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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er sich hundeelend. Bis zur Hüfte steckte er in feinkörnigem Sand, aus dem er sich nun vollends befreite. Ihm fiel auf, dass es kühl geworden war. Er sah sich um und nahm verwundert wahr, dass die Sonne sich anschickte, hinter den Bergen im Westen zu verschwinden. Demnach musste er wenigstens vier Stunden lang ohne Besinnung gewesen sein.
    Der Berghang hatte sich in eine Geröllhalde verwandelt. Nur hier und da stachen noch die Überreste von Bäumen durch den Felsschutt.
    Im Widerschein der sinkenden Sonne sah Bluff ein mattes Glitzern. Er ging darauf zu und fand unter einem Trümmerhaufen die Überreste seines Gleiters. Aber dieses Fahrzeug würde sich nie mehr aus eigener Kraft bewegen.
    Bluff zwängte den Arm durch ein eingedrücktes Fenster. Er suchte auf der Ablage nach seinem Funkarmband, das er abgelegt hatte, um ungestört zu sein. Endlich fand er es. »Hallo – ist da jemand?«, fragte er bebend, als die Bereitschaftskontrolle aufleuchtete.
    »Ist das eine Art, sich zu melden?«, knarrte eine Stimme aus dem Empfangsteil. »Wer spricht da?«
    »Bluff Pollard! Sante – bist du das?«
    »Ja, das bin ich. Junge, wo steckst du?«
    »Am Südhang des An-Minh-Shan«, sprudelte Bluff hervor. »Ein Erdbeben hat mich erwischt. Ich bin mit Mühe und Not davongekommen, aber meinen Gleiter hat es erwischt …«
    »Wir holen dich!«, fiel ihm Sante Kanube ins Wort. »Bleib an Ort und Stelle, dann haben wir es leichter. Erdbeben, sagst du? Hier in der Stadt haben wir nicht die geringste Erschütterung bemerkt.«
    »Das hier ist Payne Hamiller«, sagte Jentho Kanthall und schob den ein wenig verwirrt blickenden jungen Mann durch die Tür.
    Walik Kauk und Bluff Pollard sahen auf. Hamiller trat unsicher auf den Tisch in der Mitte des Besprechungsraums zu, bedachte Kauk und den Jungen mit einem knappen Kopfnicken und ließ sich in einen Sessel sinken.
    »Hamiller ist einer von Roi Dantons Fachgrößen«, erklärte Kanthall, während er sich ebenfalls einen Platz suchte. »Er interessiert sich für das Erdbeben, das Bluff erlebt hat.«
    »Weil es kein Erdbeben war«, sagte Hamiller.
    Walik Kauk musterte ihn verblüfft. Payne Hamiller mochte um die dreißig sein. Er war mittelgroß und hatte dunkles, sehr kurz geschnittenes Haar. Seine braunen Augen wirkten merkwürdig starr: Payne Hamiller war kurzsichtig.
    »Erklären Sie uns, was es war!«, drängte Walik Kauk schließlich.
    »Ein G-Wirbel.«
    Walik Kauk schüttelte den Kopf. »Nie davon gehört«, brummte er.
    »Sie können auch noch nicht davon gehört haben«, erklärte Hamiller eifrig. »Es ist nämlich, wenn ich mich recht erinnere, noch nie einer beobachtet worden.«
    »Woher wissen Sie dann überhaupt, was es wirklich war?«
    »Weil ich diesen Wirbel vorhergesagt habe!«, rief der Wissenschaftler. »Ich habe den Alterungsprozess von Medaillon sorgfältig studiert und geprüft, ob er im Einklang mit meiner Theorie steht. Nachdem ich das festgestellt hatte, entwickelte ich die Theorie weiter und fand, dass sich aus der Entwicklung Randerscheinungen ergeben müssten, unter anderem solche Wirbel.«
    Walik Kauk starrte zuerst Hamiller an, dann wanderte sein Blick Hilfe suchend zu Kanthall. »Er prüft, ob die Alterung der Sonne mit seiner Theorie in Einklang steht«, murmelte er. »Wen haben wir da? Einen neuen Einstein?«
    Wider Erwarten blieb Kanthall ernst. »Ich schließe diese Möglichkeit nicht aus, Walik«, antwortete er. »Am besten, du hörst dir an, was Hamiller zu sagen hat.«
    Kauk nickte.
    »Gravitation ist die vierdimensionale Erscheinungsform eines Phänomens, das wir als Hyperbarie bezeichnen und das in einem übergeordneten Kontinuum, meist Hyperraum genannt, angesiedelt ist«, dozierte der Wissenschaftler. »Wenn Hyperbarie sich im Einstein-Kontinuum bemerkbar macht, dann gewöhnlich in zweifacher Gestalt, nämlich als Masse, verbunden mit Schwerkraft. Diese Kombination ist derart vorwiegend – ich meine gegenüber dem Auftreten von Masse ohne Schwerkraft oder von Schwerkraft ohne Masse –, dass man bis in die jüngste Vergangenheit postuliert hat, Masse und Schwerkraft seien unzertrennbar miteinander verbunden.« Er blickte in die Runde, um sich zu vergewissern, dass seine Zuhörer ihm folgten. Mit dem Eifer des wissenschaftlichen Verkünders fuhr er fort: »Unter gewissen Umständen, die allerdings höchst selten auftreten, muss sich jedoch Hyperbarie auch so bemerkbar machen können, dass – zum Beispiel – Gravitation losgelöst von

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