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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Gebäude zurück und folgt mir zum Schiff der Choolks.«
    »Verstanden!«, bestätigte Poser.
    Die ganze Zeit über hatte er Daloor nicht aus dem Beobachtungsfeld seiner Sinnesorgane entlassen. Er wunderte sich darüber, dass Taul so ruhig neben dem toten Kaveer stand, aber vermutlich hatte er einen Schock erlitten.
    Er versuchte, Taul über Funk anzusprechen, aber er erhielt keine Antwort.
    Irgendetwas stimmte da nicht. Er zog seine Destruktionsschleuder, bevor er die Schleuse öffnete.
    »Komm herein, Taul!«, rief er über die Außenlautsprecher der HÜPFER. »Beeile dich, wir wollen schnell von hier verschwinden.«
    Daloor setzte sich in Bewegung. Seine Gangart wirkte übertrieben langsam und einstudiert. Poser drehte sich auf dem Sitzbalken herum und wartete mit der Waffe im Anschlag.
    Als Daloor den Bugraum betrat, wurde sich Poser der Tatsache bewusst, dass er seinen Freund mit einer Waffe bedrohte. Verlegen schob er die Destruktionsschleuder in die Tasche und bemerkte: »Ich bin nervös! Das ist nicht gut.«
    Daloor antwortete nicht, sondern blieb einfach neben ihm stehen.
    Für Poser gab es keinen Grund, noch länger in diesem Gebäude zu bleiben. Er ließ die HÜPFER durch das zerstörte Dach ins Freie steigen.
    Taul Daloor neben ihm wirkte seltsam verschwommen, wie eine Art Zerrbild, und als Poser den Gefährten genauer musterte, erkannte er, dass dessen Körper keineswegs stabil, sondern irgendwie transparent war. Er konnte durch ihn hindurch die seitliche Kontrollwand erkennen.
    »Du bist überhaupt nicht Taul!«, pfiff Poser. »Du bist eine Projektion oder eine Halluzination.«
    Er streckte einen Arm aus, und seine Greifklaue stieß auf keinen Widerstand. Sie sank in den Körper ein. Während er einen Entsetzenspfiff ausstieß, löste Daloor sich auf und verschwand innerhalb weniger Augenblicke.
    Zitternd sank Poser auf den Sitzbalken zurück. Es dauerte, bis er es endlich fertigbrachte, Douc Langur zu rufen. »Das … das war nicht … Taul«, stotterte er. »Er hat sich vor meinen Augen aufgelöst.«
    »Was redest du da?«, fragte Langur entsetzt. »Bist du noch bei Sinnen, Ranc?«
    Er zwang sich, ruhig zu bleiben und gab einen ausführlichen Bericht.
    »Ich befürchte, dass Taul ebenfalls nicht mehr am Leben ist«, sagte Douc Langur düster. »Wir sind in eine Falle geraten. Vielleicht war das, was du beobachtet hast, wirklich eine teuflische Projektion, obwohl ich viel eher glaube, dass du etwas an Bord genommen hast, was noch zu Taul gehörte.«
    Ranc Poser stöhnte. »Was sollte das gewesen sein? Nichts davon war materiell.«
    »Hast du dich mit terranischer Geschichte befasst?«
    »Nein«, gab Poser verständnislos zurück. »Was hat das damit zu tun?«
    »Terranische Religionen lehren die Möglichkeit von Seelenwanderungen.«
    »Was ist eine Seele?«
    »Der nichtstoffliche Geist eines Körpers, nacktes Bewusstsein, das den Körper im Augenblick des Todes verlässt. Etwa das, was die Konzepte in sich tragen, eben nur ein Bewusstsein ohne Hülle.«
    »Douc«, murmelte Poser niedergeschlagen. »Du solltest nicht spekulieren.«
    »Aber es ist wichtig, dass wir herausfinden, was es war! Roboter haben keine Seele – deshalb.«
    Ranc Poser beobachtete das Gebäude unter sich. Er wünschte, sie hätten sich niemals dazu entschlossen, dieser Welt einen Besuch abzustatten.
    »Was soll ich jetzt tun?«, fragte er. »Ich habe kein Verlangen, noch einmal in diese Halle zu fliegen und Ausschau zu halten. Wahrscheinlich würde ich das nicht überleben. Ich habe ein komisches Gefühl.«
    »Komm zu mir!«, ordnete Langur an. »Die ersten Choolks verlassen das Schiff. Vielleicht finden wir Puukar.«
    Poser beschleunigte die HÜPFER. Er fragte sich, warum das Schiff der Leibwächter abgestürzt war. Ob die Choolks ebenfalls in eine Falle geraten waren?
    Er flog den Fluss entlang bis zur Absturzstelle und staunte über die Furchtlosigkeit der Beracks. Ungeachtet der sicherlich noch ausstrahlenden Hitze kletterten einige von ihnen schon an der Schiffshülle hinauf. Vor allem wunderte er sich, dass die Choolks nichts dagegen unternahmen, denn nach seinem Wissensstand betrachteten sie ihre Raumschiffe als ihren wertvollsten Besitz.
    In einer offenen Schleuse sah er mehrere Choolks. Sie hatten die HÜPFER entdeckt und offenbar identifiziert, denn sie winkten ihm zu.
    Gleich darauf entdeckte er auch Douc Langur, der ein Stück in den Fluss hineingewatet war und dicht vor dem Wrack stand.
    »Ich kann dich sehen,

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