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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Raum, in dem die Transmitterstrecke endete, sah nicht wesentlich anders aus als sein Gegenstück in Terrania City. Payne Hamiller entdeckte nicht weit vor sich einen hochgewachsenen, hageren Mann mit eisgrauem Haar.
    »Resu, altes Haus!«, rief Hamiller. »Wie geht es dir auf Luna?«
    Sie schüttelten einander die Hände. Inzwischen folgten Hamillers Begleiter durch den Transmitterbogen. Pemmo Kalaainen machte den Abschluss. Es war Zufall, dass Resu Redfern gerade in diese Richtung sah, als Kalaainen den Transmitter verließ.
    Redfern zog die Stirn in Falten. »Den kenne ich doch?«, murmelte er.
    Payne Hamiller wandte sich um. »Das ist Pemmo Kalaainen«, erklärte er. »Wollte unbedingt mitkommen und scheint ein fähiger Junge zu sein. Wenn er nur nicht so blass wäre.«
    »Kalaainen, ja!« Redfern grinste. »Tüchtig, sagst du? Hat er sich so schnell gebessert?«
    Pemmo Kalaainen war aufmerksam geworden, offenbar hatte er gehört, dass sein Name genannt worden war. Für einen Moment sah es so aus, als wäre er am liebsten sofort umgekehrt. Dann kam er jedoch zögernd näher.
    »Sie haben mich gerufen, Sir?«
    Redfern stutzte. »Sie sehen krank aus! Fehlt Ihnen was?«
    Kalaainen schüttelte den Kopf.
    »Erinnern Sie sich an mich?«
    »Wie könnte ich das vergessen. Ich habe mich angestellt wie der letzte Narr. Deswegen bin ich hier!«
    »Deswegen?«, platzte Redfern heraus. »Wollen Sie auf Luna auch Ihr Durcheinander anrichten?«
    »Ich will beweisen, dass ich mehr kann!«
    »Nehmen Sie's nicht so tragisch«, sagte Redfern. »Fehler machen wir alle mal.« Im selben Atemzug wandte er sich wieder an Hamiller: »Eure Quartiere sind vorbereitet. Sag mir, was du als Nächstes vorhast!«
    »Ich möchte mir deinen Betrieb ansehen. Alles, was ihr über Germyr gespeichert habt.«
    Resu Redfern zuckte mit den Schultern. »Von mir aus. Wir haben jede Menge Daten – nur leider nichts, was einen Hinweis auf die Vorgänge im Germyr-Sektor geben könnte.«
    Lunar Emergency Operations war in der Hauptsache eine Ansammlung NATHAN-unabhängiger Rechner. Angekoppelt waren Messgeräte, die an tausend verschiedenen Orten im Mondinnern installiert waren und eine Fülle von Messdaten lieferten, die normalerweise unverarbeitet in den Speichern landeten. Nur wenn – wie jetzt – außerordentliche Ereignisse eintraten, wurden die Daten für die Suche nach Hintergrundinformationen analysiert.
    Resu Redferns Stab bestand aus acht Wissenschaftlern – sieben Männern und einer Frau. Lunar Emergency Operations war seinerzeit, als NATHAN ausschließlich nach Grukel Athosiens Pfeife tanzte, von Roi Danton eingerichtet worden.
    Das eigentliche Zentrum von LEO war ein kleiner Saal. Redferns Mitarbeiter sahen nicht einmal auf, als er mit den Besuchern eintrat. Payne Hamiller ging zu einem der Arbeitstische und schaute einem Mann über die Schulter. »Was machen Sie da?«, erkundigte er sich.
    Der Mann schien den Besucher zwar zu erkennen, dennoch war er einigermaßen ungehalten über die Störung. »Korrelationen«, brummte er.
    »Was korrelieren Sie?«
    »Alles Mögliche!«
    Hamiller lächelte. »Haben Sie's schon mit den Bier- und Kartoffelpreisen versucht?«
    Der Mann wirbelte herum. »Was?«
    »Sie sagten, Sie korrelieren alles. Korrelationen dienen dazu, statistische Verwandtschaften zu ermitteln. Korreliert man zum Beispiel die scheinbare Bahn der Sonne über irgendeinem Ort an der Erdoberfläche mit den Tages- und Nachttemperaturen, so wird man eine sehr nahe Verwandtschaft feststellen, weil die Sonneneinstrahlung unmittelbar die Temperatur beeinflusst. Deswegen dachte ich, Bier und Kartoffeln seien ein weitaus interessanteres Studienobjekt. Es wird nämlich weder Bier aus Kartoffeln, noch werden Kartoffeln aus Bier gewonnen. Es gibt also keinen Grund, warum die Preise beider Nahrungsmittel in irgendeinem Zusammenhang stehen …«
    »Hören Sie!«, knurrte der Mann. »Sie mögen auf der Erde ein hohes Tier sein – aber kommen Sie nicht hierher und sagen Sie mir, wie ich meine Aufgaben lösen soll.«
    »Das muss ich wohl«, antwortete Payne Hamiller gelassen. »Denn Sie haben offenbar nicht die geringste Ahnung. Jedem, der mir sagt, er korreliere alles Mögliche, werde ich gern bescheinigen, dass er von Statistik im Allgemeinen und von Korrelationen im Besonderen nichts versteht!«
    Redfern grinste. »Das hast du dir selbst zuzuschreiben, Corbell.«
    »Das … war keine Absicht«, stotterte der Mann. »Ich war nur gerade so

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