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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befindet sich eine große Forschungsstation, die wieder in Betrieb genommen werden soll. Mein Ministerium führt diese Anlage, die ideal geeignet ist, alles im Zusammenhang mit Demeter zu analysieren.«
    Das entsprach nicht ganz den Tatsachen. Payne Hamiller hatte die ursprünglich private Forschungsstätte durch ministeriellen Beschluss in Beschlag genommen. Da der Eigentümer der Anlage sich noch nicht gemeldet hatte, hatte niemand Einspruch erhoben.
    »Wir sind inzwischen ein gutes Stück weitergekommen«, berichtete Matzlew, der durchaus nicht damit einverstanden war, dass die Forschungsarbeiten verlagert wurden. Er fürchtete, dass man ihm Demeter aus den Händen nehmen würde, ließ sich seinen Unmut jedoch nicht anmerken.
    »Berichten Sie!«, bat Hamiller, während sie den Gang zu den unterirdischen Anlagen durchschritten.
    »Wir wissen, dass das Lebenserhaltungsfeld der Demeter tatsächlich positronisch gesteuert wird. Wahrscheinlich haben wir keine Möglichkeit, den Schrein zu öffnen. Das müsste durch einen von außen kommenden Impuls geschehen, der Demeters Ego anspricht und bei ihr einen Erweckungsimpuls auslöst.«
    »Dann ist sie in dem Schrein vollkommen sicher?«
    »Ziemlich sicher«, korrigierte Matzlew. »Mit einem gewaltsamen Öffnungsversuch würden wir übergeordnete Energien freisetzen. Darüber hinaus spielen wohl auch n-dimensionale Zeitfaktoren auf psionischer Ebene eine Rolle. Das alles wirkt sehr kompliziert.«
    Hamiller blieb stehen und krauste die Stirn. »Wollen Sie damit andeuten, dass der Schrein nicht nur ein rein technisches Erzeugnis ist?«
    »Genau das«, antwortete der Archäologe. »Das ist bislang aber nur eine Theorie.«
    »Ich verstehe.« Hamiller nickte nachdenklich. »Das würde bedeuten, dass ein Zeitfeld die Aufgabe übernommen hat, den Zeitfaktor von fast fünftausend Jahren Schlaf bis auf wenige Stunden schrumpfen zu lassen.«
    Sie hatten den Vorsprung über der Halle erreicht. Hamiller trat über die Kante hinaus und blickte Matzlew an. »Die Anlage scheint also recht umfangreich zu sein«, stellte er fest, während er zusammen mit dem Archäologen nach unten sank. »Lässt sie sich aus dem Boden herauslösen und abtransportieren?«
    »Ich glaube – ja«, antwortete Matzlew zögernd.
    »Ihnen ist es natürlich nicht recht, dass Demeter weggebracht wird«, stellte Hamiller fest. »Finden Sie sich trotzdem damit ab. Außerdem haben Sie noch ein ausgedehntes Forschungsfeld in dieser Halle.«
    Der Archäologe wurde blass. Nichts interessierte ihn mehr als Demeter. Sie war der sensationellste Fund, den er je gemacht hatte, und es schmerzte ihn, ausgerechnet sie zu verlieren.
    »Bitte, Sir«, sagte er mit bebender Stimme. »Ich würde gern an der Erforschung des Schreins weiterarbeiten.«
    Hamiller lächelte begütigend. »Das ist Sache der Positronik-Ingenieure und Hyperphysiker. Auch die Mutanten werden sich wegen der psionischen Energien mit dem Schrein befassen. Was jetzt kommt, Matzlew, geht über das Fachwissen Ihrer Disziplin weit hinaus. Das müssen Sie verstehen. Sie können sich darauf verlassen, dass wir Sie laufend informieren werden. Selbstverständlich werden Sie sofort hinzugezogen, wenn es Probleme archäologischer Natur gibt.«
    Czerk Matzlew wandte sich verbittert ab. Es gab nichts mehr zu sagen. Hamiller hatte ihn restlos ausgeschaltet.
    Eawy ter Gedan, das Relais, hatte mit ihrer besonderen Fähigkeit Payne Hamillers Funkverkehr überwacht und herausgefunden, dass er nach Kreta geflogen war. Dun Vapido, Bran Howatzer und sie waren sich einig, dass ihre Warnung bislang wenig bewirkt hatte. Julian Tifflor schien jedenfalls nicht darauf zu reagieren. Ob der Erste Terraner Hamiller vielleicht beobachten ließ, um Beweise zu sammeln, wusste keiner von ihnen. Aber sie waren sich einig, dass Boyt Margor nicht einmal die PEW-Mutanten fürchten musste. Zweifellos hatte Margor in Hamillers Bewusstsein einen parapsychischen Block errichtet.
    Also hatten sie sich entschieden, die Sache weiterhin selbst in die Hand zu nehmen und Hamiller zu folgen. Wo der Terranische Rat war, würde über kurz oder lang wohl auch Boyt Margor erscheinen. Mit einem Mietgleiter hatten sie Terrania City verlassen.
    Dun Vapido landete etwa drei Kilometer von den oberirdischen Tempelanlagen entfernt in einem Olivenhain. »Hamiller ist dort drüben.« Er deutete zu dem Tempel hinüber. »Ich kann mir aber nicht vorstellen, was er da will.«
    Diese Äußerung war für Vapido erstaunlich.

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