Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit
nächsten Versuch der Durchgang von zehn Wasserstoffatomen pro Sekunde angezeigt und der Energieausstoß durch eine wabernde Aureole sichtbar wurde.
Hassan verzichtete auf einen weiteren Versuch, weil ihm die Aureole bedrohlich erschien. Außerdem verriet eine dröhnende Geräuschkulisse, dass sich sein Experiment störend auswirkte.
Er hatte etwas ausgelöst, was sich womöglich nicht mehr aufhalten ließ.
Die Imagination des Unsichtbaren Giganten spürte, dass die Katastrophe sich nicht mehr würde aufhalten lassen, falls die beiden Materialisierungskerne nicht bald eingriffen und einen Widerstand materialisieren ließen.
Es gab nur noch den Weg durch das Labyrinth der Traumuniversen! Die Imagination kannte die sich ergebenden Schwierigkeiten, wenn sie versuchte, genau das zu träumen, was die Materialisierungskerne gerade träumten. Anders waren sie aber nicht zu erreichen.
Da die Materialisierungskerne oft begeistert von ihren Ausflügen in die Traumuniversen berichtet hatten, kannte die Imagination des Unsichtbaren Giganten ihre Vorliebe. Vorzugsweise suchten sie ein Traumuniversum auf, in dem es Traumwesen gab, die sich verformen und andere Wesen nachbilden konnten. Die Materialisierungskerne verwandelten sich oft in kleine heimtückische Kreaturen mit kindlichen Zügen. Als solche ritten sie auf den geträumten Molekülverformern.
Die Imagination konzentrierte sich. Es fiel ihr schwer, das richtige Traumuniversum zu erreichen, vor allem musste sie sich gegen den Sog stemmen, der sie in die Realität des Unsichtbaren Giganten zurückzuziehen drohte.
Unzählige dünne Lichter umfingen sie. In ihren Umrissen gerade noch erkennbare Lebewesen schwebten in seltsamen Fahrzeugen vor einer durchlässigen Wand. Die massearmen Wesen schienen aufgeregt zu sein.
Die Imagination des Unsichtbaren Giganten veränderte ihre Wahrnehmung. Nun erst bemerkte sie, dass jemand außerhalb der Ausdehnung träumte. Ein finsterer, scheinbar unendlicher Raum war zu erkennen - und vor diesem Hintergrund trieben zwei seltsame Gebilde. Die Materialisierungskerne?
Eines der Gebilde war größer als das andere, hatte eine zylindrische Form mit abgerundeten Enden, verschiedene flimmernde Öffnungen und trug unbekannte große Zeichen auf der Außenhaut. Das andere Gebilde hatte ungefähr die Form einer Kugel mit stark abgeflachten Polen, außerdem war es in eine Blase aus reiner Energie gehüllt.
Unerwartet befand sich die Imagination in einer anderen Ausdehnung. Zwei schattenhafte Wesen unterhielten sich erregt. Aber es gab auch ein Wesen verwandter Art. Es war viel kleiner als die beiden Schattenwesen, reflektierte rötliches Licht und barst beinahe vor psionischer Energie. Childa!, hallte der Name aus dem Nichts zurück.
Die Materialisierungskerne waren plötzlich umrisshaft zu sehen, wie sie sich sonst nur den von ihnen geträumten Molekülverformern zeigten. Aber die beiden schattenhaften Traumwesen fürchteten sich nicht vor ihnen. Sie zogen seltsame Gegenstände aus Taschen, die an ihrer Körpermitte befestigt waren, zeigten damit auf die Materialisierungskerne und redeten auf sie ein.
Selbstverständlich reagierten die Kerne nicht auf die leichtfertigen Drohungen mit geträumten Waffen. In dem Moment ging von dem kleinen roten Wesen eine Schockwelle der siebten Art aus, hüllte beide Materialisierungskerne ein und schleuderte sie durch Raum und Zeit an den Ort ihrer Herkunft zurück.
Die Imagination des Unsichtbaren Giganten wurde vom Sog der Materialisierungskerne mitgerissen und in die Ballung unvorstellbar weit zertrümmerter Atome geschleudert, die auf begrenztem Raum die Struktur des Universums änderten und die Kräfte eines kosmischen Giganten besaßen.
29.
Hotrenor-Taak kam langsam wieder zu Bewusstsein. Er entsann _ sich, dass er sich auf der HOBBY-BAZAAR befand und dass es seine und Pyon Arzachenas Mission war, durch Verhandlungen mit den Gys-Voolbeerah aus einer unbekannten Galaxis einen Krieg zu verhindern.
Bislang hatten sie es nicht einmal geschafft, Verhandlungen einzuleiten. Die SCHWERT DER GÖTTER hatte kompromisslos angegriffen.
Aber da war noch etwas gewesen. Hotrenor-Taak merkte, dass sein Paralysator verschwunden war. Sekunden später entdeckte er die Waffe neben sich auf dem Boden der Steuerzentrale. Doch da wirkte die Erinnerung an die beiden monströsen Wesen schon nicht mehr so erschreckend.
Einen Meter weiter lag Arzachena auf dem Boden. Der ehemalige Prospektor zuckte plötzlich heftig
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