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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gebilde.
    Demeter durchschritt ein Wäldchen und gelangte an den mächtigen Landestützen vorbei zu einem Platz, auf dem ein Mann auf einer Antigravplattform vor zahlreichen Holos saß. Die Rückkehrer standen in langer Schlange vor ihm. Jeder erhielt einen Zettel, und wer ihn entgegengenommen hatte, machte sich auf in die Stadt.
    Demeter schwang sich auf die Plattform. Einige der Männer und Frauen murrten ärgerlich und forderten, dass sie sich hinten anstellen solle. Sie ging unbeirrt weiter bis zu dem Mann.
    Er blickte sie erstaunt an. »Was kann ich für Sie tun? Sie kommen nicht von Korpson, ich habe Sie noch nie gesehen.«
    »Ich weiß nicht, woher ich komme«, sagte sie mit dunkler Stimme. »Ich bin hier auf der Erde wach geworden und habe keine Ahnung, wieso. Ich brauche einige Tage völlige Ruhe, um darüber nachzudenken. Werden Sie mir erlauben, in dieser Stadt zu bleiben?«
    Er erhob sich. Er war wesentlich größer als sie. Sichtlich verwirrt blickte er auf sie herab. Seine Stimme klang gepresst, als er antwortete: »Es ist mir eine Ehre. Wie heißen Sie?«
    »Ich bin Dunja Varenczy.«
    »Sie können bleiben.« Er reichte ihr eine beschriftete Folie. »Ich melde mich später bei Ihnen.«
    »Danke.« Demeter schenkte ihm ein freundliches Lächeln, das ihn sichtlich nervös machte. Sie war jedoch unendlich erleichtert und glaubte, einen Platz gefunden zu haben, an dem sie ungestört einige Tage verweilen konnte.
    Alles war viel einfacher gewesen, als die drei Gäa-Mutanten angenommen hatten. Demeters Sprung ins Wasser und ihre Proteinvergiftung hatten zwar nicht für Schlagzeilen gesorgt, waren aber immerhin in Randnotizen vermerkt worden.
    Von der Lokalredaktion hatte der Weg zu George Moren geführt. Der Arzt hatte herausgefunden, wo sich Demeter aufhielt. Aber er war schon von Boyt Margor ins Verhör genommen worden.
    Margor hatte einen Vorsprung von mehr als einer halben Stunde.
    Demeter blieb vorerst in dem Haus, das Mac ihr zugewiesen hatte. Sie war froh, dass sie eine Unterkunft hatte und nicht belästigt wurde. Doch der Gedanke an Boyt Margor ließ sie nicht los und sie fragte sich, ob es ihm wieder gelingen werde, ihre Spur aufzunehmen.
    Der Tag verging. Der Mann, der Mac genannt wurde, besuchte sie kurz, um sich nach ihren Wünschen zu erkundigen. Demeter sagte ihm, dass sie wunschlos glücklich sei.
    Sie hatte den ganzen Tag über Nachrichten gesehen. Als es dunkel war, zog sie sich eine dicke Jacke gegen die Kälte über und verließ das Haus. Überall brannten Scheinwerfer, Demeter konnte sich mühelos orientieren.
    Sie strebte dem Rand der Siedlung zu. Sie begegnete dem einen oder anderen Rückkehrer von Korpson, aber keiner kümmerte sich um sie.
    Hinter den letzten Häusern plätscherte ein schmaler Fluss dahin. Demeter blieb am Ufer stehen. Der Mond ging auf. Sie beobachtete einige Tiere, die auf der anderen Seite des Flusses umherstreiften.
    Gedankenverloren drehte sie sich um, als sich ihr Schritte näherten. Zwei Männer und eine junge Frau kamen auf sie zu.
    Der eine Mann war etwa so groß wie Demeter, nur sehr viel breiter. Er schien sehr kräftig zu sein. Der andere war ein Riese mit schmalem, von tiefer Sorge gezeichnetem Gesicht. Seine Augen lagen unter buschigen Brauen verborgen. Die Frau war ebenfalls größer als Demeter. Sie hatte schräg stehende Augen.
    »Demeter, endlich haben wir dich gefunden«, sagte sie. »Ich bin Eawy ter Gedan. Der Lange ist Dun Vapido, und der neben mir heißt Bran Howatzer. Wir wollen dir helfen. Deshalb sind wir dir um die halbe Welt gefolgt.«
    »Ich brauche keine Hilfe«, erwiderte Demeter abweisend. »Lass mich in Ruhe.«
    »Boyt Margor ist in der Nähe«, betonte Bran Howatzer. »Er ist vermutlich schon bei deinem Haus und lauert dir dort auf.«
    »Er ist mein Retter und mein Freund.«
    »Warum bist du dann von ihm weggelaufen?«, fragte Dun Vapido.
    »Ich will allein sein, um nachzudenken. Das ist der Grund.«
    »Margor ist ein Verbrecher«, eröffnete ihr Bran Howatzer. »Du darfst ihm nicht vertrauen. Er ist gefährlich und rücksichtslos und hat schon viele Menschen getötet, weil sie sich seinem Willen nicht beugen wollten. Er wird auch dich töten, wenn er merkt, dass er dich nicht zu seinem Werkzeug machen kann.«
    »Er hat mich nicht gerettet, um mich zu töten. Ich will davon nichts hören. Also lasst mich in Ruhe.«
    »Wir sind in Sorge um dich«, sagte das Relais. »Weißt du, dass Margor den Schrein gewaltsam geöffnet

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