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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jüngsten Ereignisse zu verzichten und sich auf die Daten zu beschränken, die jederzeit aus den Bordrechnern abrufbar waren. Niemand konnte ihm den Vorwurf machen, übertrieben konservativ zu sein – die meisten Besatzungsmitglieder der BASIS hielten ihn bestimmt für das typische Gegenteil –, aber in diesem Fall zog er es vor, alle Berichte ausgedruckt vor sich zu sehen. Schließlich war das Ungeheuer Dargist zu einer tödlichen Bedrohung für die Expedition geworden.
    Er fragte sich, ob Boyt Margor hinter seinem Wissensdurst steckte. Es erschien ihm denkbar, dass Fakten über Dargist für den Mutanten wichtig waren. Andererseits begann Margors Bild in seinem Bewusstsein zu verblassen, er hegte sogar die Hoffnung, Margor könnte die Kontrolle über ihn verlieren. Es war unklar, ob das nur mit der wachsenden Entfernung der BASIS von der Milchstraße zusammenhing oder ob es dafür auch andere, Hamiller noch unbekannte Erklärungen gab.
    Der Interkomanschluss summte.
    Hamiller blickte auf seine Uhr. Es war der 14. Juni 3586 – der Tag, an dem die BASIS die Galaxis Tschuschik erreichen sollte. Vielleicht meldeten sich Kanthall oder Danton deshalb.
    Mit Demeter hatte er in dem Moment nicht gerechnet. Wie immer, wenn Hamiller sie sah, fühlte er eine wohlige Beklemmung. In den letzten Stunden hatte er mehrmals vergeblich versucht, die rätselhafte Fremde zu erreichen. Hamiller machte sich nichts vor: Eifersüchtig beobachtete er, was zwischen Danton und ihr vorging.
    »Du hast eine Nachricht für mich hinterlassen«, sagte sie. »Warum wolltest du mich sprechen?«
    Auf diese direkte Frage war er nicht gefasst gewesen. Er hatte sich einen Vorwand ausgedacht, wagte jetzt aber nicht, ihn auszusprechen.
    »Du gehst mir aus dem Weg«, brach es aus ihm hervor.
    »Das ist eine Untertreibung«, sagte sie lächelnd. »Ich versuche, dich aus meinem Gedächtnis zu streichen, zumindest als das, was du schon für mich gewesen bist.«
    Ihre direkte Art brachte Payne völlig aus der Fassung. Er errötete und sagte ärgerlich auf sich selbst: »Das ist nicht fair!«
    »Ich fühle mich nicht zur Fairness verpflichtet«, gab sie zurück. »Das ist keine Eigenschaft meines nicht menschlichen Repertoires.«
    »Damit lässt sich alles entschuldigen«, sagte der Wissenschaftler grimmig.
    »Ich bin mit Roi zusammen.«
    Die Beziehung zwischen Perry Rhodans Sohn und der betörenden Fremden war für niemanden an Bord ein Geheimnis, aber es waren zwei verschiedene Dinge, dies zu wissen oder es aus Demeters Mund zu hören.
    »Du scheinst eine Schwäche für Prominenz zu haben«, bemerkte Hamiller anzüglich. »Aber du vergisst, dass Danton an Bord der BASIS nur einer unter vielen ist. Hier zählt nicht, dass er zum Obersten Terranischen Rat gewählt wurde.«
    »An Bord der BASIS sind Kanthall und du die großen Männer«, gab Demeter zu. »Vielleicht noch dieser merkwürdige Kershyll Vanne.«
    »Wieso ist er merkwürdig?« Hamiller vergaß für Sekunden, was ihn bedrückte.
    »Er passt nicht in dieses menschliche Gefüge, er ist ein Außenseiter.«
    »Weil er eigentlich nach EDEN II gehört …«
    Die Frau wurde plötzlich sehr ernst. »Payne, irgendetwas ist falsch.«
    »Falsch?«, fragte er irritiert. »Wie soll ich das verstehen?«
    »Wieso bin ich auf Roi fixiert?«
    Hamiller rieb sich das Kinn und überlegte ernsthaft, ob eine Außerirdische so kokett sein konnte, mit ihm zu spielen. »Wahrscheinlich folgst du der Stimme deines Herzens«, sagte er sarkastisch – und wusste in derselben Sekunde, dass er einen Fehler begangen hatte. Das Vertrauen, das sie offenbar in ihn setzte, konnte damit nicht gefestigt werden. Er sah, dass ihre Miene sich verdüsterte.
    »Es tut mir leid!«, beteuerte er hastig. »Ich hätte das nicht sagen sollen.«
    Das Gespräch wurde von einer Dringlichkeitsmeldung überlagert, und vorübergehend war Kanthalls hartes Gesicht zu sehen. »Wir verlassen im Grenzgebiet von Tschuschik den Linearraum, um zu beobachten«, teilte er mit. »Alle Verantwortlichen werden in die Hauptzentrale gebeten.«
    »Das war für mich«, sagte Hamiller Augenblicke später, als nur noch Demeters Verbindung bestand. Einerseits bedauerte er, dass er nicht länger mit ihr reden konnte, andererseits war er froh, die peinliche Situation auf diese Weise beenden zu können.
    »Warte noch!«, bat sie ihn. »Es ist nicht die Stimme meines Herzens, wie du meinst. Es ist eine andere Stimme.«
    »Was?« Beschämt begriff Hamiller, dass sie

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