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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anzutreten.
    »Sie sind in Sicherheit«, sagte der Fremde auf Interkosmo.
    Pyon vermisste die namentliche Vorstellung. Doch er hatte schon Zeit gehabt, das Gesicht seines Retters genauer zu mustern – und er war sicher, dass es die Züge von Hotrenor-Taak trug. Seine Sicherheit kam von zahllosen Trividsendungen, in denen der Verkünder der Hetosonen aufgetreten war. Damals war er noch Herr der Milchstraße gewesen. Heute war er es nicht mehr. Genauer gesagt, es war nicht einzusehen, was Hotrenor-Taak hier auf dieser gottverlassenen Eiswelt machte, zumal seine Flotte aus der Milchstraße verschwunden war.
    Pyon Arzachena war plötzlich überzeugt, keineswegs den Verkünder der Hetosonen vor sich zu haben, sondern einen Molekülverformer. Er erkannte auch die Gefahr, die in dieser Erkenntnis lag. Der Molekülverformer konnte nicht daran interessiert sein, entlarvt zu werden. Wenn er nur vermutete, dass Arzachena ihn durchschaute, würde er ihn zweifellos beseitigen.
    Pyon würde also Theater spielen müssen – und mit einem Mal machte ihm die Sache Spaß. Er hatte zeit seines Lebens nichts lieber getan, als sich vor anderen zu verstellen, bis sie ihn unterschätzten. Er verzog sein Gesicht zu einem verschmitzten Lächeln, dann sagte er einfältig: »Wenn mich nicht alles täuscht, sind Sie Hotrenor-Taak.«
    »Das stimmt«, erwiderte sein Retter ernst.
    Dieses Eingeständnis sprach nach Pyons Auffassung deutlich dafür, dass er es mit einem Molekülverformer zu tun hatte, denn der echte Hotrenor-Taak hätte seine Identität niemals freiwillig preisgegeben.
    »Sie haben mir das Leben gerettet, Hotrenor-Taak. Damit stehe ich in Ihrer Schuld.«
    Der Prospektor verstand allerdings nicht, weshalb ein Molekülverformer sich so viel Mühe mit ihm machte. Oder waren diese Wesen gar nicht die Teufel, als die fast alle Medien sie geschildert hatten?
    »Sie sind erstaunt, mich hier zu sehen, das merke ich Ihnen an«, sagte der Molekülverformer. »Wahrscheinlich sind Sie schon so lange hier, dass Sie gar nicht wissen, dass ich nicht mit meiner Flotte durch das Black Hole gegangen, sondern in der Milchstraße geblieben bin.«
    »Davon hatte ich keine Ahnung, Sir«, erwiderte Pyon. »Ich habe hier nach Howalgonium gesucht. Mein Name ist übrigens Pyon Kaktus Arzachena.«
    »Sehr erfreut«, sagte der Molekülverformer. »Und, haben Sie Howalgonium gefunden? Nennen Sie mich übrigens nicht ›Sir‹, sondern einfach Taak.«
    Arzachena nickte. »Sogar tonnenweise gediegenes Ynkelonium.«
    Kaum war es heraus, hätte Pyon seine Worte am liebsten zurückgeholt. Er begriff nicht, wie er seinen unermesslich kostbaren Schatz hatte verraten können.
    »Das ist hochinteressant«, bemerkte der Molekülverformer. »Aber um klarzustellen, wie Sie mich einzustufen haben, verrate ich Ihnen, dass die Terraner darauf verzichtet haben, sich an mir für das zu rächen, was ich ihnen als Beauftragter des Konzils angetan habe. Mein Refugium ist zurzeit die Dunkelwolke Provcon-Faust, die ich als Verkünder über ein Jahrhundert lang vergeblich suchte. Die früheren Rebellen unter Roctin-Par haben mich aufgenommen – und ich komme gerade von einem Einsatz zurück, den ich im Interesse der Terraner und der Freien Laren durchführte.«
    Pyon Arzachena hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Er war so fest davon überzeugt, einen Molekülverformer vor sich zu haben und früher oder später wegen des Ynkeloniums umgebracht zu werden, dass er nur noch darauf sann, wie er sein Leben retten könne. Er trat dichter an den Molekülverformer heran – und dann riss er dessen Strahlwaffe aus dem Gürtelholster, zielte damit auf den Molekülverformer und wich zwei Schritte zurück.
    »Ich w … w … will d … d … dich so s … se … he … hen, w … w … wie d … d … du wi … wi … wi … wirklich b … bibi … bist!« Er stotterte vor Aufregung.
    Sein Gegenüber blickte ihn erstaunt an. »Was soll das heißen, Mr. Arzachena?«, fragte er. »Für wen halten Sie mich?«
    Der Prospektor schluckte. »Für einen Mo … Momo … Molekülverformer«, erwiderte er und fuchtelte mit der Waffe herum. »Ich drücke ab, wenn Sie nicht ma … machen, was ich sage.«
    »Für einen Molekülverformer?«, wiederholte sein Retter. »Ich habe einmal eine vage Mitteilung über Molekülverformer gehört, aber ihr keine Beachtung geschenkt. Gerüchte wie diese kursieren stets in unruhigen Zeiten. Sind Sie sicher, dass es solche Wesen gibt?«
    Pyons Blick

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