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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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silbern bedampftes Hochhaus. Kosan stutzte, verzögerte und landete auf der Dachterrasse. Er stieg aus, öffnete eine Tür und blickte sich verwirrt um. Er wusste nicht, wo er war und was er hier wollte, doch er spürte, dass es für ihn wichtig war, zu bleiben.
    Durch die Tür gelangte er in einen Raum, von dem aus zwei Antigravröhren in die Tiefe führten. Er zögerte, bevor er in das abwärts gepolte Feld sprang. Die Erinnerung an seine Arbeit im Ministerium wurde in ihm wach. Er spürte, dass etwas nicht in Ordnung war, doch umzukehren schaffte er nicht. Schließlich verließ er den Antigravschacht und betrat einen ovalen Raum, der nur von einer schwachen Lichtquelle erhellt wurde.
    »Ich bin es«, sagte er laut. »Juta Kosan.«
    Der Mann, der aus den blauen Schatten hinter der Lampe heraustrat, war jung. Kosan fühlte sich von ihm seltsam angezogen. »Sie sind Boyt Margor«, sagte er bebend. »Ja, Sie müssen Boyt Margor sein.«
    Sein Gegenüber lächelte nur flüchtig und trat noch etwas näher heran. »Was haben Sie mir zu berichten?«, fragte er mit gedämpfter Stimme.
    »Wir wissen, wo Volther Throynbee sich aufhält«, sprudelte es aus Kosan heraus. »Ich bin gekommen, um Ihnen das mitzuteilen.«
    »Berichten Sie!«
    Juta Kosan sagte alles, was er wusste.
    »Auf dem Weg zur Erde also«, wiederholte Margor sinnend. »Es ist gut, dass Sie mich darüber informiert haben. Throynbee ist eine Gefahr für uns alle. Wir müssen uns mit ihm beschäftigen.«
    Der Sekretär blickte Boyt Margor an. Für einige Sekunden konnte er wieder klar denken. Mein Gott, durchfuhr es ihn. Ich habe das Ministerium verlassen, nur um diesen Mann, den ich nie zuvor gesehen habe, über Volther Throynbee zu informieren.
    Er zweifelte nicht daran, dass Throynbee ein Mutant war. Anders war nicht zu erklären, dass er seinen Verfolgern stets entkommen war. Wer oder was aber war Boyt Margor? War er auch ein Mutant?
    Von einer Sekunde zur nächsten vergaß Juta Kosan, worüber er nachgedacht hatte. Er erinnerte sich an die beiden Morde, die er begangen hatte, seine Schuldgefühle verdrängten alles andere. Er verließ den Raum, ohne sich umzusehen. Boyt Margor hielt ihn nicht auf.
    Kosan stürmte zum Antigravschacht, sprang hinein und stürzte in die Tiefe. Er schrie, als er merkte, dass der Schacht abgeschaltet war. Hoch über sich sah er noch Margors Gesicht. Sekunden später schlug er auf, und es wurde für immer dunkel um ihn.
    Boyt Margor hatte den blauen Raum durchquert und ein Zimmer betreten, das noch schlechter beleuchtet war. In dem matten Licht der Deckenplatten erkannte er zehn Männer und fünf Frauen. Sie verfolgten eine Rede Julian Tifflors in Gäa News.
    »Dieser Throynbee ist ein Problem, das wir lösen müssen«, sagte Margor, nachdem er knapp berichtet hatte.
    »Wir müssen ihn beseitigen«, erklärte eine junge Frau, die in seiner Nähe saß. Sie sprach ohne jede Erregung, als ginge es keineswegs um Menschenleben.
    »Er hätte sich uns anschließen müssen«, bemerkte ein dunkelhaariger Mann. »Wir können nicht zulassen, dass jemand wie er unabhängig arbeitet. Er ist eine zu große Gefahr für uns und unsere Pläne.«
    Boyt Margor nickte beifällig. Er ließ sich in einen Sessel sinken. »Sie sehen das Problem richtig«, sagte er zustimmend. »Uns bleibt keine Wahl. Die vor uns liegenden Aufgaben sind so umfassend, dass wir uns einen Störfaktor wie Throynbee nicht erlauben dürfen. Es überrascht mich, dass wir nicht schon früher auf ihn aufmerksam geworden sind. Hätten wir ihn hier auf Gäa erwischt, wäre alles einfacher gewesen.«
    »Er ist wahrscheinlich schon auf der Erde«, sagte die Frau, die sich zuerst geäußert hatte. »Er hat also einen beträchtlichen Vorsprung.«
    »Wir werden spätestens morgen Gäa verlassen. Er kann uns nicht entkommen.« Boyt Margor lehnte sich in den Polstern zurück und schloss die Augen. Die anderen schwiegen. Einige Minuten verstrichen.
    »Wir warten nicht, bis wir auf Terra sind«, erklärte Margor. »Schon während des Flugs beginnen wir mit unserer Arbeit. Ich sorge dafür, dass die Schiffsführung in unserem Sinn tätig wird. Mit an Bord werden viele geeignete Menschen sein. Für uns kommt es darauf an, sie entsprechend vorzubereiten.«
    »Ist das nicht verfrüht?«, fragte ein fülliger Mann aus dem Hintergrund. »Noch wissen wir nicht, welche politische Struktur für die Erde vorgesehen ist. Wie können wir unter diesen Umständen Vorbereitungen treffen, die politische

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