Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
psychologische Krise. Am schlimmsten waren vermutlich die Leibwächter der Kaiserin von Therm betroffen, die Choolks. Sie, die ausschließlich für den Kampf konditioniert waren, standen vor der Frage, wie sie ihrem Leben einen neuen Sinn geben sollten. Waringer hoffte, dass die Duuhrt vorbereitet war und den Choolks einen neuen Lebensinhalt bieten konnte.
    Bei Puukar waren bislang keine Anzeichen eines Sinneswandels zu erkennen. Er hasste die Hulkoos. Und er hasste Bardioc. Vielleicht konnte man seine Gefühle auf BULLOC lenken, der eine ständige Bedrohung darstellte.
    Douc Langur kam den Hang herauf. »Es funktioniert!«, pfiff er Waringer zu. »Sie holen Bardioc aus seinem ehemaligen Versteck.«
    »Was denken Sie?«, wollte Waringer wissen. »Macht es Ihnen zu schaffen, dass wir dem Erzfeind der Kaiserin mit dieser Aktion zu helfen versuchen?«
    Langur deutete mit einer Greifklaue in die Mulde. »Dieses kleine und einsame Gehirn ist nicht mehr BARDIOC.«
    »Wenn wir mit dem Gehirn die Kaiserin erreichen, haben Sie Gelegenheit, von Bord zu gehen und bei der Duuhrt zu bleiben. Werden Sie davon Gebrauch machen?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Langur. »Ich habe keine Pläne für die Zukunft. Wahrscheinlich werde ich auf der SOL bleiben, jedenfalls so lange, wie die echten Terraner sich noch im Schiff aufhalten.«
    »Haben Sie etwas gegen die SOL-Geborenen?«
    »Keineswegs. Sie sind nur ein Seitenzweig in der Entwicklung der Menschheit. Es wäre sicher reizvoll, sie beobachten zu können, wenn man ihnen das Schiff zur Verfügung stellt, doch ich denke, dass die wirklich wichtigen Dinge an anderer Stelle geschehen werden.«
    Um Waringers Augen bildeten sich unzählige Fältchen. Er lächelte. »Sind Sie immer noch auf der Jagd nach Ihrer Identität?«
    »Nein«, sagte Langur. »Das hat sich erledigt.«
    »Haben Sie etwas herausgefunden oder sind Sie nur müde, weitere Informationen zu sammeln? Haben Sie aufgegeben?«
    »Das ist mein Problem«, erwiderte der Forscher ausweichend.
    Douc Langur stand unmittelbar neben ihm, sinnierte Waringer, aber er hätte ebenso gut viele Galaxien von ihm entfernt sein können – so fremd waren sie einander.
    »Es ist so weit!«, rief Dr. Peysel zu ihnen herauf. Er war inzwischen wieder in die Senke hinabgestiegen, um sich davon zu überzeugen, dass Bardioc von allen Ausläufern getrennt war. »Das Gehirn ist auf jenen Bereich lokalisiert, den wir heraustrennen werden.«
    Die Techniker zogen die Roboter zurück. Auch Atlan und Saedelaere mussten die Nähe des Gehirns verlassen.
    Waringer konzentrierte sich auf das Geschehen in der Mulde und öffnete seine Sinne für eventuelle Impulse Bardiocs. Er glaubte, ein schwaches statisches Mentalrauschen zu empfangen, aber das konnte auch von dem Psi-Block des Mutantenkorps herrühren.
    Die Antigravprojektoren waren aktiv. Unendlich vorsichtig wurde die Bodenfläche vollends durchtrennt und dann von ihrer Umgebung gelöst.
    Es dauerte knapp eine Stunde, bis die Masse endlich langsam in die Höhe schwebte.
    »Ich weiß nicht, ob es richtig war, was wir gemacht haben«, sagte Dr. Peysel in einem Anflug von Schwermut. »Mir kommt es jedenfalls so vor, als hätten wir Bardioc amputiert.«
    »Er hat sich selbst von dem globalen Organismus gelöst«, erinnerte Atlan.
    »Das Ende einer so vollkommenen Symbiose muss jeden traurig stimmen«, entgegnete Peysel. »Ganz gleich, was BARDIOC an Leid produziert hat, für einen Kosmobiologen war er ein fantastisches und wunderbares Geschöpf.«
    Die flugfähigen Antigravprojektoren schwebten in einer Höhe mit dem Bodenklumpen. Nachdem feststand, dass das Gebilde in sich stabil war, wurde es wieder in Bewegung gesetzt. Sein vorläufiges Ziel war die Bodenschleuse einer Korvette. Das sechzig Meter durchmessende Kleinraumschiff würde Bardiocs Gehirn zur SOL fliegen.
    »Ich bin froh, dass wir nicht fühlen können, wie dem Gehirn zumute ist«, sagte Dr. Peysel.
    »Glauben Sie, dass es Schmerzen empfindet?«, fragte Saedelaere.
    »Physisch bestimmt nicht«, antwortete der Wissenschaftler. »Aber es muss den Augenblick der Trennung von dem Riesensymbionten als Qual empfinden. Das ist, als würde man uns aus unseren gewohnten Lebensbereichen herausreißen und in eine völlig fremde Umgebung versetzen.«
    In der Mulde blieb eine dunkle Grube zurück. Sie sah wie eine Wunde aus, fand Waringer.
    In diesem Augenblick meldete sich Reginald Bull abermals über Funk. »Joscan Hellmut hat mir soeben eine Resolution

Weitere Kostenlose Bücher