Silberband 100 - BARDIOC
vierten Inkarnation im Wege stand.
»Wie lange kannst du meinen Anblick ertragen?«, wollte BULLOC von seinem Gefangenen wissen.
»Ich weiß es nicht«, sagte Rhodan zögernd.
»Wir versuchen, das herauszufinden«, schlug BULLOC gehässig vor. »Ich werde dir von der weiteren Entwicklung BARDIOCs erzählen, ohne den Psi-Reflektor wieder einzuschalten.«
»Nein!«, protestierte Rhodan, obwohl er im Grunde genommen nichts gegen die augenblickliche Erscheinungsform der Inkarnation einzuwenden hatte.
»Es ist deine Sache, was du ertragen kannst.« Der Schimmer innerhalb des psionischen Schleiers schien durcheinanderzuwirbeln. »Wenn ich einst BARDIOCs Mächtigkeitsballung beherrschen werde, muss ich mich nicht mehr verstecken. Dann werde ich mich nur noch in meiner wahren Gestalt zeigen.«
Rhodan atmete unmerklich auf. Die gefährliche Phase schien überstanden. Wenn BULLOC berichtete, konzentrierte er sich stets auf seine Geschichte und unterließ jeden mentalen Angriff.
Wissbegierig wartete Perry Rhodan auf weitere Informationen. Je mehr er über die Superintelligenz erfuhr, desto größer wurden seine Aussichten, Kontakt zu BARDIOC aufzunehmen und ihn zu wecken, bevor dieser von seiner Inkarnation vernichtet werden konnte.
12.
Die Entwicklung der Superintelligenz BARDIOC Die andere Macht
Obwohl der Verband aus 4.729 Einheiten bestand, stellte er keine Eroberungsflotte dar. Das war ein Umstand, der dem Oberkommandierenden Gors-Klaschor Missvergnügen bereitete, denn er hätte dieses gewaltige Instrumentarium der Macht gern eingesetzt. Dieser Wunsch ging nicht zuletzt von der Überzeugung aus, dass es in diesem Teil des Universums keine vergleichbare Flotte gab, die den Hulkoos ernsthaften Widerstand hätte entgegensetzen können. Zudem war Gors-Klaschor ein verhältnismäßig junger Kommandeur, ein furchtloser Kämpfer, der sich darüber hinaus durch Übersicht und Intelligenz auszeichnete.
Er wusste, dass er seinen Auftrag pflichtgemäß zu erfüllen hatte, dafür sorgte schon BARDIOCs Ableger an Bord des Flaggschiffs LUSCHER. Vielleicht wäre Gors-Klaschor auf den Gedanken gekommen, einen Zwischenfall zu konstruieren, um die Flotte in den Kampf zu schicken, wenn es den Kontrolleur nicht gegeben hätte. Der Oberkommandierende war BARDIOC treu ergeben, wollte aber keineswegs einsehen, dass sein als Eroberungsflotte ausgerüsteter Verband lediglich Erkundungen durchführen sollte.
Sicher, er hatte die am weitesten vorgeschobenen Grenzen von BARDIOCs Mächtigkeitsballung inzwischen überschritten und befand sich in einem fremden Sektor, aber das war kein Grund für eine übertrieben defensive Haltung. Früher oder später würde den Scoutschiffen sowieso eine Eroberungsflotte folgen und dieses Gebiet für BARDIOC in Besitz nehmen. Es sah danach aus, als wollte BARDIOC in absehbarer Zeit zu einem großen Schlag ausholen und seinem Machtbereich ein ausgedehntes Gebiet hinzufügen.
Gors-Klaschor gehörte einer Generation von Hulkoos an, für die es längst zur Selbstverständlichkeit geworden war, BARDIOC zu dienen. Das war sein Lebensinhalt, den er niemals in Zweifel gestellt hätte.
Der junge Befehlshaber mit dem glänzenden Pelz saß vor den Kontrollen der LUSCHER und ärgerte sich über die Eintönigkeit der Mission. Seine Flotte bewegte sich auf das Zentrum einer fremden Galaxis zu. Bisher waren nur über die Fernortungen unbekannte Raumschiffe entdeckt worden, aber ihre Zahl erschien unbedeutend und würde für die später eintreffenden Eroberer mit den Transportschiffen für BARDIOCs Ableger kein Problem bedeuten.
»Wir hätten diesen Auftrag ebenso mit nur fünfzig Schiffen durchführen können«, sagte Gors-Klaschor missmutig zu einem der neben ihm sitzenden Offiziere. »Vielleicht hätte dann jemand genügend Mut aufgebracht, uns anzugreifen.«
Der Angesprochene, ein älterer Mann namens Husg-Borsch, sah ihn verwundert an. »Sie haben alles erreicht, was ein Raumfahrer sich wünschen kann. Ich verstehe nicht, dass Sie sich nach Kämpfen sehnen. Sie haben sich längst bewährt und sind Oberkommandierender geworden. Dies ist eine der größten Flotten, die wir Hulkoos jemals zusammengestellt haben. Was wollen Sie mehr?«
Gors-Klaschor streckte sich im Sessel, sodass die Muskelbündel unter seinem Pelz hervortraten. »Ich werde fett und träge«, klagte er. »Wahrscheinlich ergeht es mir schlechter als jedem Kartografen, der immerhin noch die Aufgabe hat, diesen Sektor zu vermessen.«
»Wir sollten
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