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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zeitbrunnen Garmohn, um nach Schleygor III zu gelangen. Er fühlte eine innere Unruhe, ohne dass er zu sagen vermocht hätte, wodurch sie ausgelöst worden war.
    Vielleicht konnte er sich doch nicht an das unstete Leben fern seiner Kosmischen Burg gewöhnen. Bislang hatte er nicht einen Zwischenfall registriert – und es war möglich, dass gerade diese Tatsache ihn beunruhigte. Bis zu einem gewissen Punkt war Ganerc abergläubisch, er erwartete geradezu, dass etwas geschehen würde, und je länger sich dieses Ereignis hinauszögerte, desto schrecklicher musste es seiner Ansicht nach ausfallen.
    Ganerc blickte an sich hinab und fragte sich, ob er wirklich glücklicher lebte, seit er als hässlicher Zwerg erschien und einen Zylinder trug. Das Glücksgefühl, das er sich von dieser Aufgabe erhofft hatte, wollte sich nicht einstellen. Ganerc erkannte mit zunehmender Deutlichkeit, dass es nicht von äußerlichen Veränderungen abhängig war.
    Das Glück, sein ureigenes Glück, hatte er verloren, als er sich in seiner Kosmischen Burg seiner selbst bewusst geworden war. Damals, als sein Verstand erwacht war, hatte er sein Glück aufgegeben. Er würde es nur wiedererlangen, wenn er zu jenem Zustand zurückfand.
    Schleygor III war ein Sumpfplanet, und es bedeutete wahrlich kein Vergnügen, abseits des Zeitbrunnens im Morast zu waten. Doch früher oder später würde der Schwarm das Sonnensystem passieren, zu dem Schleygor III gehörte, und Ganerc wollte sich davon überzeugen, dass alles in Ordnung war.
    Seine fixe Idee, es müsste etwas geschehen, hatte ihn vorsichtig gemacht, sodass er in allem und jedem einen Gegner sah. Das hatte ihn in der jüngsten Vergangenheit oft zu übertriebenen oder überflüssigen Reaktionen verführt.
    Ganerc suchte sich einen halbwegs sicheren Platz im Sumpf und beobachtete den nächtlichen Himmel. Irgendwann in den nächsten Jahren würde er von dieser Stelle aus den Schwarm erblicken. Wieder überwältigte ihn das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung sei. Er prägte sich die Sternkonstellationen ein, damit er sie jederzeit wiedererkennen konnte.
    Auf Schleygor III gab es keine intelligenten Wesen. Allerdings war es möglich, dass bestimmte hier lebende Tierarten wegen der Einflüsse des Schwarms wesentlich früher Intelligenz entwickeln würden, als dies aufgrund der natürlichen Entwicklung der Fall gewesen wäre. Doch das interessierte Ganerc erst in zweiter Linie. Er hatte darauf zu achten, dass der Schwarm erschien und wieder verschwand. Aber so weit war es noch nicht, Ganerc konnte zu seinem Stützpunkt nach Garmohn zurückkehren.
    Er warf einen letzten Blick in die unfreundliche Umgebung und stieg in den Zeitbrunnen. Er hatte sich so an die Benutzung der Zeitbrunnen gewöhnt, dass er kaum mehr auf seine Fähigkeit der Materialisation zurückgriff, zumal er auf diese Weise seine physischen und psychischen Kräfte besser einteilen konnte.
    Als er auf Garmohn ankam, dämmerte soeben ein neuer Tag. Ganerc blickte in ein von Gras und niedrigen Büschen bewachsenes Tal. An den Hängen grasten vierbeinige Tiere.
    Der Schwarm war kürzlich hier vorbeigekommen. Ganerc fragte sich, wann er die ersten Anzeichen steigender Intelligenz feststellen würde.
    Da sah er die Fußspuren im Gras. Er blieb wie angewurzelt stehen.
    Morgens war das Gras nass und der Boden weich, sodass sich Spuren leichter eindrückten. Trotzdem musste hier erst vor kurzer Zeit jemand vorbeigekommen sein, sonst hätten sich die Halme bereits wieder aufgerichtet gehabt. Die Eindrücke waren unregelmäßig, als hätte jemand absichtlich sein Gewicht verlagert, um zu verhindern, dass von den Spuren auf sein Aussehen geschlossen wurde.
    Ganerc hielt den Atem an. Das konnte nur bedeuten, dass ein Feind in der Nähe war.
    Ruhe bewahren!, suggerierte er sich ein. Er durfte nicht den in letzter Zeit oft begangenen Fehler wiederholen und die Situation falsch einschätzen. Wahrscheinlich drohte überhaupt keine Gefahr. Womöglich spielte ihm seine Fantasie einen Streich, und die Spuren stammten doch nur von einem Tier, das zufällig vorbeigekommen war.
    Er schaute hinüber zu seiner Unterkunft. Die aufblasbare Kuppel durchmaß zehn Meter Durchmesser und war vier Meter hoch.
    Der Eingang stand offen.
    Ganerc schluckte schwer. War während seiner Abwesenheit jemand in seine Behausung eingedrungen, oder hatte er selbst die Tür offen gelassen? Er entsann sich nicht, aber schon die Befürchtung, jemand könne in der Kuppel gewesen sein,

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