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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Feinde.
    Wie der Kampf endete, weiß heute niemand mehr. Aber die Tatsache, dass überall im Universum Gys-Voolbeerah in kleinen Gruppen zwischen den Anderen leben, lässt darauf schließen, dass der aus dem Verrat geborene Kampf im Sande verlief, weil alle Beteiligten in der kosmischen Arena die Übersicht verloren.
    Heute wissen wir nicht einmal mehr, wo die Heimatgalaxis Uufthan-Pynk liegt und wo in dieser Galaxis die Sonne Aggluth von unserer Welt Gys-Progher umkreist wird. Aber gerade deshalb glauben wir, dass das Tba noch existiert. Haben wir das Tba erst wiedergefunden, werden wir die Kräfte des Alten Volkes erneut auf das Ziel richten, die Grenzen zu überschreiten und das Chaos mit der Kraft des Motuul und mit dem GESETZ in einen stabilen Zustand der Ordnung, der Ruhe und des Friedens zu verwandeln.«
    Die versammelten Gys-Voolbeerah ließen das Raunen begeisterter Zustimmung hören. Cloibnitzer spürte zwar etwas Beunruhigendes, das sich vor die Vision drängen wollte, aber er war so sehr von dem Willen erfüllt, für die Erneuerung des Tba zu kämpfen, dass er alles Störende aus seinem Bewusstsein verdrängte.
    Hinter Anson Argyris lag der Gys-Voolbeerah, den er nach erbittertem Kampf paralysiert hatte, auf der Liege.
    Erst mit ungläubigem Erstaunen, dann verständnislos und zuletzt mit einer Mischung aus Mitleid und Respekt hatte der Freifahrerkaiser die Aufzeichnung der Eröffnungsrede gehört, die der Gys-Voolbeerah Cloibnitzer vor den Molekülverformern gehalten hatte. Es hatte lange gedauert, bis die Zentrale Positronik in der Lage gewesen war, die Sprache eindeutig zu übersetzen.
    Anson Argyris wusste nun, dass die Delegationen der Gys-Voolbeerah nicht nur aus der Milchstraße, sondern aus vier weiteren Galaxien nach Olymp gekommen waren. Er hielt ihren Traum von der Wiederherstellung eines mächtigen Tba für müßig. Die Geschichte war über das Reich der Inseln hinweggegangen und hatte längst neue Wege eingeschlagen. Und dennoch: Wenn das Tba, was immer die Gys-Voolbeerah darunter verstanden, sich irgendwo am Leben erhalten hatte, und sei es nur in Form einer Keimzelle, würden dann die Versprengten in ihrer Besessenheit doch in der Lage sein, seiner Macht eines Tages mit gewaltigen Raumflotten neue Geltung zu verschaffen?
    Argyris war froh, dass er den Molekülverformern auf die Spur gekommen war. Sie wollten die Ankunft eines großen Raumschiffs des NEI auf Olymp abwarten, die Besatzung kopieren und sich deren Wissen aneignen. Anschließend würden sie entscheidungsbefugte Personen in der Provcon-Faust ›übernehmen‹ und durch das Auslegen geeigneter Köder die Motivation der Menschen behutsam in eine Richtung lenken, die zum Auffinden des Tba führen musste.
    Anson Argyris war absolut sicher, dass die Gys-Voolbeerah ihr Endziel niemals erreichen würden. Sie würden spätestens dann scheitern, wenn sie – vorausgesetzt, ihnen gelänge die Übernahme der wichtigsten Positionen im NEI – versuchten, die Ziele der Menschheit zu verändern. Menschen waren zwar manipulierbar, aber eben nur bis zu einer gewissen Grenze.
    Aber schon dann, wenn die Molekülverformer ihre Pläne bis zu diesem Punkt verwirklichen konnten, würden ihrer Entdeckung erbitterte Kämpfe folgen, die die Menschheit zu einem lockenden Objekt anderer machthungriger Völker machen würden. Die Pläne mussten also bereits im Ansatz zerschlagen werden.
    Vielleicht, so sagte sich der Kaiser der Freifahrer, würde es sinnvoll sein, den Gys-Voolbeerah in gewissem Rahmen ihren Willen zu lassen. Doch bevor er seinen Gegenplan weiterverfolgte, musste er mit Julian Tifflor sprechen.
    Sein Ortungskopf registrierte eine unerwartete Bewegung hinter seinem Rücken. Gleichzeitig wurde seine bionische Gehirnkomponente wieder durch das unglaublich wirksame Nervengas des Gys-Voolbeerah ausgeschaltet. Der Molekülverformer nutzte die wenigen Sekundenbruchteile der Verwirrung, die Argyris befiel, um aus dem Kommandostand zu entkommen.
    Als der Vario Augenblicke später den Raum ebenfalls verlassen wollte, waren alle Schotten blockiert. Der Gys-Voolbeerah musste ihn und alle Einrichtungen des Kommandostands demnach schon länger beobachtet und Informationen gesammelt haben. Außerdem musste er im Besitz von hochwertigem technischen Gerät sein, mit dem sich die Schaltungen manipulieren ließen.
    Es war nachlässig gewesen, den Molekülverformer nicht zu durchsuchen. Nun konnte er nur daraufwarten, dass sich die Aktivität seines

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