser nebelhaften Erscheinungen. Spätestens jetzt hätte Ranc Poser begreifen müssen, dass er nur Projektionen sah. Irgendwo unter ihm befand sich ein Gerät, das zu der von der Inkarnation hinterlassenen Falle gehörte. Doch das begriff er nicht, er stand so sehr unter Schock, dass er nur noch instinktiv reagierte.
    Vor der HÜPFER schwebten mehrere Dutzend Ebenbilder Taul Daloors durch die Luft. Poser stürzte zur Schleuse. Unter sich erblickte er weitere Kopien des Toten, als wäre die Halle ein unerschöpflicher Quell dieser Erscheinungen. Er gab einen undeutlichen Laut von sich und zog die Handdestruktionsschleuder aus seiner Gürteltasche.
    Ranc Poser schoss auf die Gestalten. Sie schienen

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