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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als sie ihren Mann sah. »Musst du uns sogar hier noch belästigen?«
    »Die Störung ist nur kurz«, antwortete Juta Kosan. »So, wie dein Liebhaber es verlangt.«
    Tarrk wollte sich auf ihn werfen und ihm die Waffe entreißen, doch er schoss den Bruchteil eines Augenblicks eher. Der sonnenhelle Thermostrahl verbrannte den nackten Oberkörper des Mannes und ließ ihn lautlos zusammenbrechen. Kosan hatte nur einen flüchtigen Blick für den Toten.
    »Und nun zu dir, mein Liebling«, sagte er beinahe heiter. »Niemand wird sich mehr darum kümmern, was hier geschehen ist. Ich werde bald auf der Erde sein. Sicher, jemand wird Tarrk dort vermissen, aber man wird annehmen, dass er es doch vorgezogen hat, auf Gäa zu bleiben. Und hier wird sich keine Polizei mehr darum kümmern.«
    Katin begriff. Mit angstgeweiteten Augen kam sie auf ihn zu.
    »Bleib stehen!«, herrschte er sie an. »Glaub nicht, dass es mir etwas ausmacht, noch einmal zu schießen.«
    Sie begann wieder mit dem abscheulichen Spiel, das sie schon einmal inszeniert hatte. Damals war er darauf hereingefallen, hatte alles geglaubt, was sie ihm erzählte. Jetzt ließ er sie reden, schmeicheln und lügen – und als sie schon glaubte, abermals gewonnen zu haben, erschoss er sie.
    Danach wurde ihm übel, und er übergab sich. Nie würde er vergessen, was hier geschehen war, aber er hämmerte sich ein, dass er in einigen Jahren trotz allem froh sein würde, so gehandelt zu haben.
    Er verließ die Wohnung und holte sich von nebenan einen blauen Klebestreifen. Sorgfältig klebte er ihn an der Tür seines Nebenbuhlers fest, nachdem er das Namensschild entfernt und durch ein anderes ersetzt hatte.
    »Sieh mal einer an«, sagte jemand hinter ihm, als er damit fertig war. »Selbst ein alter Knacker macht solche Scherze.«
    Er fuhr herum. Lautlos hatte sich ihm eine Gruppe von zehn heruntergekommen aussehenden Jugendlichen genähert. Sie hielten Eisenketten, Messer und Schlaghölzer in den Händen. Einige von ihnen trugen in Plastiksäcken Gegenstände, die sie aus den Wohnungen entwendet hatten.
    »Was hast du in der Wohnung getrieben, Alter?«, wollte ein blondes Mädchen wissen. »Lass mal sehen!«
    Kosan stand zitternd vor der Tür. Er wusste nicht, was er tun sollte.
    Einer der Kerle trat auf ihn zu, ließ eine Kette um seine Hand kreisen.
    »Ihr habt geplündert«, sagte Juta Kosan anklagend und hoffte, die Jugendlichen ablenken zu können.
    »Wir haben geplündert«, gab der Junge mit der Kette zu. Er grinste. »Eine fantastische Sache ist das. In allen Wohnungen sind die Schränke voll. In den Kühlschränken liegt kaltes Bier. Überall findet man Steaks und muss nur zulangen. Aber das weißt du ja, oder?«
    Kosan presste die Lippen zusammen. Er legte seine Hand an den Gürtel. Nur wenige Zentimeter trennten sie nun noch von dem Strahler. »Wollt ihr auf Gäa bleiben?«, fragte er.
    »Warum nicht? Hier ist das Paradies. Wir können jahrelang von dem leben, was zurückbleibt.«
    »Irrtum«, sagte der Sekretär, froh darüber, dass etwas wie eine Diskussion in Gang kam. »Wenn das letzte Schiff gestartet ist, wird die Energie abgeschaltet. Die Laren werden einen Teil unserer Anlagen übernehmen, aber das meiste wird verfallen. Weißt du, wie schnell die Nahrungsmittel ungenießbar sein werden? Dann die Kälte in den Wohnungen … Die Gleiter werden nicht mehr funktionieren …«
    »Hör auf mit dem Geschwätz!« Der Junge schlug ihm die Kette über den Arm. »Wir wollen wissen, wie es in der Wohnung hinter dir aussieht. Geh zur Seite!«
    Er stieß Kosan zu Boden und schickte sich an, die Tür einzutreten. Doch mitten in der Bewegung verharrte er, drehte sich um und sagte: »Wir verschwinden!«
    Keiner der anderen widersprach. Sie gingen davon, als hätten sie vergessen, was sie vorgehabt hatten.
    Juta Kosan blickte ihnen fassungslos nach. Als sie verschwunden waren, erhob er sich zögernd und blickte sich suchend um. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass sich überall Späher verbargen, die ihn belauerten und nur darauf warteten, dass er sich eine Blöße gab.
    Er rannte zum Antigravschacht, sprang in das aufwärts gepolte Feld und kehrte in panischer Furcht zu seinem Gleiter zurück. Er startete sofort.
    Was war geschehen? Was hatte die Jugendlichen veranlasst, sich von ihm abzuwenden? War es nicht so, als habe eine geheime Macht eingegriffen und ihn beschützt? Kosan fasste sich an den Kopf. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
    Der Gleiter überflog ein

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