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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einrichtung nahezu vollkommen.
    Es genügte nicht, den Körper am Leben zu erhalten und den Grundumsatz auf ein gerade noch vertretbares Minimum zu verringern. Er musste medizinisch ständig versorgt und entgiftet werden. Selbst bei einem kaum noch messbaren Stoffwechsel traten im Lauf der Jahrhunderte Abfallprodukte auf, die es zu entfernen galt.
    Auch das Gehirn musste beschäftigt werden. Durch eine Überwachung und permanente Stimulation, die – wie Hamiller vermutete – positronisch vorgenommen wurde, bewahrte das Erhaltungssystem die geistige Leistungsfähigkeit. Diese positronische Aktivität, die zweifellos traumähnliche Erlebnisse hervorrief, sorgte dafür, dass das Hirn ein Pseudoleben führte und damit vor einer Verkümmerung bewahrt wurde.
    Damit war jedoch nur ein Teil der erforderlichen Maßnahmen umrissen. Payne Hamiller ging davon aus, dass die gesamte Anlage im Boden verborgen war.
    »Sollen wir den Schrein öffnen, oder sollen wir die Halle wieder verschließen und Demeter weiterhin schlafen lassen?«, fragte Matzlew.
    Payne Hamiller blickte den Archäologen an, als erwache er soeben aus einem tiefen Schlaf. »Ich kann jetzt verstehen, dass Sie diesen Fund als Sensation ansehen.« Er fuhr sich mit der Hand über die Augen, weil er sich plötzlich müde und zerschlagen fühlte.
    »Sollen wir Demeter wecken oder die Halle wieder verschließen?«, wiederholte der Archäologe.
    »Ich habe Ihre Frage durchaus verstanden«, entgegnete Hamiller gereizt. »Nur kann ich das nicht sofort entscheiden. Die Halle wieder zu verschließen, ist nicht möglich. Zu viele Zeugen wissen bereits, was sich hier unten befindet. Irgendjemand würde die Medien informieren. Nein, wir können diesen Fund nicht geheim halten. Und die Gefahr, dass sich Unbefugte an dem Schrein zu schaffen machen, ist zu groß.«
    »Dann kann ich einen Nachrichtendienst informieren?«
    »Vorerst noch nicht«, wehrte der Wissenschaftsrat ab. »Wir müssen diesen Fund noch für einige Tage vor der Öffentlichkeit abschirmen, damit wir ihn in Ruhe untersuchen können. Inzwischen werde ich mit den anderen Regierungsmitgliedern sprechen. Diese Frau ist nicht nur geheimnisvoll, sie könnte auch gefährlich sein.«
    »Sie wird glücklich sein, in einer Zivilisation aufzuwachen, die ihr die Möglichkeit bietet, mit einem Raumschiff die Heimreise anzutreten.«
    »Es gibt eine Reihe Argumente dafür, sie aufzuwecken, und nicht weniger dagegen«, sagte Hamiller. »In einem oder zwei Tagen sehen wir weiter. Ich fliege nach Terrania City zurück. Sie erhalten dann von mir Bescheid.«
    Payne Hamiller war fest entschlossen, Boyt Margor nicht über Demeter zu informieren. Als er im Zentrum von Athen landete und in eine Taverne am Rand der Altstadt ging, überlegte er seine nächsten Schritte. Er konnte nicht umhin, Tifflor zu informieren. Je früher der Erste Terraner Bescheid wusste, desto schwieriger wurde es naturgemäß für Boyt Margor, sich Demeter zu nähern.
    Boyt Margor! Der Name verursachte ihm Übelkeit. Hamiller wusste, dass er sich von dem Mutanten aus eigener Kraft nicht mehr lösen konnte. Nur ein einziges Mal musste er ihm widerstehen. Er verkrampfte die Hände ineinander.
    Warum rufe ich Tifflor nicht an?
    Payne Hamiller hatte das Gefühl, vor einem Abgrund zu stehen und eine Hand im Rücken zu fühlen, die ihn unerbittlich vorantrieb. Hastig trank er seinen Wein aus und verließ die Taverne. Er lief durch die menschenleeren Straßen, bis sich die Dunkelheit herabsenkte.
    Unvermittelt stand er vor einer grün gespritzten Tür und legte seine Hand auf einen Kontaktknopf.
    Verwirrt blickte er auf die Tür und auf das Haus. Er fragte sich, was er hier wollte. Er kannte die Straße nicht und hatte den Namen nie gehört, der an der Tür stand. An einigen verkrüppelten Kiefern vorbei konnte er die Akropolis sehen. Sie war nicht weit entfernt, also befand er sich noch in der Nähe der Altstadt.
    Er erinnerte sich daran, gehört zu haben, dass Boyt Margor einen Stützpunkt am Rand der Plaka gehabt hatte. Hielt Margor sich in diesem Haus auf? Hamiller wollte sich abwenden und fliehen, aber er konnte es nicht. Innen näherten sich Schritte. Er wusste genau, dass Boyt Margor gleich vor ihm stehen würde, und dass er dem Mutanten alles verraten würde, doch er war wie gelähmt.
    Die Tür öffnete sich.
    Mit einem liebenswürdigen Lächeln trat Boyt Margor auf die Straße hinaus. Seine Haut war weiß und durchscheinend wie bei einem Albino. Das Licht

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