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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Plondfair aber nicht sehen konnte.
    »Bitte, tun Sie mir einen Gefallen«, sagte Karskem. »Begleiten Sie mich noch für einige Minuten nach draußen. Bitte.«
    Sie seufzte und murmelte: »Na schön. Weil Sie es sind.«
    Mit schlurfenden Schritten entfernten sich die beiden Alten. Eine Tür schloss sich hinter ihnen. Plondfair blickte auf den Gang hinaus. Die Tür trennte ihn von dem Roboter am Eingang. Links von ihnen befand sich der Zugang zum Antigravschacht. Er eilte hinüber und beugte sich vorsichtig hinein.
    Etwa fünfzehn Meter höher schwebten zwei Gestalten langsam nach oben.
    »Komm!«, wisperte der Berufene. Er wartete, bis Verthe bei ihm war. Dann schwang er sich mit ihr in den Antigravschacht und ließ sich bis ins nächste Stockwerk tragen. Hier verließen sie den Schacht wieder und eilten über einen Flur bis zur Peripherie des Gebäudes, wo sich das Treppenhaus befand. Aufatmend blieben sie stehen, als sich die Verbindungstür hinter ihnen geschlossen hatte.
    Plondfair deutete nach unten. »Wir befinden uns genau über dem Roboter, doch hier kann er uns nicht sehen.«
    Eine Wendeltreppe führte in schmalen Windungen höher. Hier hatten die Konstrukteure Platz eingespart. Die Treppe war so eng, dass Plondfair und Verthe hintereinander gehen mussten.
    Sie huschten durch eine Tür in einen Flur hinein. Godfart erwartete sie. »Schnell!«, rief er. »Wie lange wollen Sie noch warten?« Er führte sie zu einer Wohnungstür und schob sie hindurch.
    »Hier ist mein Reich«, erklärte er. »Hier sind Sie sicher.«
    Die Tür schloss sich hinter ihnen.
    »Das Essen ist vorbei«, fuhr Godfart fort. »Gleich wird alles auf die Flure hinausströmen. Die gegenseitigen Besuche beginnen, und überall wird gespielt werden.« Er ließ sich in einen Sessel sinken. »Sie haben Glück gehabt. Hören Sie. Jetzt wäre es zu spät gewesen.«
    Deutlich waren die Stimmen von Hausbewohnern zu vernehmen, die den Gang vor der Tür bevölkerten.
    »Weiter nach Plan«, sagte Plondfair. »Hoffentlich hat Krodvan nicht gerade Besuch.«.
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Sicher nicht. Verlassen Sie sich darauf.«
    Sein Wohnraum war karg eingerichtet. Eine breite Liege stellte den einzigen Luxus dar. An ihrem Fußende befand sich ein Videoschirm, sodass Godfart das Unterhaltungsprogramm bequem verfolgen konnte.
    In der Mitte des Raumes standen ein Tisch und zwei Sessel. An den Wänden hatte Godfart selbst gemalte Bilder befestigt. Boden und Decke waren mit grobem Stoff überzogen, während die Wände weiß und kahl waren. Das Licht kam aus zwei senkrecht von der Decke bis zum Boden verlaufenden Lichtleisten. Ein Fenster hatte der Raum nicht. Zur Wohneinheit gehörten zudem eine winzige Hygienekabine und eine Nische, in der Godfart Kleidungsstücke, Schnitzwerkzeuge, Zeichengeräte und Material für seine künstlerischen Bemühungen aufbewahrte.
    Die Versuche des Alten, sich schöpferisch zu profilieren, waren nicht besonders eindrucksvoll. Aber das war auch nicht zu erwarten, da Godfart dem Volksstamm der Lufken angehörte. Er war ein Kämpfer wie Plondfair oder Verthe.
    Voller Eifer kletterte er auf den Tisch und streckte die Arme zur Decke hoch. »Ich habe schon alles vorbereitet«, rief er und zog an dem Stoff, der sich über die Decke spannte. Er löste sich an den Ecken und fiel herab. Plondfair und Verthe hielten die Zipfel fest, damit Godfart sich nicht im Stoff verfing.
    »Schon gut«, sagte der Alte ungeduldig. »Ich schaffe das.«
    Triumphierend zeigte er auf die Decke, in der sich mehrere kleine Löcher befanden. »Das war Krodvan«, erklärte er. »Er hat oben den Teppich zur Seite gerollt und den Boden geöffnet.« Beifall heischend blickte er Plondfair an.
    »Ich bin sehr zufrieden« versetzte der Berufene lobend. »Mit so viel Hilfe habe ich gar nicht gerechnet.«
    »Sie werden sich noch wundern!«, rief Godfart. »Wir werden es den Robotern zeigen. Lange genug haben sie uns eingepfercht, aber einmal muss Schluss sein. Wir zahlen es ihnen zurück.«
    Plondfair konnte verstehen, dass der Alte sich mit einem wahren Feuereifer daranmachte, ihnen zu helfen. Doch kam es darauf an, mit kühler Überlegung vorzugehen. Der kleinste Fehler konnte tödliche Folgen haben.
    Kärsgäm fuhr unwillig herum, als sich die Tür öffnete. Er hielt eine Spiralfeder zwischen den Händen, drückte sie zusammen und ließ sie auseinanderschnellen.
    Ein füllig wirkender Mann trat bei ihm ein, wobei er sich wieder und wieder verneigte.

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