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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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neuen Standort aus konnte er sehen, dass sich einige hundert Beracks um das Choolk-Wrack versammelt hatten. Der Fluss war weit über die Ufer getreten und bahnte sich schon einen neuen Weg. Der Schiffsriese war zu einem Drittel in den Fluten versunken. Da noch immer keine Choolks zu sehen waren, befürchtete Langur, dass die Besatzung den Absturz nicht überlebt hatte.
    Seine Aufmerksamkeit wurde von der HÜPFER abgelenkt, die in geringer Höhe näher kam. Poser stoppte das Forschungsschiff über dem Ziel.
    »Ich bin bereit!«, klang seine Stimme aus Langurs Empfänger.
    »Es kommt darauf an, dass das Dach mit einem Schuss völlig zerstört wird«, sagte Langur. »Wenn Taul noch lebt, darf er nicht von herabstürzenden Trümmern begraben werden.«
    »Was versprichst du dir von der Zerstörung des Daches?«
    »Ich nehme an, dass wir in eine Falle aus Gravitationsfeldern geraten sind. Sie werden zusammenbrechen, sobald das Dach zerstört ist, denn die Projektoren können eigentlich nur unter der Decke sitzen.«
    »Du wirst dich davon überzeugen wollen, sobald ich meine Aufgabe erledigt habe«, befürchtete Poser.
    »Ja«, sagte Langur lapidar.
    »Aber diesmal machen wir es so, wie ich sage!«, rief Poser heftig. »Ich werde das Dach zerstören und mit der HÜPFER einfliegen. An Bord bin ich sicher und kann sofort beschleunigen, falls es gefährlich werden sollte.«
    »Und die Choolks?«
    »Um die kannst du dich kümmern.«
    Douc Langur sah ein, dass Poser recht hatte. Die Chancen, mit der HÜPFER einer weiteren Falle zu entkommen, waren ungleich größer als ohne das Schiff.
    Eigentlich war er froh darüber, aus der Nähe des Gebäudes wegzukommen. Er kam sich ein bisschen niederträchtig vor, dass er sich zu solchen Überlegungen verleiten ließ, denn nun musste Poser an seiner Stelle die Rettungsaktion fortsetzen.
    Während er auf das abgestürzte Schiff zuging, vernahm er hinter sich das leise Dröhnen der Destruktionsschleuder. Gleich darauf meldete sich Ranc Poser über Funk. »Das Dach ist zerstört, Douc! Es hat kaum Trümmer gegeben. Ich fliege jetzt in das Gebäude ein.«
    »Kannst du Taul sehen?«
    »Da unten liegt jemand … Es ist Kaveer!« Poser versagte die Stimme. Als er sich wieder gefasst hatte, fügte er hinzu: »Von Taul noch keine Spur.«
    Langur ging schnell weiter. Er versank bereits bis zu den Fußgelenken im angestauten warmen Wasser. Schräg über ihm, scheinbar unermesslich weit entfernt, öffnete sich eine Schleuse in der Hülle des abgestürzten Schiffes. Langur sah mehrere Gestalten in glänzenden Raumanzügen. Es waren Choolks, die auf diese Entfernung winzig aussahen.
    Er winkte in der Hoffnung, dass er die Raumfahrer auf sich aufmerksam machen konnte.
    Auch in die Reihen der zuschauenden Beracks kam jetzt Bewegung. Jubel brach aus. Wahrscheinlich rechneten die Eingeborenen mit großzügigen Geschenken. Sie waren nicht in der Lage, zu erkennen, in welch prekärer Lage sich die Besucher aus dem All befanden – die Choolks genauso wie die Forscher.

23.
    R anc Poser beugte sich weit über den Sitzbalken nach vorn, dass er durch die transparente Bugkuppel direkt auf den unter ihm liegenden toten Forscher blicken konnte. Der Anblick von Kaveers Leichnam hatte zunächst panisches Entsetzen in ihm ausgelöst, aber nun, da er sich wieder unter Kontrolle hatte, stellte er fest, dass der Tote eine fast magische Anziehungskraft auf ihn ausübte. Er glaubte sogar zu wissen, warum das so war.
    Der tote Kaveer war ein unvergleichlich gutes Studienobjekt, um die Frage nach der eigenen Herkunft zu beantworten.
    Ranc Poser vermochte nicht, diesen makabren Gedanken zurückzudrängen, obwohl er sich seiner Überlegungen schämte. Er spielte sogar mit dem Gedanken, in der Halle zu landen und Kaveer an Bord zu zerren. Gemeinsam mit Langur konnte er den Leichnam später untersuchen.
    Langsam lenkte er die HÜPFER zwischen zwei hoch aufragende Maschinen. Kaveer lag nur wenige Schritte vom Bug des Kleinstraumschiffes entfernt. In dem Moment kam Taul Daloor hinter einer mit Schaltelementen besetzten Verkleidung hervor. Poser war so überrascht, dass er zunächst überhaupt nicht reagierte.
    Daloor stand einfach da und schien die HÜPFER zu beobachten. Sein Körper wies keine Anzeichen einer Verletzung auf.
    »Da … da ist Daloor!«, stammelte Poser in das Funkgerät. »Er scheint in Ordnung zu sein.«
    »Sehr gut!« Langurs Stimme verriet Erleichterung. »Nimm ihn an Bord! Danach zieht ihr euch sofort aus

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