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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Beta-Zentrale zu bekommen.
    »Also gut«, sagte Hellmut. »Sie sollen Ihren Willen haben.«
    In diesem Moment sah er einen Uniformierten aus einem Antigravschacht kommen. Zehn Männer der Bordwache mit Paralysestrahlern folgten. Aus einem anderen Schacht stürmten ebenfalls Uniformierte heran.
    Geistesgegenwärtig warf Hellmut sich zur Seite. Ein Schuss zuckte dicht an seinem Kopf vorbei, aber dann spürte er dennoch die Wirkung eines Paralysatortreffers. Was mit den Maskierten geschah, konnte er schon nicht mehr erkennen.
    Augenblicke später beugte sich ein Offizier über ihn. »Gucky hat uns gewarnt«, sagte der Mann. »Er meinte, Sie könnten Hilfe brauchen.«
    Ich danke dir, Kleiner!, dachte Joscan Hellmut, überzeugt, dass Gucky ihn in dem Moment belauschte. Ohne dich wäre ich wohl noch übler dran.
    Orson Goare war weder besonders intelligent noch besonders erfolgreich, was seine Karriere betraf. An Bord der SOL hatte er eine Reihe von Fehlern gemacht und sich Eigenmächtigkeiten geleistet, die von seinen Vorgesetzten negativ verzeichnet worden waren.
    Der vierundachtzigjährige Goare galt dennoch als aufrechter Mann, der seinen Willen durchzusetzen wusste. Er war untersetzt, hatte kurzes schlohweißes Haar und ein von Narben übersätes Gesicht. Die Narben waren das Andenken an seinen Kampf mit einer fleischfressenden Pflanze auf einem exotischen Planeten. Er hatte sie sich auf einem der wenigen Außeneinsätze zugezogen, zu denen er beordert worden war.
    Ansonsten hatte Orson Goare den größten Teil seines Lebens auf der SOL verbracht. Er war einer der besten Ausbilder an Bord. Ihm sagte man nach, dass er mit gnadenloser Härte arbeitete, die Leistungsgrenzen der ihm anvertrauten Personen jedoch genau kannte. Tödliche Unfälle hatte es unter seiner Verantwortung nie gegeben.
    Eigentlich hätte Goare mit seinen Aufgaben zufrieden sein müssen, doch das war er nicht. Da er der Ansicht war, dass eine Kampfausbildung für seine Schüler nur unvollständig war, solange sie in den dafür vorgesehenen Trainingsräumen stattfand, verlegte er sie häufig in andere Schiffsbereiche.
    Goare demonstrierte den Umgang mit Desintegratorklingen, als der Notruf kam. Gucky erschien in dem kleinen Holo über seinem Handrücken …
    »Ach, du bist es, Orson«, sagte der Ilt enttäuscht. »Na, hilft nichts. In dieser Sache kannst du gar keinen Mist machen. Josc ist in Not. Du musst ihm helfen. Er befindet sich direkt vor dem Zugang zur Beta-Zentrale.«
    »Das ist keine hundert Meter entfernt. Du kannst dich auf mich verlassen.« Goare gab sofort Befehle an seine Schützlinge.
    »Spute dich, alter Haudegen!«, drängte Gucky.
    »In zwei Minuten ist die Sache erledigt. Was haben die Burschen überhaupt vor?«
    Mit seiner Frage verleitete Goare den Ilt zu einem schweren Fehler. »Das sind Gavro Yaals Männer«, erwiderte Gucky. »Sie zwingen Josc, sie in die Beta-Zentrale zu führen. Sie wollen wissen, was SENECA zu den Spinnereien von Yaal sagt.«
    »Gavro Yaal? Wer ist das denn?«
    »Beeil dich lieber! Es wird kritisch für Joscan.«
    Goare rannte los, seine Männer ebenfalls. Sie teilten sich in zwei Gruppen, die den Zugang zur Beta-Zentrale zangenförmig angingen. Orson Goare benötigte tatsächlich nicht mehr als zwei Minuten, um die Situation zu bereinigen.
    Dann aber machte er einen Fehler, der sich beinahe zwangsläufig aus dem Fehler des Mausbibers ableitete. Goare begann zu denken.
    Von Gavro Yaal hatte er tatsächlich noch nicht gehört. Er war kein Mann, der sich über Politik und Bordklatsch unterhielt, sondern Ausbilder, dessen geistige Tätigkeit sich darin erschöpfte, dass er ständig auf der Suche nach besseren Methoden war. So hatte er im Lauf der Jahrzehnte eine Reihe von Trainingsrobotern entwickelt und bauen lassen. Auch auf dem Gebiet der psychologischen Einsatzmotivation hatte er Beachtliches geleistet.
    Nun wagte er sich in einen Bereich vor, von dem er keine Ahnung hatte. Da er keine Informationen über Gavro Yaal und dessen Ideen hatte, war er nicht in der Lage, die Situation richtig zu beurteilen.
    Er blickte auf die paralysierten Männer. Gavro Yaal hatte sie geschickt und zu dem Überfall veranlasst. Damit war, so folgerte Orson Goare, dieser Yaal für alles verantwortlich. Er beschloss, den Sicherheitsorganen nicht nur die unschädlich gemachten Maskierten, sondern zudem den Verantwortlichen zu präsentieren.
    Goare musterte seine Untergebenen. Keiner von ihnen war älter als zweiundzwanzig

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