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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Masse auftritt. Eine solche Gelegenheit ergibt sich in der Nähe von alternden Sternen, die zu Schwarzen Löchern degenerieren. Genau das ist bei Medaillon der Fall.«
    »Was Bluff erlebte, war also kein Erdbeben, sondern eine Schwerkrafteruption?«, fragte Kauk, um sich zu vergewissern, dass er richtig verstanden hatte.
    »Der Begriff Eruption beschwört ein falsches Bild herauf«, korrigierte ihn Payne Hamiller. »G-Wirbel, so habe ich das Phänomen benannt, entstehen eher wie Zyklone, verstehen Sie? Sie sind ihrer Natur nach statisch. Wir können feststellen, unter welchen Umständen die Entstehung eines G-Wirbels wahrscheinlich und unter welchen sie unwahrscheinlich ist. Aber wir haben niemals eine Garantie, dass unter gegebenen Bedingungen ein Wirbel wirklich entsteht beziehungsweise nicht entsteht.«
    »Das haben Sie ausgerechnet?«, fragte Kauk.
    »Nun ja … Es ist wirklich recht einfach, wenn man sich erst einmal die fundamentalen Grundsätze zurechtgelegt hat.«
    Bluff Pollard schilderte sein Erlebnis, und Hamiller machte sich Notizen.
    »Ich muss nach Luna zurück«, erklärte der Wissenschaftler schließlich. »Solche Vorfälle wird es in Zukunft häufiger geben, je weiter der Zerfallsprozess der Sonne fortschreitet. Wir müssen uns dagegen absichern.«
    »Ich weiß nicht, wie es euch geht«, sagte Jentho Kanthall, nachdem Hamiller zur Transmitterstation gegangen war, »aber ich glaube ihm jedes Wort.«
    Zwei Tage später fand die nächste Besprechung statt. Roi Danton war von Luna gekommen. Seine Partner waren Jentho Kanthall, Walik Kauk und Homer G. Adams, der ›große alte Mann‹ aus den Tagen der Dritten Macht.
    »Die Lage ist ernst«, eröffnete Danton. »Wir können von Glück sagen, dass das Schicksal uns einen Mann wie Payne Hamiller über den Weg geführt hat. Er ist ein Phänomen! NATHAN hat die mathematischen Grundlagen seiner Theorie überprüft und für richtig befunden. Dabei gibt NATHAN jedoch unumwunden zu, dass er die Theorie selbst nicht versteht. Mein Vertrauen in Hamiller beruht darauf, dass er in den vergangenen Wochen etliche Phänomene in der Umgebung von Medaillon voraussagte, die tatsächlich eintraten.«
    »Was ist das eigentlich für eine Theorie?«, wollte Walik Kauk wissen.
    »Soll ich sie erläutern?«
    »Um Gottes willen!« Kauk wehrte emphatisch ab. »Nein – ich meine: Wie nennt er sie?«
    Roi Danton grinste. »Danke, Walik, du hättest mich arg in Verlegenheit bringen können. Hamiller spricht nicht selbst von einer Theorie – das ist unsere Bezeichnung. Er redet nur von seinem Relationenmodell der Kontinua. Manchmal ist ihm das zu lang, besonders wenn er in aller Eile etwas erklären will. Dann sagt er RMK dazu.«
    »Bescheiden, wie?«, fragte Homer G. Adams halblaut. »Er hätte vom Hamillerschen Relationenmodell sprechen können.«
    »Einstein hat seine Theorie auch nicht Einstein-Theorie genannt!«, gab Walik Kauk zu bedenken.
    »Ich bin hier womöglich in der falschen Besprechung«, meldete sich Kanthall verärgert zu Wort. »Wollten wir über Notmaßnahmen sprechen, oder geht es darum, Hamiller ein Denkmal zu setzen?«
    »Du hast recht«, lenkte Danton ein. »Hamiller ist ein großer Mann, aber wir haben uns hier nicht damit zu befassen, sondern mit den unangenehmen Dingen, die er vorhersagt.«
    »Zum Beispiel?«
    »Eine zunehmende Häufigkeit von G-Wirbeln.«
    »Ich denke, es sollen Warngeräte installiert werden.«
    »Sie sind schon unterwegs. Aber sie warnen nur und machen die Wirbel nicht unschädlich. Im schlimmsten Fall kann eine solche Erscheinung Terrania City auslöschen.«
    In die entstandene Stille hinein sagte Homer Adams: »Warum soll ich mich vor einem G-Wirbel fürchten, wenn ich weiß, dass in kurzer Zeit meine Sonne sich in ein Schwarzes Loch verwandeln und vom Himmel verschwinden wird? Wenn das geschieht, ist sowieso alles aus.«
    Auf Roi Dantons Gesicht erschien ein feines Lächeln. »Ich bin froh, dass ausgerechnet Sie das sagen, Homer. Die Antwort ist natürlich, dass wir glauben, ES werde das nicht zulassen. ES hat einen Plan mit Terra, und Medaillons schnelle Veränderung hängt vermutlich damit zusammen. Wir brauchen also nicht zu befürchten, dass der Himmel sich bald für immer verdunkeln wird. Gleichwohl könnte bedrohlich werden, was vorher geschieht.«
    »Wenn Sie so fest an ES glauben«, brummte Adams, »warum erkundigen Sie sich nicht bei ES, wie wir uns schützen sollen?«
    »Es gäbe noch eine andere Möglichkeit.« Danton

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