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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erfahren können.«
    »Bestimmt ist niemand hier gegen solche Kontakte«, sagte Kanthall. »Die Frage ist nur, wie die Fremden reagieren, sobald sie erfahren, dass wir eine groß angelegte Expedition in ihren Einflussbereich gestartet haben, um nach etwas zu suchen.«
    »Zunächst sollten wir mehr über diese Zivilisation herausfinden«, schränkte Hamiller ein. »Das verringert die Gefahr, dass wir Fehler begehen.«
    Kanthall ließ sich in einen Sessel sinken. »Eines möchte ich gerne wissen«, sagte er nachdenklich. »Warum hat ES uns in diese Galaxie geschickt, wenn es in Tschuschik Intelligenzen gibt, die durchaus in der Lage sein müssten, das Problem in den Griff zu bekommen.«
    Hamiller nickte zustimmend. Hinter dieser einfachen Frage, erkannte er, verbarg sich der ganze Komplex der ungelösten Rätsel.

9.
    Plondfair betrat Koßjartas Kabine mit gemischten Gefühlen. Der behandelnde Arzt hatte ihn darauf hingewiesen, dass ihr Zustand sich weiter verschlechterte und Aufregung nur schaden konnte. Damit hatte er mehr oder weniger deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Plondfair für alle negativen Entwicklungen verantwortlich war.
    Koßjarta sah blass und erschöpft aus, aber sie war wach, als ihr Pflegesohn sich über sie beugte.
    »Du siehst gut aus«, log er. »Der Flug scheint dir zu bekommen. Wenn du über das Rad gegangen bist, wird wieder alles so sein wie früher.«
    Sie lächelte matt, ergriff seine Hand und drückte sie fest. »Bald werden sich unsere Wege trennen«, sagte sie.
    Er schüttelte entschieden den Kopf. »Ich bleibe bei dir, bis du über das Rad gegangen bist. Inzwischen habe ich erfahren, dass die Berufenen nicht sofort nach ihrer Ankunft nach Välgerspäre gebracht werden. Es vergeht eine gewisse Zeit der Vorbereitung, die wir auf einem der Monde zubringen. Ich werde also Gelegenheit haben, mich weiterhin um dich zu kümmern.«
    »Du darfst die Berufung nicht aufs Spiel setzen, Plondfair.«
    »Wer sollte etwas dagegen einzuwenden haben, dass ich in deiner Nähe bleiben will?«
    »Die Kryn!«
    »Das ist doch Unsinn! Die Priester waren damit einverstanden, dass ich an Bord dieses Schiffes gegangen bin, also haben sie Verständnis für unsere Situation.«
    Plondfair wusste, dass er Koßjarta damit nicht überzeugen konnte. Sie schien zu ahnen, dass er an Bord dieses Schiffes nur ein ungebetener Gast war. Im Torgnisch-System würden die Kryn sich nicht mehr von ihm unter Druck setzen lassen, sondern dafür sorgen, dass er die Regeln einhielt. Doch darüber wollte er sich erst den Kopf zerbrechen, wenn er mit den entsprechenden Problemen konfrontiert wurde.
    »Hast du je darüber nachgedacht, ob man dich wirklich nur wegen deiner Fähigkeiten in den Kreis der Berufenen aufgenommen hat?«, fragte Koßjarta.
    Er starrte auf sie hinab. »Wie meinst du das?«
    »Es wäre doch denkbar, dass du bestimmten Wyngern unbequem geworden bist. Die Berufung wäre ein geeignetes Mittel, um dich loszuwerden.«
    Er hatte seiner Nährmutter mit wachsender Bestürzung zugehört. »Du unterstellst, dass die Berufung, über die nur das Alles-Rad entscheidet, von den Kryn manipuliert werden kann«, sagte er entsetzt. »So etwas darfst du nicht einmal denken.«
    »In meinem Zustand denkt man an alles. Da bedeuten solche Überlegungen auch kein Risiko, selbst wenn sie ketzerisch sein sollten.«
    »Ich dachte, die Tatsache, dass ich die Berufung erhalten habe, würde dich glücklich machen«, sagte Plondfair enttäuscht.
    »Einerseits ja. Andererseits habe ich Angst um dich. Was geschieht mit den Wyngern, die nach Välgerspäre gebracht werden? Keiner ist je zurückgekommen. Sterben sie auf dem Riesenplaneten?«
    »Sei still!« Plondfairs Gefühle waren aufgewühlt. Er gestand sich ein, dass er ähnliche Befürchtungen hegte. Sein Triumph, die Berufung erhalten zu haben, war nur von kurzer Dauer gewesen. Inzwischen hatten bohrende Zweifel die Oberhand gewonnen.
    »Du musst dich im Torgnisch-System umsehen«, verlangte Koßjarta. »Vielleicht findest du etwas …«
    Ein Arzt stürzte förmlich ins Zimmer. Er riss Plondfair zur Seite und machte sich an der Kranken zu schaffen, die erschrocken verstummt war. Plondfair stand wie versteinert da. Er war sicher, dass man Koßjarta und ihn belauscht hatte. Vielleicht waren die Kryn sogar offiziell vorgegangen und hatten die Monitoren in der Zentrale benutzt, obwohl diese abgeschaltet werden sollten, solange Ärzte oder Besucher in den Kabinen weilten.
    »Wollen Sie Ihre

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