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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte und das nahezu vollkommene Vakuum des Weltraums herrschte, gab es keinen Druckausgleich. Das Volumen der Schleuse war gering genug, dass es von der Höhle aus mitgefüllt werden konnte.
    Als das Innenschott aufglitt und Pyon atembare Luft registrierte, klappte er den Helm zurück, der sich innerhalb weniger Sekunden mit Reif überzogen hatte.
    »Hallo, Childa!«, rief der Prospektor, während er sich blinzelnd umsah.
    Als er keine Antwort bekam, wurde er unruhig. Er stieg aus seinem Schutzanzug und durchsuchte wahllos seine Behausung. Die natürliche Eishöhle war von ihm mit Plastikschaum hermetisch abgedichtet und isoliert worden. Es gab in der zwei Zentimeter dicken und eisenharten Schicht keine Öffnung, durch die Childa gekrochen sein konnte – und die Handräder der Schleusenschotte waren zu schwer gängig, als dass ein Valley-Salamander sie drehen konnte.
    Keuchend ließ der Prospektor sich auf eine eimergroße leere Rapsfettdose sinken. Er wunderte sich über seine Schwäche, bis ihm seine Erfahrung verriet, dass der Sauerstoffgehalt in der Höhle zu gering war.
    Pyon Arzachena besaß keinen Detektor, mit dem er Dichte und Zusammensetzung der Luft messen konnte, er hatte das Gerät gegen zwei Zehnkilodosen Rapsfett eingetauscht. Bei Unternehmungen, die mit großen körperlichen Anstrengungen verbunden waren, stellte Fett immer noch den am schnellsten verwertbaren Energieträger dar. Es konnte außerdem als Brennstoff für Heizung und Beleuchtung verwendet werden.
    Pyon fand schnell heraus, dass der Wasseraufspalter – eigentlich seine Lebensversicherung – nur mehr mit halber Kraft arbeitete. Glücklicherweise funktionierten die Zusatzgeräte unvermindert, die das ausgeatmete Kohlendioxid und Anteile von Kohlenmonoxid ausfilterten. Dennoch war dem Prospektor klar, dass er kaum länger als vierundzwanzig Stunden überleben würde, selbst wenn er allen Sauerstoff aus den Flaschen mitverbrauchte.
    Soweit mit seinen Überlegungen gekommen, suchte er nach Childa. Er konnte sich nicht erklären, warum sich der Valley-Salamander nicht meldete – bis er ihn wenige Zentimeter über seinem Kopf an der Höhlendecke entdeckte. Der Salamander ›klebte‹ mit den Haftballen seiner Füße an der Decke, hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Doch als Pyon ihn berührte, fühlte er sich stocksteif an.
    »Childa!«, rief der Prospektor verzweifelt, denn er fürchtete sich mit einem Mal davor, seine letzten Stunden allein verbringen zu müssen.
    Plötzlich schien alles in der Höhle zu wackeln. Das Licht der ›Ewigen Lampe‹ flackerte, dann normalisierte sich der Zustand wieder. Pyon Arzachena hob lauschend den Kopf. Beben gab es auf dieser erstarrten Eiswelt seit Jahrhunderttausenden nicht mehr.
    Pyons Augen weiteten sich. »Ein Schiff!«, brüllte er.
    Überhastet stieg er in seinen Schutzanzug, nahm eine Leuchtstofffackel in die Hand, kurbelte wie wild am Handrad des Innenschotts und zitterte vor Angst, das gelandete Raumschiff könne wieder starten, bevor er sich bemerkbar gemacht hatte …
    Ein ungleiches Paar
    Hotrenor-Taak fuhr aus seinem Dösen auf, als ein Kontrollelement in der Steuerzentrale der GORSELL Alarm gab. Er stellte fest, dass das Element für die Kurskontrolle eine zunehmende Abweichung anzeigte.
    Seine ersten Messungen brachten noch keine verwertbaren Ergebnisse. Lediglich in einem kleinen Frequenzbereich der hyperenergetischen Phänomene ließ sich eine Art Impuls lokalisieren. Der Bordrechner kam zu dem Ergebnis, dass die Signale stets eine Millisekunde auftraten, bevor wieder ein Steuerenergie-Impuls erfolgte und eine Kursänderung verursachte. Sie mussten eine Art Fernsteuerung bewirken.
    Die erste Reaktion Hotrenor-Taaks war, die Stärke der Kraft zu testen, die sein Schiff vom Kurs abbrachte. Er schaltete auf Manuellsteuerung. Danach erhöhte er den Schub und lenkte die GORSELL auf einen Kurs, der um neunzig Grad von dem abwich, den die Signale hervorgerufen hatten.
    Eine Gegenreaktion blieb aus. Die Beschleunigung des Schiffes entsprach den Schubwerten. Demnach gab es keine bremsende Kraft. Genauso war es mit dem Kurs. Der SVE-Raumer reagierte so perfekt, wie es sich für das Produkt einer hochstehenden Technik gehörte.
    Es gab wahrscheinlich innerhalb der Milchstraße nur wenige Intelligenzen, die daraus sofort den gleichen Schluss gezogen hätten wie Hotrenor-Taak, dass die Signale keinen Zwang ausüben, sondern nur Aufmerksamkeit erregen sollten. Noch weniger

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