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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ist?«
    »Ja«, sagte Puukar, der geborene Krieger, für den der Tod etwas Alltägliches war. »Er warnte uns, ihm zu folgen.«
    Langur taumelte. Froul Kaveer, Taul Daloor und nun auch noch Ranc Poser. Sie lebten nicht mehr. Und es gab kaum Hoffnung, dass er jemals wieder mit einem anderen Forscher zusammentreffen würde. Das bedeutete, dass er von nun an allein sein würde, allein mit sich und der Wahrheit über seine Identität.
    Es gab niemanden, mit dem er über das Problem seiner Herkunft reden konnte. Niemand würde ihn verstehen. Mit Ranc Poser hatte er den letzten Kommunikationspartner für dieses Thema verloren.
    Douc Langur war Einsamkeit gewohnt, aber nicht in dieser endgültigen und unwiderrufbaren Form.
    Puukar war wieder auf die Trage gesunken. Vielleicht ahnte er trotz seiner Fremdartigkeit etwas von den Gefühlen, die den Forscher bewegten.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen«, sagte er.
    »Nein«, bestätigte Langur und überlegte ernsthaft, ob er seinen Artgenossen folgen und den Tod suchen sollte.
    Artgenossen!, dachte er sarkastisch. Kein Begriff wäre unangebrachter gewesen, denn die Forscher waren keine Gruppe, die die Bezeichnung Art für sich in Anspruch nehmen durfte. Jetzt, nachdem er die Wahrheit kannte, nicht mehr.
    Sie waren keine organischen Lebewesen.
    Sie waren auch keine Roboter.
    Sie waren weniger als das.
    Solange ich lebe, dachte Douc Langur, muss ich dieses schreckliche Ge heimnis hüten. Niemand durfte je davon erfahren. Er musste es in den hintersten Winkel seines Bewusstseins verdrängen und selbst vergessen, wer er war und woher er kam.
    Wenn ihm das nicht gelang, würde er aufhören zu existieren.
    Es war bezeichnend für die Situation an Bord der SOL, dass die Pe tition nicht von Joscan Hellmut übergeben wurde, sondern von den SOL-Geborenen van Wickevoort-Crommelin und Theodorus Kruys Haar. Das Schreiben wurde auch nicht an Atlan überreicht , sondern an Reginald Bull, der keinen offiziellen Status an Bord be saß.
    Van Wickevoort-Crommelin war ein untersetzter Mann mit silbergrauem Vollbart. Bull wusste, dass er nicht zu den Radikalen gehörte, aber bei allen Gruppen großen Einfluss hatte. Er war einer von Joscan Hellmuts Gegenkandidaten bei der Wahl um die Position des Sprechers der SOL-Geborenen gewesen.
    Haar war äußerlich das Gegenteil von Wickevoort-Crommelin, ein großer, knochiger Mann mit kantigem Gesicht.
    Dass die Petition in einem der unzähligen Korridore der SOL-Zelle-1 überreicht wurde, verlieh diesem Akt noch den Ruch des Illegalen.
    Bull faltete das Folienschreiben auseinander und warf einen kurzen Blick darauf.
    »Ich weiß nicht, warum Sie sich damit an mich wenden«, sagte er. »Sie sollten wissen, dass ich Perry Rhodans Freund bin und jede Aktion unterstützen werde, die uns hoffen lässt, ihn zu finden.«
    »Das wissen wir«, sagte Kruys Haar mürrisch. »Sie sollten den Text jedoch genauer lesen, bevor Sie ein Urteil abgeben.«
    Widerstrebend widmete Bull sich der Lektüre. Schließlich hob er wieder den Blick.
    »Sie wollen also die SOL trennen?«, fragte er überrascht.
    »Wäre das nicht die beste Lösung?«, erkundigte sich van Wickevoort-Crommelin. »Die SOL-Geborenen erhalten die SZ-1 und den Mittelteil, die SZ-2 geht in den Besitz jener über, die nicht so innig mit dem Schiff verbunden sind wie wir. Dann kann jede Partei machen, was sie will.«
    Bull schüttelte den Kopf. »Wenn das ein Kompromiss sein soll, kann ich nur wünschen, dass er von allen Seiten verworfen wird.«
    »Sie sehen, dass die Petition bisher nur von einem Dutzend SOL-Geborenen unterzeichnet wurde«, wies ihn Haar auf diesen besonderen Umstand hin. »Wir haben die Sache nicht propagiert, weil wir auf der Gegenseite jemanden zu finden hofften, der diesen Vorschlag unterstützt.«
    Reginald Bull verzog das Gesicht.
    »Dabei sind Sie auf mich verfallen? Ich muss Sie enttäuschen. Diesen Plan werde ich bestimmt nicht unterstützen. Die SOL darf auf keinen Fall getrennt werden, davon hätte niemand einen Vorteil.«
    »Dann werden wir mit dieser Idee von uns aus an die Besatzung herantreten«, erklärte van Wickevoort-Crommelin entschlossen. »Ich bin sicher, dass wir eine breite Unterstützung finden werden.«
    Bull sah die beiden Männer nachdenklich an, die er für ihre Haltung nicht einmal verurteilen konnte. Ihr Plan hatte keine Chance, auch bei den SOL-Geborenen nicht. Sie würden nicht bereit sein, ein Drittel der SOL aufzugeben.
    »Wir nähern uns einem fremden

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