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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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leiden.«
    »Nein.«
    »Er ist ein Mann, der auf Traditionen hält.«
    »Kennst du ihn näher?«, erkundigte sich Plondfair anzüglich.
    Sie ging nicht darauf ein. »Wir werden uns jetzt weniger sehen, Plondfair. Ich besuche weiterhin die Kampf- und Strategieschule, du wirst wahrscheinlich zur Flotte gehen.«
    »Gewiss …«
    »Du bist unzufrieden, Soldat. Alles geht dir zu langsam, aber das wird sich nicht ändern. Du willst mehr wissen als die anderen.«
    Plondfair lächelte. Sie blieben am Ende des Ganges stehen.
    »Ich weiß nicht, ob ich mit dir gehen soll«, sagte Wayngra.
    »Für Repräsentationszwecke bin ich sicher nicht mehr geeignet, jetzt, da ich abgehe«, bemerkte er spöttisch.
    Sie schaute ihn abschätzend an. »Du wirst mich bitten müssen, wenn ich mitgehen soll.«
    »Muss ich das?«
    »Dein Stolz wird dir eines Tages das Genick brechen«, sagte sie gelassen.
    Zwei Wynger hatten ihm innerhalb eines kurzen Zeitraums den gleichen Vorwurf gemacht, erkannte Plondfair ärgerlich. Das kam davon, wenn man sich zu sehr mit anderen Personen beschäftigte. Alle versuchten herauszufinden, wie er wirklich war. Und je mehr er sich verschloss, desto stärker intensivierten sie ihre Bemühungen. Plondfair ließ das Mädchen einfach stehen und ging. Insgeheim hoffte er, dass Wayngra ihm folgen würde, der Gedanke an eine Versöhnung weckte starkes sexuelles Verlangen in ihm. Sie kam ihm jedoch nicht nach. Ohne sich umzudrehen, eilte er mit weiten Schritten davon. Passanten blieben stehen und blickten ihm nach. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Körpergröße erregte er überall Aufsehen. Doch daran hatte er sich gewöhnt.
    Er fuhr mit der Magnetbahn zum Schülerviertel. Die Wohnung, die er dort gemietet hatte, war ihm von der Verwaltung schon aufgekündigt worden. Sobald die neuen Lehrgänge begannen, würde ein anderer Lufke einziehen. Plondfair sah, dass sein Beziehungsvogel den Kopf in das Gefieder gesteckt hatte und schlief. Er kitzelte ihn an der Brust und neckte ihn, bis das Tier mit dem Schnabel nach ihm hieb. Dann begab er sich in seine Wohnung.
    Er durchsuchte den Empfänger. Außer den üblichen Angeboten, wie sie Schulabgängern dutzendweise ins Haus geschickt wurden, fand er eine amtliche Speicherung der Zentral Verwaltung. Er fragte sich, was man von ihm wollte, denn er hatte längst alle Formalitäten erledigt. Vielleicht war es bereits die Aufforderung, den Dienst an Bord eines Raumschiffes anzutreten, obwohl das zu diesem frühen Zeitpunkt sehr ungewöhnlich gewesen wäre. Plondfair hätte eine solche Entwicklung begrüßt, denn auf Kschur hielt ihn nichts mehr.
    Er öffnete die Datei. Zunächst erschien das fälschungssichere Symbol der Verwaltung. Dann folgten Plondfairs persönliche Daten. Im Unterbewusstsein verglich er sie und fand alle in Ordnung.
    Der eigentliche Text war kurz.
    Plondfair, an Sie ergeht die Berufung. Halten Sie sich am Tag des Blumenwindes bereit, Sie werden abgeholt.
    Plondfair las die Nachricht mehrmals, doch es dauerte einige Zeit, bis er sie in ihrer letzten Konsequenz aufnahm. Nachdem er eine Zeit lang wie versteinert vor dem Schirm gestanden hatte, zitterte er vor Erregung. Das Blut stieg ihm in den Kopf, dann löste sich seine Spannung in einem Freudenschrei.
    Die Berufung! Noch dazu schon unmittelbar nach Abschluss der Ausbildung.
    Die Berufung war die höchste Ehre, die einem Wynger widerfahren konnte, hieß es doch, dass das Alles-Rad selbst sich der Auserwählten annehmen würde. Niemand wusste genau, wohin jene gingen, die den Vorzug der Berufung erhielten, aber es war bekannt, dass sie ins Torgnisch-System gebracht wurden. Dort kamen sie nach einer Zeit der Vorbereitung auf den Planetengiganten Välgerspäre. Keiner der Berufenen war je von Välgerspäre zurückgekehrt. Ein Wynger ohne die Berufung hätte es niemals gewagt, einen Fuß auf jene Welt zu setzen, was ohnehin wegen der dortigen Gegebenheiten zu einem Unternehmen auf Leben und Tod geworden wäre. Auserwählte aller Wynger-Stämme kamen nach Välgerspäre, und jeder Wynger, der die Berufung erhielt, wurde von seinen Artgenossen mit Hochachtung und Bewunderung betrachtet. Die Berufung war für jeden, der sie bekam, die direkte Bestätigung vom Alles-Rad, etwas Besonderes zu sein.
    Das muss ich Kuntlerai erzählen!, war Plondfairs erster vernünftiger Gedanke, nachdem sich seine Erregung gelegt hatte.
    Aber schon schämte er sich wegen seiner kleinlichen Gefühlsaufwallung. Ein Auserwählter brauchte keinen

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