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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Überlegungen zurückgedrängt wurden. An ihre Stelle traten nie gekannte Emotionen. Rhodan ertappte sich dabei, dass er instinktive Handlungen ausführte.
    In grenzenloser Bestürzung entsann er sich des Schicksals, das Preux Gahlmann an Bord der SOL ereilt hatte. Gahlmann war infiziert worden und hatte seinerseits Perry Rhodan gebissen. Hatte er damit den Keim einer Krankheit übertragen, mit der nicht einmal der Zellaktivator fertig wurde?
    Rhodan riss den ohnehin längst zerfetzten Hemdsärmel ab. Die Entzündung war in erschreckendem Tempo weiter fortgeschritten. Eine mit blutigem Eiter gefüllte Geschwulst hatte sich am Oberarm gebildet. Rhodan berührte sie mit der Hand und schrie vor Schmerz. Er untersuchte den Arm, um festzustellen, ob es in der Nähe der Lymphdrüsen schon Streifen gab, die auf eine fortschreitende Blutvergiftung hindeuteten. Es war jedoch nichts zu sehen.
    Trotzdem musste die Eiterbeule geöffnet werden, bevor von ihr das gesamte Blut vergiftet wurde.
    Es war unerklärlich, dass der Zellaktivator ausgerechnet jetzt versagte. Für Rhodan war es ein Rätsel, warum das Gerät mit dieser Entzündung Schwierigkeiten hatte, obwohl es ihm in viel schlimmeren Situationen stets eine Hilfe gewesen war. Die lebensverlängernde Wirkung des Aktivators hielt unvermindert an, sonst hätte er bereits Anzeichen des Verfalls an sich festgestellt. Nur das Gahlmann-Virus schien unbesiegbar.
    Der Gedanke, dass er hier und jetzt zu einem blind reagierenden Tier werden könnte, ließ Rhodan nicht mehr los.
    Da schoss ihm siedend heiß Onklantsons Ausspruch durch den Kopf. Was hatte der Tramp gesagt? »Schau dich doch um, du wirst auf ganz BARDIOC kein Intelligenzwesen finden, das in die Symbiose integriert ist!«
    Eine Symbiose, hatte Onklantson dem Terraner klargemacht, gab es nur mit niederen Wesen wie Pflanzen und Tieren. Mit den Angehörigen intelligenter Völker verkehrte BARDIOC kollektiv auf mentaler Basis.
    Rhodan war überwältigt, als er an die Konsequenzen dachte, die sich abzeichneten. War es vielleicht kein Zufall, dass der Zellaktivator gegen das Gahlmann-Virus versagte? Konnte das von ES an Perry Rhodan übergebene Gerät zwischen nützlichen und schädlichen Erkrankungen unterscheiden? Rhodan bezweifelte das.
    Oder war BARDIOC dafür verantwortlich, dass der Zellaktivator in diesem einen Punkt seine Wirksamkeit verloren hatte? Auch das schien mehr als unwahrscheinlich. Rhodan nahm an, dass er selbst einen gewissen Einfluss auf den Aktivator ausübte. Er wollte unter allen Umständen mit BARDIOC reden. Das war lebenswichtig für ihn und die gesamte Menschheit. War es unter diesen Umständen denkbar, dass er den Zellaktivator über sein Unterbewusstsein steuerte? Riskierte er den Aufbau einer animalischen Komponente in seinem Körper, um die einzige Verbindung zu erreichen, die für ihn zu BARDIOC infrage kam, die Symbiose?
    Diese Überlegungen erschienen fantastisch, aber alles, was geschehen war und noch geschah, ließ die Vermutung zu, dass sie der Realität entsprachen.
    Trotzdem musste die Infektion an seinem Oberarm behandelt werden. Rhodan suchte den Boden ab, bis er einen spitzen Felsbrocken fand. So gut es ging, schärfte er dessen Spitze an einem zweiten Stein, danach säuberte er sie im Wasser eines kleinen Baches.
    Der Eingriff, den Rhodan an sich selbst vornehmen musste, würde alles andere als hygienisch sein, aber er verließ sich darauf, dass der Zellaktivator alle gefährlichen Keime abtöten würde. Das hatte der Aktivator stets getan – nur das Gahlmann-Virus schien immun zu sein.
    Perry Rhodan ließ sich an einem dicken Baum nieder, stemmte die Beine in den Boden und presste seinen Rücken gegen den Stamm. Ihm war klar, dass der Schnitt sehr schmerzhaft sein würde. Unter Umständen verlor er dabei sogar das Bewusstsein.
    Er umklammerte sein primitives Instrument mit der Hand und setzte es in der Mitte der Eiterbeule an. Zu einem zweiten Stich würde er kaum die Kraft haben, deshalb musste er sofort erfolgreich sein.
    Rhodan schloss die Augen und biss die Zähne aufeinander. Dann führte er mit der gesamten Kraft seines gesunden Arms die Steinspitze quer durch die Wunde.
    Er schrie auf vor Schmerz. Kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn, und er zitterte am ganzen Körper. Gleichzeitig spürte er, dass ihm schwindlig wurde. Schwarze Kreise wirbelten vor seinen Augen, dann kippte er seitwärts ins Gras.
    Minutenlang tobte der Schmerz mit unverminderter Heftigkeit, aber Rhodan

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